Greenpeace blockiert Edeka-Fleischwerk: Protest gegen Tierleid und Klima!

Greenpeace protestiert am 26. Juni 2025 vor Edeka-Fleischwerk in Ludwigslust-Parchim gegen Tierleid und fordert bessere Haltungsbedingungen.
Greenpeace protestiert am 26. Juni 2025 vor Edeka-Fleischwerk in Ludwigslust-Parchim gegen Tierleid und fordert bessere Haltungsbedingungen. (Symbolbild/MMV)

Greenpeace blockiert Edeka-Fleischwerk: Protest gegen Tierleid und Klima!

Lüttow-Valluhn, Deutschland - Am 26. Juni 2025 sorgte eine Gruppe von 35 Greenpeace-Aktivisten für Aufsehen vor dem Edeka-Fleischwerk in Lüttow-Valluhn, einem Zusammenschluss im Landkreis Ludwigslust-Parchim. Bei der Protestaktion hängten die Umweltschützer ein 115 Meter langes Banner mit den aufsehenerregenden Aufschriften „Tierleid“ und „Klimazerstörung“ an das Dach des Werkes. In ihrem Bestreben, auf die Probleme im Zusammenhang mit der industriellen Tierhaltung aufmerksam zu machen, blockierten die Aktivisten zeitweise die Zufahrt zum Fleischwerk und provozierten so eine Reaktion der örtlichen Polizei, die mit einem Platzverweis auf die unangemeldete Aktion reagierte.

Greenpeace übt scharfe Kritik an Edeka, da das Unternehmen seiner Meinung nach maßgeblich zur Umwelt- und Tierschutzkrise beiträgt. Durch eine Forderung nach einem Ausstieg aus dem Billigfleisch-System wollen die Aktivisten einen Wandel in der Lebensmittelindustrie anstoßen. Edeka wies die Vorwürfe zurück, gab jedoch an, bis 2030 ausschließlich Fleisch aus höheren Haltungsformen anbieten zu wollen. Diese Aussage wird von Greenpeace skeptisch betrachtet, insbesondere angesichts der Tatsache, dass über 80 Prozent des Edeka-Fleisches aus Haltungsformen stammen, die als tierschutzwidrig gelten.

Der Hintergrund des Protests

Der Protest in Hamburg verdeutlichte die Bedenken von Greenpeace hinsichtlich der tiermedizinischen Zustände, die häufig unter den Mindeststandards liegen. Laut einem Rechtsgutachten, das im Auftrag von Greenpeace erstellt wurde, sind viele Haltungsformen verfassungs- und tierschutzwidrig. Verbraucher verlangen zunehmend nach transparenten und ethisch vertretbaren Fleischprodukten, doch das Unternehmen Edeka hat keine verbindlichen Ziele für den Ausstieg aus dem Billigfleisch-System präsentiert.

Die Debatte um Tierwohl

Das Thema Tierwohl ist in Deutschland ein heiß diskutierter Punkt, insbesondere in Bezug auf die Tierhaltung und die damit verbundene Fleischproduktion. Ein klarer Konsens über den Begriff Tierwohl ist oft schwer zu erreichen. Kriterien wie die „fünf Freiheiten“ des Farm Animal Welfare Council dienen als Maßstab dafür, wie das Wohl von Tieren in der Landwirtschaft sicherzustellen ist. Diese beinhalten unter anderem die Freiheit von Hunger, Schmerz sowie die Möglichkeit, artenspezifisches Verhalten auszuleben und sich nicht in ständiger Angst zu befinden.

Mit mehr als 48 Millionen geschlachteten Tieren im Jahr 2023, ohne Berücksichtigung von Geflügel, ist die Schlacht- und Fleischverarbeitungsindustrie eine der umsatzstärksten Subbranchen der deutschen Ernährungsindustrie. Verbraucher zeigen zunehmend Interesse an nachhaltigen und ethischen Produkten; Umfragen zeigen, dass rund 50 Prozent bereit sind, mehr für tierfreundliche Fleischprodukte zu zahlen.

Greenpeace nutzt solche Proteste, um auf die Missstände aufmerksam zu machen und die Verbraucher zu sensibilisieren. Die Verschiebung hin zu mehr pflanzenbasierten Produkten und höheren Tierwohl-Standards wächst in der Gesellschaft und könnte letztlich auch Unternehmen wie Edeka dazu anregen, von ihren einstigen Praktiken Abstand zu nehmen.

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OrtLüttow-Valluhn, Deutschland
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