Gitta Lindemann: Lesung in der Burg Stargard über Leben und Erinnerungen

Am 17. Juli liest Gitta Lindemann, Mutter von Till Lindemann, in der Kapelle der Burg Stargard aus ihrem Buch "Meine Fensterplätze".
Am 17. Juli liest Gitta Lindemann, Mutter von Till Lindemann, in der Kapelle der Burg Stargard aus ihrem Buch "Meine Fensterplätze". (Symbolbild/MMV)

Gitta Lindemann: Lesung in der Burg Stargard über Leben und Erinnerungen

Burg Stargard, Deutschland - Am 17. Juli 2025 wird es in der historischen Kapelle auf der Höhenburg in Stargard einen besonderen literarischen Abend geben. Gitta Lindemann, die Mutter des bekannten Rammstein-Frontmanns Till Lindemann, wird zusammen mit Prof. Dr. Carsten Gansel aus ihrem neu veröffentlichten Buch „Meine Fensterplätze“ lesen. Diese Lesung verspricht, ein emotionales Erlebnis zu werden, denn das Buch enthält tiefgreifende persönliche Erinnerungen, die Gitta Lindemann in ihren Tagebucheintragungen aus den frühen 90er Jahren festgehalten hat.

Gitta Lindemann, Jahrgang 1939, blickt auf eine bewegte Biografie zurück. In Dresden geboren, studierte sie von 1957 bis 1962 Journalistik in Leipzig. Ihre berufliche Laufbahn führte sie von 1969 bis 1974 zum Radio DDR im Studio Neubrandenburg und später zu Radio Mecklenburg-Vorpommern, wo sie im Jahr 1990 Chefredakteurin wurde. Derzeit lebt sie in Wendisch-Rambow, Mecklenburg-Vorpommern.

Ein Blick in die Vergangenheit

Ihr Buch „Meine Fensterplätze“ thematisiert nicht nur ihr persönliches Leben, sondern gibt auch einen Blick auf die Herausforderungen der Wendejahre. Gitta Lindemann beschreibt ihre Erlebnisse als „Wahnsinn“ und reflektiert über die Unsicherheit und Veränderungen in der DDR. „Ich habe Tagebuch über die Wendejahre geschrieben, die Zeit war geprägt von permanenten Spannungen und der Auflösung der Landessender“, berichtete sie. In ihren Erinnerungen erwähnt sie auch Christa Wolf, die für sie ein Ruhepol war, inmitten des politischen Chaos.

Die Geschichten, die sie in ihrem Buch erzählt, sind nicht nur eine Art Liebeserklärung an ihren Sohn Till, sondern auch eine persönliche Beichte über ihre Lebenslügen und die Momente des Innehaltens. Ihr liebster „Fensterplatz“ war der Blick auf den Garten aus ihrem Haus in Drispeth, wo sie oft zur Ruhe kam und reflektieren konnte. „Fensterplätze sind für mich Orte der Ruhe und Reflexion“, so Lindemann.

Lesung und Tickets

Die Lesung am 17. Juli beginnt um 18 Uhr, und die Tickets dazu kosten 10,00 €. Diese können im Vorverkauf in der Touristinfo auf der Burg, in der Stadtbibliothek Burg Stargard sowie an der Abendkasse erworben werden. Der Erlebnisabend verspricht, nicht nur literarisch wertvoll zu sein, sondern auch tief in die Emotionen und Erinnerungen einer ganzen Generation einzutauchen.

Gitta Lindemann, die in ihrem Leben unter anderem die Sendereihen „Literaten im Kreuzverhör“ und das „Literaturcafé“ moderierte und maßgeblich zur Kulturlandschaft in der Region beitrug, wird an diesem Abend ihre Geschichten und Erfahrungen lebendig werden lassen.

Ihr aktuelles Werk ist eine Sammlung von Gedanken und Erinnerungen, in der sozialen Konflikte und Unsicherheiten thematisiert werden, und wird von der Künstlerin Rosa Loy mit eindrucksvollen Bildern ergänzt. „Kultur ist nicht nur etwas für vermeintliche Spinner“, sagt sie, und damit lädt sie ihr Publikum ein, ihre Ansichten zu teilen.

Für Literaturliebhaber und jene, die sich für die Geschichte der DDR interessieren, ist diese Lesung eine einmalige Gelegenheit, in die Erinnerungen einer Frau einzutauchen, die Zeitgeschichte hautnah erlebte.

Weitere Informationen und Hintergründe über Gitta Lindemann können Sie in den Artikeln von Strelitzius und Nordkurier sowie in ihrem Buch bei Lehmanns finden.

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OrtBurg Stargard, Deutschland
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