
Am Samstag, dem 10. Januar 2025, stellte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) eine Sturmflutwarnung an der deutschen Ostseeküste aus, die von der Kieler Bucht in Schleswig-Holstein bis zum kleinen Haff in Mecklenburg-Vorpommern galt. In Koserow auf Usedom wird der höchste Pegelstand an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns erwartet, mit Wellen, die bis auf die Seebrücke schlagen. Während die Temperaturen am Gefrierpunkt liegen, wagen sich nur wenige Schaulustige auf die Seebrücke.
Bereits am Freitagabend begannen die Pegelstände zu steigen. In der Lübecker Bucht und westlich von Rügen sind bis zum Abend Wasserstände von bis zu 1,10 Meter über dem mittleren Wasserstand prognostiziert, berichtet NDR. Östlich von Rügen könnten es sogar bis zu 1,20 Meter werden. Kleinere Häfen, wie der in Zühlendorf am Grabower Bodden, sind bereits überschwemmt. Dort reicht das Wasser bis an die Deichkrone, und das Hafen-Tor ist kaum sichtbar.
Vorsorgemaßnahmen und Gefahren
In Anbetracht der hohen Wasserstände wurde das Sperrwerk Greifswald vorsorglich geschlossen. Umweltminister Till Backhaus (SPD) merkte an, dass diese Maßnahme aufgrund der Belastung der Deiche im Bereich der Ryck-Mündung notwendig war. Die Stadtverwaltung von Stralsund empfahl den Einwohnern, ihre Fahrzeuge aus überflutungsgefährdeten Zonen zu entfernen, während im Hafenbereich von Wolgast bereits nasse Füße drohen, da der angrenzende Radweg teilweise unter Wasser steht.
Die Meteorologe Stefan Kreibohm schätzt die Sturmflut als leicht ein, ohne dramatische Auswirkungen zu erwarten. Dennoch sind an der Küste starke Wind- und Sturmböen zwischen 55 und 80 km/h aus Nordwest bis Nord angesagt, in exponierten Lagen sogar einzelne schwere Sturmböen um die 95 km/h. Für das Binnenland wird eine Entspannung der Winde gegen Abend erwartet, während die Böen an der Küste bis Sonntagmorgen anhalten werden. Diese Vorhersagen stammen vom Deutschen Wetterdienst (DWD) und verdeutlichen die potenziellen Gefahren. Niedersachsen.de gibt zudem an, dass Sturmfluten durch Windstärke, -richtung und Gezeiten beeinflusst werden.
Ein Überblick über Sturmfluten
Sturmfluten sind außergewöhnlich hohe Wasserstände in Küstengebieten und können verschiedene Kategorien haben, angefangen von leichten Sturmfluten, die häufig alle zwei Jahre auftreten, bis hin zu schweren Sturmfluten, die in der Regel alle 20 Jahre vorkommen. Diese Warnungen werden durch Behörden wie den DWD und den Katastrophenschutz kommuniziert.
Die Prognosen laufen über mehrere Tage, wobei die Fahndung nach Pegeldaten und Winddaten von der Kooperation zwischen verschiedenen Organisationen, einschließlich des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und des BSH, unterstützt wird. Dazu berichtet der Nordkurier, dass die gefährdeten Gebiete an der niedersächsischen Nordseeküste weitreichend sind, was die Bedeutung von frühzeitigen Warnungen und Vorbereitung unterstreicht.