Spintronik im Fokus: Jubiläums-Tagung in Greifswald startet bald!
Vom 1. bis 3. September 2025 findet in Greifswald die internationale Fachtagung „Spins, Waves and Interactions“ zum Thema Spintronik statt.

Spintronik im Fokus: Jubiläums-Tagung in Greifswald startet bald!
In einem festlichen Rahmen wird vom 1. bis 3. September 2025 in Greifswald das 10. Jubiläum des Workshops zu aktuellen Trends in der Spintronik gefeiert. Unter dem Titel „Spins, Waves and Interactions 2025“ versammeln sich Wissenschaftler aus der ganzen Welt, um ihre neuesten Erkenntnisse und Fortschritte in diesem innovativen Forschungsfeld zu teilen. Die wissenschaftliche Leitung dieses bedeutenden Events liegt in den Händen von Dr. Michaela Lammel aus Konstanz sowie von RNDr. Lukáš Nádvorník, Ph.D. und Miina Leiviskä, Ph.D. aus Prag.
Spintronik, ein modernes Forschungsgebiet an der Schnittstelle zwischen Festkörperphysik und Nanotechnologie, nutzt das magnetische Moment von Elektronen zur Informationsverarbeitung. Im Gegensatz zur klassischen Halbleiterelektronik, die auf elektrischer Ladung basiert, eröffnet die Spintronik neue Möglichkeiten für die Entwicklung elektronischer Geräte. Besonders im Bereich der Nanotechnologie und der Quantentechnologie zeigt sich hier vielversprechendes Potenzial. So können spinpolarisierte Ströme nicht nur Informationen darstellen, sondern auch magnetische Materialien beeinflussen und zur Entwicklung von hochleistungsfähigen Speichermedien beitragen. Die Anwendung von Spintronik findet man beispielsweise in Festplatten mit „Spinvalve“-Dünnschicht-Leseköpfen, die den GMR-Effekt (Riesenmagnetowiderstand) nutzen und in der Lage sind, äußerst kleine magnetische Domänen zu detektieren. Für diese Entdeckung erhielten Albert Fert und Peter Grünberg 2007 den Nobelpreis für Physik.
Highlights der Fachtagung
Die Teilnehmer:innen des Workshops dürfen sich auf spannende Fokus-Sessions freuen, die verschiedene Aspekte der Spintronik abdecken. Themen wie die aktuellen Fortschritte in der Theorie und Experimenten zur Magnetisierungsdynamik, Magnetotransport und ultrakurzer Spin-Transport stehen auf der Agenda. Auch die Dynamik von Spinwellen wird eingehend diskutiert. Dieser Austausch ist besonders wertvoll, denn die Forschung zur ultraflachen Spintronik eröffnet neue Möglichkeiten. Die Entwicklung und Optimierung neuer spintronik-basierter Geräte bieten nicht nur Vorteile wie geringen Energieverbrauch und hohe Geschwindigkeit, sondern sind auch ein entscheidender Schritt hin zu nachhaltiger Technologie in der Informationsverarbeitung.
Im Kontext der ultraflachen Spintronik hat die Erforschung neuer physikalischer Phänomene, insbesondere in Verbindung mit elektronischen Spins, in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. So erforschen Wissenschaftler unter anderem den heißen Elektronenspintransport, der durch ultrakurze Laser erzeugt wird. Dieser transportiert nicht nur spinpolarisierte Elektronen, sondern hat auch Einfluss auf die ultraflache Magnetisierungsdynamik. Ein Beispiel für innovative Ansätze ist das phänomenologische Drei-Temperatur-Modell oder die zeitabhängige Dichtefunktionaltheorie, die bei der Untersuchung dieser Dynamiken Anwendung findet.
Ein Blick in die Zukunft
Die Forschung in der Spintronik steht vor Herausforderungen, doch das Potenzial ist enorm. Mit dem Fokus auf antiferromagnetische Materialien, die eine Unempfindlichkeit gegen Streufelder aufweisen, könnte eine neue Ära der Datenverarbeitung eingeläutet werden. Diese Materialien verbessern nicht nur die Umschaltzeiten, sondern könnten auch den Weg zu schnelleren und stabileren Geräten ebnen.
Für etablierte Wissenschaftler sowie junge, talentierte Forscher bietet der Workshop eine einmalige Gelegenheit, sich zu vernetzen und gemeinsam an der Zukunft der Spintronik zu arbeiten. Der Workshop „Spins, Waves and Interactions 2025“ in Greifswald verspricht, ein Schaufenster für Innovationen und Entwicklungen zu werden, die die spintronische Technologie auf ein neues Level heben könnten.