EHEC-Ausbruch in MV: 22 Fälle – Gesundheitsbehörde schlägt Alarm!

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EHEC-Ausbruch: In Vorpommern-Greifswald sind 22 Fälle bekannt. Gesundheitsbehörden informieren über Ursachen und Prävention.

EHEC-Ausbruch: In Vorpommern-Greifswald sind 22 Fälle bekannt. Gesundheitsbehörden informieren über Ursachen und Prävention.
EHEC-Ausbruch: In Vorpommern-Greifswald sind 22 Fälle bekannt. Gesundheitsbehörden informieren über Ursachen und Prävention.

EHEC-Ausbruch in MV: 22 Fälle – Gesundheitsbehörde schlägt Alarm!

In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl der bestätigten EHEC-Fälle auf 22 gestiegen, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) in Rostock berichtet. Unter den Betroffenen befinden sich sowohl Kinder als auch Erwachsene. Aktuell müssen zwei der betroffenen Erwachsenen stationär behandelt werden, jedoch kann Entwarnung gegeben werden, da bislang kein Fall eines hämolytisch-urämischen Syndroms (HUS) festgestellt wurde. Die Altersstruktur der Erkrankten reicht von einem Jahr bis 79 Jahren, und insgesamt sind sieben Kinder in stabilen Zuständen im Krankenhaus.

Die genaue Ursache für den Ausbruch ist bislang unklar, jedoch steht eine Zwiebelmettwurst eines thüringischen Wurstherstellers unter Verdacht. EHEC, was für enterohämorrhagische Escherichia coli steht, sind spezielle Kolibakterien, die gefährliche Giftstoffe freisetzen können, die potenziell zu schweren Erkrankungen wie HUS führen können. Besonders betroffen von diesen Infektionen sind Kinder, da deren Immunsystem noch nicht vollständig ausgereift ist.

Infektionslage über die Grenzen hinaus

Dieser Ausbruch in Mecklenburg-Vorpommern ist nicht isoliert zu betrachten. Auch in Bayern gibt es einen Anstieg der EHEC-Infektionen, wo bis Mitte August 365 Fälle gemeldet wurden – mehr als im gesamten Jahr 2024. Im abgelaufenen Jahr waren es insgesamt 352 EHEC-Fälle. Seit 2020 zeigt sich ein kontinuierlicher Anstieg der Infektionen in Bayern, was den Gesundheitsbehörden Sorgen bereitet.

Besonders alarmierend ist die Situation für die Menschen in Baden-Württemberg, wo ebenfalls regelmäßig EHEC-Infektionen in niedriger dreistelliger Zahl jährlich gemeldet werden. Diese Übertragung erfolgt vorwiegend durch verunreinigte Lebensmittel. Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass Kinder aufgrund ihres weniger ausgereiften Immunsystems besonders gefährdet sind, da die durchschnittliche Inkubationszeit nach dem Verzehr kontaminierter Lebensmittel drei bis vier Tage beträgt.

Erfahrungen aus der Vergangenheit

Die aktuelle Situation erinnert an den großen EHEC-Ausbruch von 2011 in Deutschland, bei dem rund 3800 Erkrankungen und über 50 Todesfälle zu beklagen waren. Der damalige Ausbruch wurde mit verunreinigten Sprossen aus Ägypten in Verbindung gebracht und führte zu einem europaweiten Rückruf bestimmter Lebensmittel. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) spielte in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle bei der Aufklärung und Eindämmung des Ausbruchs.

Die damaligen Ermittlungen ergaben, dass eine Bockshornklee-Samenladung aus Ägypten für die Erkrankungen in Deutschland und Frankreich verantwortlich war. Die Europäische Kommission musste daraufhin ein Importverbot für bestimmte pflanzliche Lebensmittel aus Ägypten verhängen, um die Verbraucher zu schützen.

Gemäßigte Vorsichtsmaßnahmen sind gefragt

Angesichts der wiederauflebenden EHEC-Infektionen sind umfassende Hygienemaßnahmen wichtig, um die Übertragung zu verhindern. Lebensmittel müssen gründlich gekocht und rohe tierische Produkte möglichst vermieden werden, vor allem in Haushalten mit Kindern oder älteren Menschen. Es ist ratsam, die Hygieneregeln beim Umgang mit Lebensmittel strikt einzuhalten und regelmäßig zu überprüfen.

Die aktuelle Lage zeigt eindrücklich, dass EHEC-Infektionen nicht zu unterschätzen sind. Ein wachsames Auge und präventive Maßnahmen sind notwendig, um die Gesundheit der Bevölkerung bestmöglich zu schützen.