
Am Stechpalmenweg in Devin hat das Grün-Team des Amtes für stadtwirtschaftliche Dienste eine besondere Pflanzaktion durchgeführt. Insgesamt 15 Obstbäume der drei alten Sorten „Prinz Albrecht von Preußen“, „Roter Gravensteiner“ und „Conference-Birne“ wurden gepflanzt. Diese Maßnahme fügt sich harmonisch in die idyllische Küstenlandschaft und die angrenzende Gartenanlage ein. Die Aktion steht unter dem Motto „Buntes Naturspielband“, das ebenfalls von zehn Spielplätzen in Stralsund getragen wird. Stralsund berichtet.
Die Auswahl der alten Obstbäume spiegelt ein wachsendes Bewusstsein für die Bedeutung dieser Sorten wider. Alte Obstsorten, die teilweise seit fast 1000 Jahren existieren, sind nicht nur Teil des regionalen Erbes, sondern fördern auch die Biodiversität. Sie bieten Lebensraum für zahlreiche Tiere und sind oft robuster gegen Schädlinge und Krankheiten, wie zahlreiche Studien zeigen. Gartendialog erläutert, dass sie sich über Generationen hinweg bewährt haben und in vielen Fällen nicht gentechnisch oder züchterisch verändert wurden.
Die Auszubildende im Fokus
Ein besonderes Augenmerk liegt auf Karin Kruse, die als Auszubildende in der Abteilung Grün- und Parkanlagen ihre Ausbildung beginnt. Sie ist die erste Auszubildende dieser Abteilung seit rund 15 Jahren und hat zuvor in einer Brauerei gearbeitet. Ihr Wechsel in die Naturarbeit erfüllt sie mit Freude, und sie wird tatkräftig von ihren Kollegen unterstützt. Abteilungsleiter Balázs Fazekas hebt die Wichtigkeit der Ausbildung des eigenen Nachwuchses hervor, um qualifizierte Fachkräfte für die Zukunft zu sichern.
Der Einbezug alter Obstsorten in städtische Grünanlagen ist nicht nur ein ästhetisches, sondern auch ein ökologisches Projekt. Wie Samen erklärt, tragen alte Obstsorten zur Erhaltung unseres Kulturerbes bei und sind wertvoll für zukünftige Züchtungen und nachhaltige Landwirtschaft. Diese Sorten sind nicht nur robust, sondern bieten auch einzigartige Geschmackserlebnisse, die moderne Züchtungen oft nicht erreichen.
Vorteile und Herausforderungen
Alte Obstsorten zeichnen sich durch ihre Anpassungsfähigkeit und Robustheit aus. Sie benötigen oft weniger Pflegeaufwand und sind bei Allergikern besonders geschätzt, da sie höhere Polyphenolwerte aufweisen. Dennoch bringen sie auch Herausforderungen mit sich, wie eine erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge. Das Aufrechterhalten dieser Sorten ist daher sowohl eine verantwortungsvolle als auch eine herausfordernde Aufgabe für Gärtner und Landwirte.
In Zeiten, in denen der Rückgang von Streuobstwiesen und das Vorherrschen industrieller Landwirtschaft viele alte Sorten gefährden, sind Initiativen wie die in Devin umso wichtiger. Sie fördern nicht nur die lokale Biodiversität, sondern informieren auch über Anbaumethoden und die Pflege dieser wertvollen Pflanzen.