Zug-Stillstand durch Kinder: 1.178 Minuten Bahnchaos zwischen Hamburg und Berlin!

Zwei Mädchen verursachen Zugverspätungen auf der Schnellstrecke Hamburg-Berlin. Bundespolizei warnt vor Gefahren an Bahnanlagen.
Zwei Mädchen verursachen Zugverspätungen auf der Schnellstrecke Hamburg-Berlin. Bundespolizei warnt vor Gefahren an Bahnanlagen. (Symbolbild/MMV)

Zug-Stillstand durch Kinder: 1.178 Minuten Bahnchaos zwischen Hamburg und Berlin!

Ludwigslust, Deutschland - Am Samstagabend sorgten zwei Mädchen im Alter von 12 und 14 Jahren für einen schweißtreibenden Zwischenfall auf der Schnellfahrstrecke zwischen Hamburg und Berlin. Um 19:20 Uhr hielten sich die beiden in der Nähe der Gleise bei Grabow auf, was zu einem herben Zug-Stillstand führte. Ein herannahender Güterzug bemerkte rechtzeitig die Jugendlichen, bremste bis zum Stillstand und alarmierte umgehend die Polizei. Die Folgen waren gravierend: Die Strecke wurde für etwa 50 Minuten gesperrt, was insgesamt zu 32 verspäteten Zügen und einem Chaos von über 1.178 Minuten an Zugausfällen führte. Fast 20 Stunden lang war im Bahnverkehr der Wurm drin. Glücklicherweise kamen die beiden Mädchen mit dem Schrecken davon und wurden später von der Bundespolizei ihren Erziehungsberechtigten in Parchim übergeben, wie die SVZ berichtete.

Die Bundespolizei warnt eindringlich davor, Bahnanlagen als Spielplätze zu betrachten. Die Gefahren sind real, besonders für Kinder und Jugendliche, die oft die Risiken unterschätzen. Bahnstrecken sind keine geeigneten Orte für Abkürzungen oder Abenteuer. Wie die Bundespolizei in ihrer Sicherheitskampagne „Sei sicher unterwegs!“ hervorhebt, ist das Betreten von Gleisanlagen nicht nur verboten, sondern auch lebensgefährlich. Hierbei fließen in den Eisenbahner Oberleitungen bis zu 15.000 Volt, was die Risiken weiter erhöht. Daher sollten Eltern und Lehrkräfte verstärkt aufklären und sensibilisieren, wie die Deutsche Bahn und die Bundespolizei gemeinsam betonen.

Aufklärung und Prävention

Im Rahmen der laufenden Sicherheitsmaßnahmen wird an Schulen und in lokalen Gemeinschaften verstärkt auf die Gefahren an Bahnanlagen hingewiesen. Es finden Präventionsveranstaltungen statt, bei denen Kinder und Jugendliche ein besseres Verständnis für die Risiken entwickeln sollen. Die Deutsche Bahn hat bereits sechs neue Präventionsteams auf die Beine gestellt, die vor Ort Informationen vermitteln und mit Alters gerechtem Material aufklären. Von Schulprojekten über die Verteilung von Medienpaketen wie „Sicher unterwegs mit Oli“ und „Olis Chance“ wird alles getan, um das Bewusstsein für diese brisante Thematik zu schärfen.

Ebenfalls wichtig: Die Züge können Hindernissen nicht einfach ausweichen. Ein moderner ICE fährt häufig mit durchschnittlich 160 km/h durch Bahnhöfe und hat einen langen Bremsweg von 800 bis 1.000 Metern. Zudem sind die Züge speziell aufgrund ihrer Bauweise oft schwerhörig, was die Gefahr für unbedacht auf die Gleise eilende Personen nochmals erhöht.

Um dies zu verhindern, rät die Deutsche Bahn, sich an die Sicherheitsregeln zu halten. Die weiße Sicherheitslinie im Bahnhof darf erst nach dem vollständigen Anhalten des Zuges und nicht davor übertreten werden. Smartphone-Ablenkungen sind ein weiteres großes Thema, das vermieden werden sollte, um die eigene Sicherheit nicht zu gefährden. Unbefugtes Betreten der Gleise kann sowohl Geldstrafen bis zu 5.000 Euro nach sich ziehen als auch mit einer Freiheitsstrafe von bis zu 10 Jahren geahndet werden, wenn die Sicherheit des Eisenbahnbetriebs gefährdet wird.

Die Geschehnisse vom Samstag sollten einen Weckruf für alle sein. Bahnanlagen sind kein Ort für Spiele oder unachtsames Verhalten. Die Zusammenarbeit von Schulen, Eltern und den Behörden ist gefragt, um Kinder und Jugendliche zu sensibilisieren und Unfälle zu vermeiden.

Für weiterführende Informationen und Tipps besuchen Sie die Seiten der Bundespolizei und der Deutschen Bahn.

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OrtLudwigslust, Deutschland
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