
Wegen eines bevorstehenden Sturmtiefs, das vor allem die Küstenregionen Mecklenburg-Vorpommerns betrifft, warnen Meteorologen vor einer möglichen Sturmflut. Am 22. Januar 2025 sind die Pegelstände an der Ostsee in Wismar, Warnemünde, Althagen, Barth, Stralsund, Sassnitz und Greifswald besonders kritisch zu beobachten. Die aktuelle Wetterlage ist durch stark auflandige Winde gekennzeichnet, die zu erhöhten Wasserständen führen können, was die Gefahr von Sturmfluten verstärkt.
Die Warnungen werden von Hochwasserzentralen, den Behörden und den Rettungsdiensten über verschiedene Kanäle kommuniziert, darunter Radio, Fernsehen, Lautsprecherwagen, Sirenen und soziale Medien. Dies ermöglicht eine schnelle Information der Bevölkerung über die Risiken und notwendigen Schutzmaßnahmen.
Pegelmessungen und Hochwasserstatistiken
Die aktuellen Pegelstände werden durch präzise Messstationen dokumentiert. In Warnemünde liegen die Daten wie folgt: Das Mittlere Niedrigwasser (MNW) wurde über einen Zeitraum von zehn Jahren auf durchschnittlich 407 cm ermittelt, während das Mittlere Hochwasser (MHW) bei 617 cm liegt. Historisch betrachtet wurde der höchste Hochwasserstand in Warnemünde mit 770 cm am 13. November 1872 gemessen, wo auch zahlreiche Schädenregistriert wurden.
Die Sturmflut-Klassen in Deutschland sind wie folgt definiert:
Sturmflut-Klasse | Wasserstand über MHW |
---|---|
Sturmflut | 1,00 – 1,25 m |
Mittlere Sturmflut | 1,25 – 1,50 m |
Schwere Sturmflut | 1,50 – 2,00 m |
Sehr schwere Sturmflut | über 2,00 m |
Folgen und Schutzmaßnahmen
Die letzten schweren Sturmfluten in der Region haben verheerende Schäden angerichtet. Besonders betroffen war eine Sturmflut im Oktober, die Schäden in Höhe von 56 Millionen Euro in Mecklenburg-Vorpommern verursachte. Die Stadt Sassnitz meldete einen hohen Finanzbedarf von etwa 42 Millionen Euro zur Wiederherstellung der Infrastruktur, während zusätzliche sechs Millionen Euro für künstliche Aufspülungen zur Wiederherstellung von Stränden und Dünen veranschlagt wurden.
Die Entwicklung von Sturmfluten an der Ostseeküste wird durch mehrere Faktoren beeinflusst. Windrichtungen, -stärken sowie die orografische Beschaffenheit spielen eine entscheidende Rolle. Auch die Auswirkungen des Klimawandels, insbesondere der Anstieg des Meeresspiegels, erhöhen die Gefährdung durch Sturmfluten. Zukünftige Starkereignisse könnten daher intensivere Schäden verursachen, selbst wenn die Anzahl der Sturmfluten nicht unbedingt steigt. Laut dem Umweltbundesamt sind Sturmfluten im Winterhalbjahr besonders häufig und stellen eine erhebliche Naturgefahr dar.
Langfristige Beobachtungen zeigen, dass die Höchstwasserstände an der Ostsee keinen signifikanten Trend aufweisen, jedoch zyklischen Mustern folgen, die sich alle 50 bis 70 Jahre ändern. Diese Erkenntnisse von Umweltbundesamt erweitern das Verständnis der Gefahren und Herausforderungen, die mit Sturmfluten an der deutschen Küste verbunden sind.
Für weitere Informationen über die laufenden Hochwasserwarnungen und den aktuellen Stand der Lage können Interessierte die Berichterstattung von Ostsee Zeitung und Spiegel konsultieren.