Röbel/Müritz vor dem Aus: Droht das Ende als Erholungsort?

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am
Impressum · Kontakt · Redaktionskodex

Röbel/Müritz könnte 2028 seinen Status als Erholungsort verlieren. Dringende Maßnahmen zur Reprädikatisierung sind erforderlich.

Röbel/Müritz könnte 2028 seinen Status als Erholungsort verlieren. Dringende Maßnahmen zur Reprädikatisierung sind erforderlich.
Röbel/Müritz könnte 2028 seinen Status als Erholungsort verlieren. Dringende Maßnahmen zur Reprädikatisierung sind erforderlich.

Röbel/Müritz vor dem Aus: Droht das Ende als Erholungsort?

In Röbel/Müritz stehen gewichtige Entscheidungen an, die das zukünftige Image der Stadt als Erholungsort maßgeblich beeinflussen könnten. Die staatliche Anerkennung als Kurort läuft aus, sofern kein neues Verfahren zur Reprädikatisierung eingeleitet wird. Stadtsprecher Karsten Thorun informierte den Ausschuss für Kultur und Tourismus über die aktuelle Lage. Der Titel, der für 30 Jahre festgeschrieben ist, erlischt am 23. Februar 2028, wenn bis dahin keine Maßnahmen ergriffen werden.

Der Erholungsort-Titel ist für Röbel von großer Bedeutung. Er ermöglicht nicht nur die Erhebung von Kurabgaben, sondern hilft auch bei der Akquise von Fördermitteln, die für den Bau, die Modernisierung sowie die Unterhaltung öffentlicher Einrichtungen für Tourismus und Erholung verwendet werden. Diese Mittel sind essenziell, um Veranstaltungen für Gäste und Einwohner zu finanzieren.

Entscheidende Kriterien zur Erhaltung des Titels

Um den Titel als Erholungsort zu behalten, sind bestimmte Kriterien unerlässlich, die durch ein Gutachten nachgewiesen werden müssen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erstellt derzeit dieses Gutachten, das essenzielle Faktoren wie Luftqualität, Infrastruktur und das Wohnumfeld bewertet. Ab 2027 wird der DWD sich jedoch nur noch um hochprädikatisierte Kurorte kümmern, sodass Röbel dringend handeln muss.

Das gesamte Verfahren zur Reprädikatisierung dauert in der Regel anderthalb bis zwei Jahre. Um die Frist zu wahren, sollte die Stadt bis Ende des Jahres eine Angebotsabfrage beim DWD durchführen, die Bestätigung müsste bis zum Juni 2026 erfolgen. Die Kosten für das Gutachten, das laut ersten Schätzungen zwischen 8.000 und 12.000 Euro liegen könnte, werden gerade geprüft. Stadtsprecher Thorun äußerte sich jedoch optimistisch: „Wir erfüllen alle Voraussetzungen, um wieder als Erholungsort anerkannt zu werden“.

Bioklima und Luftqualität im Fokus

Doch was steckt hinter der Thematik der Erholungsorte? Ein zentrales Element sind das Bioklima und die Luftqualität, wie auch auf der Seite von Kurortklima erläutert wird. Die physikalischen Wirkungen von Temperatur, Feuchtigkeit, Wind und Strahlung sind entscheidend für die Anpassungsfähigkeit des menschlichen Organismus. Vor allem unter städtischen Immissionen leiden viele Kurorte, daher sollen belastende Faktoren minimiert werden, um eine positive Luftqualität zu gewährleisten.

Für die Durchführung des Gutachtens sind Messungen über mindestens zwei Jahre erforderlich, in denen unter anderem Grobstaub, Feinstaub und Stickstoffdioxid erfasst werden. Die Gesundheitsgefahren durch Luftschadstoffe – insbesondere NO2, das hauptsächliche durch Verkehr verursacht wird – müssen ebenfalls im Fokus stehen. Nur durch die Erfassung und anschließende Auswertung dieser Werte kann sichergestellt werden, dass Röbel den Ansprüchen eines Erholungsorts gerecht wird.

In Anbetracht der gesteigerten Aufmerksamkeit auf Umwelt- und Gesundheitsfragen wird das Thema Tourismus und Erholung auch in der Region immer wichtiger. Röbel/Müritz hat die Chance, sich als attraktiver Erholungsort zu behaupten, muss jedoch jetzt handeln. Der Druck ist hoch, doch mit Zuversicht und Engagement könnte die Stadt schon bald wieder stolz auf ihren Titel als Erholungsort sein.