Tag der offenen Tür: Kartoffelforschung feiert Rudolf Schick in MV!

Am 14. Juni 2025 feiert der Forschungscampus Groß Lüsewitz den 120. Geburtstag von Rudolf Schick mit einem Tag der offenen Türen zur Kartoffelforschung.
Am 14. Juni 2025 feiert der Forschungscampus Groß Lüsewitz den 120. Geburtstag von Rudolf Schick mit einem Tag der offenen Türen zur Kartoffelforschung. (Symbolbild/MMV)

Tag der offenen Tür: Kartoffelforschung feiert Rudolf Schick in MV!

Groß Lüsewitz, Deutschland - Am 14. Juni 2025 öffnete der Forschungscampus Groß Lüsewitz seine Türen für alle Kartoffelliebhaber und Forscher. Anlässlich des 120. Geburtstags des Agrarwissenschaftlers und Züchters Rudolf Schick war die Veranstaltung eine Hommage an einen Pionier der Kartoffelzucht. Welt.de berichtet, dass sich zahlreiche Besucher über die neuesten Entwicklungen und Herausforderungen in der Kartoffelforschung informieren konnten.

Rudolf Schick, ein gebürtiger Rostocker, der 1905 geboren wurde, war nicht nur Züchter, sondern auch Professor und zeitweise Rektor der Universität Rostock. Sein Lebenswerk umfasst den Aufbau des Instituts für Pflanzenzüchtung in Groß Lüsewitz, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 1969 einen wesentlichen Beitrag zur Pflanzenforschung leistete. Der umfassende Werdegang von Schick, der unter anderem von seinem Lehrer Erwin Baur geprägt wurde, ist auf der Wikipedia-Seite zu finden: Wikipedia.

Tradition trifft Innovation

Das Motto der Veranstaltung „Innovation braucht Tradition“ verdeutlichte die Notwendigkeit, alte Kenntnisse in die moderne Forschung einfließen zu lassen. Thilo Hammann, stellvertretender Leiter des Julius Kühn-Fachinstituts, erinnerte daran, dass die ideale Kartoffel wohl immer ein Traum bleibt. Unterschiedliche Geschmäcker und Vorlieben machen es fast unmöglich, eine universell perfekte Sorte zu züchten.

Aktuell müssen Kartoffeln bis zu 60 definierte Eigenschaften aufweisen, die von Geschmack bis zur Schalendicke reichen. Besonders zur Diskussion standen die Herausforderungen, die die Kraut- und Knollenfäule, verursacht durch Phytophthora infestans, mit sich bringt. Diese Krankheit führt weltweit zu erheblichen Ernteeinbußen und stellte über 20 % der gesamten Kartoffelernte in Frage.

Die Kartoffel: Ein Stück Geschichte

Doch wo kommt die Kartoffel eigentlich her? Ursprünglich stammt Solanum tuberosum aus den Anden in Bolivien und Peru. Im 16. Jahrhundert brachten Seefahrer sie nach Europa. Galt die Knolle anfangs als giftig, erkannte Friedrich der Große deren Wert und förderte ihren Anbau in Pommern, um die Nahrungsmittelversorgung zu sichern. Auch heute noch ist Deutschland mit 12,7 Millionen Tonnen der größte Kartoffelproduzent der EU, wobei rund 575.000 Tonnen allein in Mecklenburg-Vorpommern geerntet wurden – ein beachtlicher Anstieg um etwa 8 % im Vergleich zum Vorjahr.

Insgesamt gibt es mehr als 3000 Kartoffelsorten, viele davon für spezielle Verwendungszwecke gezüchtet, sei es für Pommes Frites oder für Stärkeproduktion. Etwa 60 % der jährlichen Ernte werden als Nahrungsmittel verwendet, während 30 % für die Stärkeherstellung genutzt werden – ein vielseitiger Rohstoff, der sogar in der Zahnpasta seinen Platz hat.

Die Forschung zu Kartoffeln wird weiterhin entscheidend bleiben, um den aktuellen Herausforderungen zu begegnen und um die hohe Nachfrage nach verschiedenen Sorten zu bedienen. Die offene Tür in Groß Lüsewitz war ein Schritt in die richtige Richtung, um den Austausch zwischen Tradition und Innovation weiter zu fördern.

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OrtGroß Lüsewitz, Deutschland
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