
Der Stralsunder Zoo hat im Jahr 2024 eindrucksvolle Besucherzahlen erreicht und bietet eine faszinierende Vielfalt an Tieren. Insgesamt beherbergt der Zoo rund 1440 Tiere aus 212 Arten sowie 70 verschiedene Haustierrassen. Besonders erfreulich war die Nachzucht in der letzten Saison, die unter anderem 24 Pelikane und zwei Truthahngeier umfasste. Zudem gab es Nachwuchs bei den Spring- und Kaiserschnurrbarttamarinen, darunter ein Zwillingspärchen. Ein weiteres Highlight ist das Kängurumädchen Mathilda, das durch ihre Abenteuer mit dem Tierpfleger Martin Schneider in einem Rucksack bekannt wurde. Im Gesamtjahr 2024 zählte der Zoo beeindruckende 161.336 Besucher, die an besonderen Veranstaltungen wie der Langen Zoonacht und der Ostereiersuche teilnahmen, während das Halloween-Fest 4636 Gäste anzog, davon 4006 Jahreskartenbesitzer.
Besucher müssen jedoch weiterhin auf bestimmte Vogelarten verzichten, da der Zoo nach einem Ausbruch der Geflügelpest unter strengen Auflagen wieder geöffnet hat. Damit aus Sicherheitsgründen kein neuer Bestand an Hausgeflügel angeschafft werden darf, bleiben die Emu-Känguru-Anlage und die Voliere für afrikanische Vögel geschlossen. Die schwierige Situation führte dazu, dass zu Beginn des Jahres über 100 geflügelte Tiere, darunter Enten, Gänse und Puten, getötet werden mussten, da sie infiziert waren. Doch trotz dieser Herausforderungen wird für das kommende Wochenende sonniges Wetter und eine hohe Besucherzahl erwartet, was den Zoo-Betreibern Hoffnung auf eine positive Entwicklung gibt.
Baumaßnahmen und zukünftige Pläne
Ab dem 10. Februar wird der Zoo-Parkplatz teilweise gesperrt, um Vorarbeiten an den Dächern des Verwaltungsgebäudes und der Ausstellungshalle durchzuführen. Zusätzlich sind mehrere bauliche Neuerungen im Gange, zu denen die Verbesserung von Zugängen für Rollstuhlfahrer und der Austausch des Wildzauns im Hirschgehege gehören. Eine neue Attraktion in Form eines Spielplatzes mit einer historischen Elefantenrutsche wurde hinzugefügt, während der Bau einer Koi-Karpfen-Anlage ebenfalls in Planung ist.
Um die Arbeitsabläufe des Zoos zu verbessern und die Interaktion mit den Besuchern zu fördern, wird das Land den Zoo mit 840.000 Euro unterstützen, um eine Schaufutterküche zu errichten, die Teil eines Gesamtprojektes im Wert von etwa 1,4 Millionen Euro ist. Diese Maßnahme zeigt das Engagement des Zoos, die Besucher noch intensiver in seine Abläufe einzubinden und den Bildungsauftrag zu erfüllen.
Verantwortung und Herausforderungen im Tiermanagement
Trotz der positiven Entwicklungen stehen Zoos häufig in der Kritik. Ein Thema von besonderer Brisanz ist die Zunahme von Geburten, die in manchen Fällen zu einem Überschuss an Tieren führen kann. Dieser kann, in extremen Fällen, zur Tötung von Tieren führen, ein Vorgang, der als Culling bekannt ist. Solche Maßnahmen sind oft umstritten, bringen jedoch die Verantwortung der Zoos mit sich, transparent über die Realität im Tiermanagement aufzuklären. Experten betonen die Notwendigkeit d
er Zoos, diese Themen offen zu kommunizieren, um das Verständnis der Öffentlichkeit für die komplexen Lebensrealitäten der Tiere zu fördern und deren emotionale Bindung zu stärken.
Der Stralsunder Zoo steht somit vor der Herausforderung, sowohl die Bedürfnisse seiner Tiere zu berücksichtigen als auch den Besuchern ein unvergessliches Erlebnis zu bieten. Trotz aller Widrigkeiten und durchweg positiven Rückmeldungen durch die Besucher zeigt der Zoo eine positive Entwicklung im Einklang mit den modernen Standards eines zeitgemäßen Tiermanagements.
Für weitere Details zur aktuellen Lage im Stralsunder Zoo und seinen Angeboten, können Sie die Berichterstattung von Ostsee-Zeitung oder NDR verfolgen. Zudem gibt es weiterführende Informationen zu Herausforderungen im Zoo-Management auf News UZH.