Schlossturm-Neustrelitz: Schokolade für den Wiederaufbau verkauft!

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Neustrelitz diskutiert über den Schlossturm-Wiederaufbau: lokale Spendenaktionen, historische Bedeutung und Bürgerbefragung.

Neustrelitz diskutiert über den Schlossturm-Wiederaufbau: lokale Spendenaktionen, historische Bedeutung und Bürgerbefragung.
Neustrelitz diskutiert über den Schlossturm-Wiederaufbau: lokale Spendenaktionen, historische Bedeutung und Bürgerbefragung.

Schlossturm-Neustrelitz: Schokolade für den Wiederaufbau verkauft!

Ein kleines Stück Hoffnung hebt sich am Schlossberg in Neustrelitz: Die Stadtvertretung hat sich in den letzten Tagen intensiv mit der Zukunft des dort einst majestätisch thronenden Schlossturms beschäftigt. Dabei äußerten sich nicht nur Politiker, sondern auch engagierte Bürger, die sich aktiv für den Wiederaufbau stark machen. Nordkurier berichtet von der positiven Atmosphäre, die Holger Wilfarth, ein leidenschaftlicher Schlossturm-Aktivist, verbreitet. Er sieht eine solide Basis für Unterstützung unter den Bürgern und rührt damit kräftig die Werbetrommel für das Projekt.

Besonders bemerkenswert ist das Engagement des Ehepaars Klaus und Birgit Berg, das mit einem kreativen Verkaufsprojekt einen Beitrag zur Finanzierung des Wiederaufbaus leistet. In deren Feinkostladen wurden 225 Tafeln Zartbitterschokolade mit einem Schlossturm-Motiv verkauft, mit deren Erlös von 150 Euro sie den Residenzschlossverein Neustrelitz unterstützen. „Die finanziellen Hürden sind hoch“, kennt Birgit Berg die Schwierigkeiten, die es bei der Realisierung des Projektes zu überwinden gilt. Aber ihr Mann Klaus ist felsenfest überzeugt, dass der Wiederaufbau einen Schub für den Tourismus bedeuten würde.

Wiederaufbau mit historischem Flair

Der Schlossturm soll nach dem historischen Vorbild als Ausstellungs- und Aussichtsturm neu errichtet werden. Wie die Stadtverwaltung in einer Mitteilung erläutert, wurde der Standort des Residenzschlosses im Stadtgebiet als ideal ausgewählt. Bei einer Informationsveranstaltung im Kulturquartier. Die Stadtvertretung, Mitglieder von Vereinen sowie interessierte Bürger hatten die Gelegenheit, über die bauliche Gestaltung des Schlossberges zu diskutieren.

Die Entwürfe des Architekten Frank Kirsten sehen einen Wiederaufbau mit einer Höhe von 52,60 Metern und fünf Ausstellungsebenen vor. Eine barrierefreie Erreichbarkeit wird durch einen Aufzug gewährleistet. Die gesamten Baukosten haben im Laufe der Planung einen Anstieg erfahren: Von ursprünglich 7,4 Millionen Euro wurde die Schätzung auf aktuell etwa 12,8 Millionen Euro erhöht. Für die Projektumsetzung sind Fördermittel aus verschiedenen Quellen beantragt worden, doch auch ein Eigenanteil von 6,2 Millionen Euro wird benötigt.

Bedeutung für die Demokratie

Ein zentraler Punkt in den Diskussionen ist die Bedeutung des Schlossturms für die Demokratiegeschichte. Holger Wilfarth verweist darauf, dass der Turm nicht nur ein neues Wahrzeichen für Neustrelitz darstellen würde, sondern auch eine Ahnung von der Erzählung der ersten Verfassung auf deutschem Boden vermitteln kann. Diese Dimension macht den Wiederaufbau für viele Bürger erst recht zu einem Herzensanliegen.

Die Resonanz der Öffentlichkeit wird in einer Bürgerbefragung ermittelt, deren Ergebnisse gerade von der Stadtverwaltung ausgewertet werden. Bis zum 30. September 2025 können die Bürger ihre Meinungen und Anmerkungen zum Projekt schriftlich einreichen, was die Mitbestimmung am städtischen Geschehen fördern soll.

Die Diskussion über den Wiederaufbau des Schlossturms zeigt, dass Rekonstruktionen in Deutschland nicht nur ein architektonischer Trend sind, sondern auch tief mit der Identität und Geschichte verknüpft. So wird mittlerweile in vielen Städten darüber diskutiert, wie historische Gebäude das Stadtbild prägen und die kulturelle Erinnerung bewahren können. bpb.de betont die anhaltende Relevanz derartiger Projekte, die oft durch Bürgerinitiativen und politischen Willen gestärkt werden. In Neustrelitz könnte dies ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Wahrung der demokratischen Identität der Region sein.