Zoll schlägt Alarm: Gefälschte Produkte gefährden Verbraucher in MV!

Stralsund kämpft gegen Produktpiraterie: Zoll entdeckt gefälschte Waren und schützt Verbraucher sowie Arbeitsplätze.
Stralsund kämpft gegen Produktpiraterie: Zoll entdeckt gefälschte Waren und schützt Verbraucher sowie Arbeitsplätze. (Symbolbild/MMV)

Zoll schlägt Alarm: Gefälschte Produkte gefährden Verbraucher in MV!

Stralsund, Deutschland - In Mecklenburg-Vorpommern nehmen die Probleme mit Produktpiraterie und gefälschten Artikel immer mehr zu. Die Alarmglocken läuten laut, denn laut Sabine Mattil vom Hauptzollamt Stralsund sind Fälschungen im Internet auf dem Vormarsch. Gefälschte Produkte erstrecken sich über viele Bereiche, darunter Kleidung, technische Geräte sowie Kinderspielzeug, und besonders beliebt sind minderwertige Nachahmungen von Lego-Sets. Ein jüngster Fund beim Zoll in Rostock zeigt, wie kreativ die Kriminellen sind: Ein gefälschter Lego-Bausatz eines Sternzerstörers wurde ohne Bauanleitung und in Säcken verpackt entdeckt. Diese illegalen Machenschaften sind nicht nur ein Problem für die Marke, sondern auch eine Bedrohung für die Sicherheit der Verbraucher.

Der Zoll hat daher das Ziel, die Verbraucher und die heimische Wirtschaft zu schützen. Im vergangenen Jahr wurden bundesweit Waren im Wert von 417 Millionen Euro beschlagnahmt, wovon mehr als 1,4 Millionen Euro allein in Mecklenburg-Vorpommern ausgehen. Der größte Fund betraf fast 4900 gefälschte Sneaker von Adidas und Nike, die einen Wert von rund 500.000 Euro hatten und umgehend vernichtet wurden. Um solch skandalöse Produkte aus dem Verkehr zu ziehen, führt der Zoll umfassende Risikoanalysen durch, insbesondere bei Waren, die aus Polen importiert werden, um Plagiate rechtzeitig zu identifizieren.

Gefahren durch Fälschungen

Das Risiko, das gefälschte Waren mit sich bringen, ist nicht zu unterschätzen. Immerhin können sie gesundheitliche Gefahren bergen: giftige Farben, mangelhafte Dämpfung bei Sportschuhen oder sogar Brandgefahr bei elektrischen Geräten sind nur einige der Risiken. Zudem bleibt der Verbraucher ohne Gewährleistungsansprüche gegenüber den Originalherstellern. Die Legitimität der Produkte wird also zur Lotterie, bei der die Verlierer meist die uninformierten Käufer sind.

Der wirtschaftliche Schaden durch Produktpiraterie ist enorm. Laut dem Bundesministerium der Justiz ist Produktpiraterie nicht nur ein Problem für die Hersteller, sondern auch für die gesamte Volkswirtschaft. Geschätzte Verluste von 15 Milliarden Euro an Steuereinnahmen sowie rund 671.000 Arbeitsplätzen stehen auf der Kippe, während geschützte Rechte wie Patente, Designrechte und Markenrechte lauern, die durch Plagiate verletzt werden. Die europäischen Wirtschaftssektoren, von Automobilindustrie bis hin zur Medizinbranche, sind betroffen.

Die Zentrale Gewerbliche Rechtsschutz des Zolls fungiert als bundesweite Kontaktstelle für Rechteinhaber und arbeitet eng mit der Wirtschaft zusammen, um Grenzbeschlagnahmeanträge zu bearbeiten. Seit 2020 wurden bereits 66.000 Sendungen gestoppt, bei denen verdächtige Schutzrechtsverletzungen im Raum standen. Und die Tendenz bleibt steigend: Die Prognose für 2024 spricht von einem Anstieg der Zollabfertigungen auf über 924.000 Einfuhren. Das zeigt, dass der Zoll gegen die Produktpiraterie weiterhin hart vorgehen wird, um die Rechte der Hersteller und die Sicherheit der Verbraucher zu wahren.

Ein besonderes Augenmerk liegt auch auf internationalen Überwachungsmaßnahmen, da viele gefälschte Produkte aus Ländern wie China, der Türkei und Hongkong stammen. Das Bewusstsein für die Problematik wächst, und ein gemeinsames Handeln ist unerlässlich, um die Innovationskraft Deutschlands gewährleisten zu können. Schließlich produziert Deutschland weniger Rohstoffe selbst und ist auf neue Ideen und Erfindungen angewiesen, die durch rechtliche Schutzmaßnahmen auch vor Diebstahl bewahrt werden müssen.Nordkurier berichtet, dass der Zoll weiterhin entschlossen gegen die zunehmende Bedrohung durch Produktpiraterie handeln wird.

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OrtStralsund, Deutschland
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