
Die Warnstreiks im privaten Bussektor in Baden-Württemberg setzen sich fort. Laut n-tv hat die Gewerkschaft Verdi zu zweitägigen Arbeitsniederlegungen aufgerufen, die am Dienstag begonnen haben. Die Protestaktionen zielen darauf ab, den Druck auf die Arbeitgeber in den laufenden Tarifverhandlungen zu erhöhen.
Betroffene Städte sind vor allem in Württemberg und Nordbaden, darunter Tübingen, Ludwigsburg sowie Stadtverkehr in Schwäbisch Hall. Auch in Teilen von Karlsruhe, Sindelfingen und Heilbronn sind die Auswirkungen der Warnstreiks spürbar. Im Großraum Stuttgart kam es zu stillgelegtem Überlandverkehr.
Umfang der Streiks
Die Arbeitsniederlegungen betreffen über 30 Betriebe im privaten Omnibusgewerbe. In vielen bestreikten Unternehmen findet an den Streiktagen kein Linienbetrieb statt. Besonders stark sind die Ausfälle im Verkehrsangebot, vor allem im Großraum Stuttgart und in Heilbronn. Hier kam es am Dienstagmorgen zu erheblichen Einschränkungen, wobei der gesamte Verkehr zum Erliegen kam. Die Gewerkschaft rechnet mit über 2.000 Teilnehmenden an beiden Streiktagen.
- Betroffene Regionen:
- Esslingen, Schwäbisch Hall, Heilbronn
- Neuenstadt, Güglingen (Kreis Heilbronn)
- Ludwigsburg, Bietigheim-Bissingen, Waiblingen
- Nürtingen, Filderstadt-Bernhausen (beide Kreis Esslingen)
- Böblingen, Sindelfingen (Kreis Böblingen)
- Tübingen, Karlsruhe, Ettlingen
- Bruchsal (Kreis Karlsruhe)
- Heidenheim, Aalen (Ostalbkreis)
- Detailierte Ausfälle im Rhein-Neckar-Raum erwartet
Die Streiks sind nicht isoliert, sondern gehen vor dem Hintergrund eines bundesweiten Warnstreiks der Gewerkschaften ver.di und EVG, der am kommenden Montag beginnen wird. Hierbei sind massive Beeinträchtigungen im öffentlichen Verkehr zu erwarten, einschließlich des S-Bahn- und Regionalverkehrs der Deutschen Bahn. Laut Tagesschau haben die Streiks vielfältige Gründe, darunter mangelnde Fortschritte in den Tarifverhandlungen.
Forderungen und Reaktionen
Die Gewerkschaft ver.di verlangt eine Lohnerhöhung von 9% für rund 9.000 Beschäftigte sowie einen monatlichen Zuschuss von 100 Euro für Auszubildende. Diese Forderungen wurden von dem Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen als überzogen kritisiert. Die Friedenspflicht im Tarifstreit ist am 31. Dezember abgelaufen, was die Durchführung der Warnstreiks rechtlich zulässig macht.
Ein weiterer Verhandlungstermin für den 31. Januar wurde angesetzt, um die Konflikte in den Tarifgesprächen hoffentlich beizulegen. Der Verlauf der aktuellen Streikaktionen und die anhaltenden Tarifverhandlungen im gesamten öffentlichen Dienst sind entscheidend für die Mobilität in der Region und darüber hinaus.