
In Stralsund wird die Luftqualität kontinuierlich überwacht, um Bürger über mögliche gesundheitliche Risiken durch Schadstoffe zu informieren. Die Messstation am Knieperdamm erfasst insbesondere Feinstaub-Partikel der Größenklasse PM10 und deren Konzentration in der Luft.
Nach den aktuellen Daten vom 12. Januar 2025 beträgt der Grenzwert für PM10 50 Partikel pro Kubikmeter Luft. Dies darf im Jahresverlauf jedoch nur an maximal 35 Tagen überschritten werden. Diese Werte sind Teil eines größeren Systems zur Bewertung der Luftqualität, das auch die Konzentrationen von Stickstoffdioxid und Ozon berücksichtigt. Anhand dieser Messdaten werden die Luftqualitätskategorien „Sehr schlecht“, „Schlecht“, „Mäßig“, „Gut“ und „Sehr gut“ definiert.
Luftqualitätskategorien und Handlungsempfehlungen
Die Bewertung der Luftqualität orientiert sich an spezifischen Grenzwerten: Werte über 200 μg/m³ für Stickstoffdioxid, über 100 μg/m³ für Feinstaub und über 240 μg/m³ für Ozon gelten als „sehr schlecht“. Bei „schlechten“ Werten, die zwischen 101 und 200 μg/m³ für Stickstoffdioxid oder 51 und 100 μg/m³ für Feinstaub liegen, sollten empfindliche Personen körperliche Anstrengungen im Freien vermeiden. Bei „mäßiger“ Luftqualität zwischen 41 und 100 μg/m³ für Stickstoffdioxid und 35 bis 50 μg/m³ für Feinstaub ist hingegen mit keinen kurzfristigen gesundheitlichen Auswirkungen zu rechnen, wenngleich empfindliche Personen gehäuft betroffen sein können.
Empfehlungen zur Verhaltensänderung in Abhängigkeit von der Luftqualität sind entscheidend, um gesundheitliche Risiken zu minimieren. Bei „sehr guter“ Luftqualität sind Aktivitäten im Freien uneingeschränkt möglich, während bei „schlechter“ Luftqualität spezielle Vorsichtsmaßnahmen gelten.
Feinstaubquellen und deren Einfluss auf die Gesundheit
Ein bedeutender Teil der Feinstaubbelastung entsteht durch menschliche Aktivitäten wie Verkehr und Industrie, wobei insbesondere Ballungsräume von höheren Konzentrationen betroffen sind. Ein Beispiel aus der Silvesternacht zeigt, dass dort circa 2050 Tonnen Feinstaub durch das Feuerwerk freigesetzt werden. Von diesen stammen rund 1500 Tonnen (75%) aus der Silvesternacht selbst. Hierbei sind die von Feuerwerk erzeugten Feinstaubpartikel, die gesundheitsschädlich sein können, oft unsichtbar und werden als PM10 klassifiziert.
Die gesundheitlichen Auswirkungen von Feinstaub sind beträchtlich. In der EU sind jährlich rund 240.000 vorzeitige Todesfälle auf die Luftverschmutzung zurückzuführen, was die Dringlichkeit verbessert, die Luftqualität weiter zu überwachen und infolgedessen gesundheitliche Risiken zu reduzieren. Eine Analyse des Umweltbundesamtes zeigt, dass die PM10-Jahresmittelwerte in Deutschland seit den 1990er Jahren signifikant gesenkt wurden, während im Jahr 2023 die Grenzwerte an allen Messstationen eingehalten wurden.
Langfristige Exposition gegenüber Feinstaub kann zu schweren gesundheitlichen Problemen führen, einschließlich Herz-Kreislauferkrankungen und Lungenerkrankungen. Gesundheitsrisiken variieren je nach Partikelgröße, was PM10 und PM2,5 zu wichtigen Faktoren in der Luftreinhaltepolitik macht.
Gesetzgebung und zukünftige Maßnahmen
Die EU hat kürzlich neue Luftqualitätsvorschriften eingeführt, welche die Grenzwerte näher an die Standards der Weltgesundheitsorganisation heranführen. Ein Ziel des Null-Schadstoff-Aktionsplans wird eine Reduktion um 55 % bis 2030 angestrebt, nachdem zwischen 2005 und 2022 die Zahl der Todesfälle aufgrund von Feinstaub um 45 % sinken konnte. Trotz dieser Fortschritte bleibt Luftverschmutzung eines der größten umweltbedingten Gesundheitsrisiken in Europa.
Zusätzlich wird die Überwachung von weiteren Schadstoffen wie ultrafeinen Partikeln und Ammoniak angestrebt, um einen ganzheitlichen Ansatz zur Verbesserung der Luftqualität zu fördern. Dabei wird erwartet, dass neue EU-Richtlinien bis 2030 in Kraft treten, um die Belastungen durch Schadstoffe weiter zu minimieren, denn trotz der Verbesserungen sind immer noch viele europäische Ökosysteme von schädlichen Abgaben betroffen.
Zusammenfassend gemessen an den aktuellen Daten aus Stralsund und den allgemeinen Trends ist es essentiell, dass Bürger informiert bleiben und sich an die Empfehlungen zur Verbesserung der eigenen Gesundheit halten, um den Herausforderungen der Luftverschmutzung entgegenzutreten. Dies wird in Anbetracht der fortwährenden Umweltauswirkungen immer dringlicher.
Weitere Informationen über die Feinstaubbelastung und deren Auswirkungen finden Sie auf ostsee-zeitung.de, umweltbundesamt.de und eea.europa.eu.