SüdOstLink+: Die große Stromautobahn für Mecklenburg startet!

SüdOstLink+: Die große Stromautobahn für Mecklenburg startet!
Hagenow, Deutschland - Was tut sich in Mecklenburg-Vorpommern? Die regionale Infrastruktur wird im Zuge des Stromnetzausbaus ordentlich aufgemischt. Der SüdOstLink+ steht ganz oben auf der Agenda, ein ambitioniertes Projekt, das darauf abzielt, überschüssigen Strom aus dem Nordosten des Landes in die südlicheren Regionen zu transportieren. Dabei handelt es sich um eine echte „Stromautobahn“, konkret um eine 525-Kilovolt-Leitung, die durch kunststoffisolierte Erdkabel realisiert wird.
Die Trasse verläuft unterirdisch über einen Korridor von 8 bis 12 Metern Breite von Mecklenburg-Vorpommern nach Sachsen-Anhalt. Christoph Arnold von 50Hertz, dem Betreiber, hat betont, dass die Kabel mindestens 130 cm tief vergraben werden. So sollten sie sicher vor äußeren Einflüssen geschützt sein. Die Kabel werden in einem besonderen Verfahren mit mehreren Ummantelungen verlegt, um die Wärme abzuleiten, die bei voller Belastung bis zu 70 Grad erreichen kann. Dieser innovative Ansatz sorgt nicht nur für Sicherheit, sondern auch für eine optimale Funktionalität der Leitungen.
Informationsveranstaltungen und Bürgerbeteiligung
In Hagenow und Bresegard fanden bereits Informationsveranstaltungen statt, bei denen Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit hatten, ihre Bedenken zu äußern. Einige befürchten, dass der SüdOstLink+ möglicherweise zusätzliche Überlandleitungen nach sich ziehen könnte. Doch Arnold versicherte, dass es sich hierbei um eine unterirdische Lösung handelt, die keine zusätzliche visuelle Belastung für die Landschaft mit sich bringt.
Besonders beliebt ist die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ), die bei diesem Projekt zum Einsatz kommt. Diese Technik ermöglicht es, große Beträge Strom verlustfrei über weite Strecken zu transportieren, was für die Energiewende einfach essentiell ist. So können bis zu 2.000 Megawatt pro Anschluss transportiert werden, eine Leistung, die etwa 1.400 unter Volllast laufenden Windkraftanlagen entspricht, wie 50Hertz erklärt.
Planungen und Ausblick
Der Planungskorridor, der von Klein Rogahn nach Viez führt und auch die Stadt Hagenow betrifft, ist bereits festgelegt. Die Feinplanung, die auf den Rückmeldungen der Bürger beruhen wird, startet im kommenden Jahr, während die Öffentlichkeitsbeteiligung Ende Juli oder Anfang August beginnt. Auf diese Art und Weise werden die Belange der Anwohner in die Planung integriert, was auch weitere Informationsveranstaltungen im Sommer 2026 nach sich ziehen soll. Der Baubeginn ist für 2028 vorgesehen.
Die von der HGÜ-Technik bekannte Nähe von statischen und magnetischen Feldern weckt unter den Anwohnern einige Besorgnis. Fachleute klären jedoch auf, dass die magnetischen Felder in der Nähe der Trasse nicht über die natürlichen Erdmagnetfeldwerte hinausgehen und gesundheitlich unbedenklich sind. Zudem schirmen Erdkabel elektrische Felder ab, sodass vor allem das magnetische Feld an die Erdoberfläche gelangt.
Insgesamt ist der SüdOstLink+ ein spannendes Projekt, das nicht nur die Energieversorgung im deutschen Raum optimieren soll. Es zeigt auch, wie Bürgerbeteiligung und modernste Technologie Hand in Hand gehen können, um unsere Landschaften für die Zukunft fit zu machen.
Details | |
---|---|
Ort | Hagenow, Deutschland |
Quellen |