Pfefferspray für Teterows Ordnungsdienst: Sicherheitsmaßnahme oder Überreaktion?
Teterow plant den Einsatz von Pfefferspray im Kommunalen Ordnungsdienst zur Erhöhung der Sicherheit. Hintergrund und Diskussion.

Pfefferspray für Teterows Ordnungsdienst: Sicherheitsmaßnahme oder Überreaktion?
Im beschaulichen Teterow steht eine spannende Neuerung ins Haus: Der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) plant die Einführung von Reizstoffsprühgeräten. Diese Entscheidung wurde von der CDU-Fraktion angestoßen, die betont, dass solche Hilfsmittel notwendig sind, um die Durchsetzung von Maßnahmen zu unterstützen und gleichzeitig das eigene Sicherheitsempfinden zu stärken. Interessanterweise gibt es keinen spezifischen Anlass für diese Aufrüstung, dennoch zeigen die steigenden Vorfälle von Angriffen auf Rettungssanitäter, dass Handlungsbedarf besteht.
Teterows Polizei hat durchaus Verständnis für die Pläne. Es wird auf die Tatsache hingewiesen, dass die Rettungsdienste oft mit aggressiven Personen konfrontiert sind, die nicht selten unter Alkoholeinfluss stehen. „Die Polizei kann bei eskalierenden Situationen nicht immer sofort vor Ort sein, das Revier ist einfach zu groß“, erklärt ein Vertreter der Ordnungshüter. Dabei ist die Zusammenarbeit zwischen Polizei und KOD als vertrauensvoll einzustufen, was für die Sicherheit in der Region spricht.
Die Eigenschaften von Reizstoffsprühgeräten
Ein Reizstoffsprühgerät, auch als RSG bekannt, versprüht Reizgasaerosole wie Pfefferspray oder Tränengas. Solche Geräte bestehen aus einer Sprühdose mit einem Ventil und einer Austrittsdüse. In Deutschland sind diese Geräte in der Regel nur für Notwehr oder als milderes Mittel zur Selbstverteidigung zugelassen, um im Ernstfall eine verhältnismäßige Reaktion zu gewährleisten. Sehr interessant ist, dass der Einsatz von Pfefferspray bei der deutschen Polizei bereits seit den frühen 2000er Jahren praktiziert wird, um weniger invasive Optionen zur Verfügung zu haben, die im Vergleich zu Schlagstöcken oder Schusswaffen eine humanere Alternative darstellen.
Die technische Bandbreite der RSG reicht von kompakten Ausführungen bis hin zu pistolenartigen Varianten, die über Laservisiere verfügen. Ihre Reichweite variiert – kleinere Modelle erreichen Ziele innerhalb von 2,5 Metern, während stärkere Geräte bis zu 7 Metern weit sprühen können. In Deutschland sind die Reizstoffsprühgeräte besonders geregelt und dürfen nur ab einem Alter von 14 Jahren besessen werden.
Der Vergleich mit anderen Städten
Blickt man auf Nachbarstädte wie Malchin, könnte man meinen, dass der Einsatz von Pfefferspray nicht überall auf Zustimmung stößt. Während Teterow mit einem entsprechenden Plan voranschreitet, stehen in Malchin die Pläne für einen eigenen Ordnungsdienst noch zur Debatte. Dort sind Ordnungsamtsmitarbeiter bereits mit stichsicheren Westen ausgestattet, um auf besondere Einsätze vorbereitet zu sein. Dies zeigt, dass die Sicherheitsbedenken in der Region überall spürbar sind, auch wenn die Ansätze unterschiedlich sind.
Abschließend lässt sich festhalten, dass das Thema Sicherheit und die notwendigen Maßnahmen zur Gewährleistung von Ordnung beim KOD in Teterow aktuell hoch im Kurs stehen. Die Einführung der Reizstoffsprühgeräte scheint eine zeitgemäße Antwort auf die Herausforderungen im öffentlichen Raum zu sein und zeigt, dass die Verantwortlichen bereit sind, sich den eher rauen Gegebenheiten zu stellen. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieses Vorhaben entwickeln wird und welche Reaktionen es in der Bevölkerung hervorruft.
Nordkurier berichtet, dass die Einführung von Reizstoffsprühgeräten in Teterow auf rege Diskussion stößt.
Weitere Hintergründe zu Reizstoffsprühgeräten finden Sie auf Wikipedia, während Frag den Staat informierte Anfragen zu ähnlichen Geräten in anderen Kommunen zeigt.