Bahn-Chaos zwischen Hamburg und Schwerin: 56% weniger Fahrgäste!
Mecklenburg-Vorpommern verzeichnet 56 % weniger Bahnfahrer nach Sanierungsbeginn der Strecke Hamburg-Schwerin. Veränderung des Verkehrsverhaltens durch Umleitungen und Ersatzbusse.

Bahn-Chaos zwischen Hamburg und Schwerin: 56% weniger Fahrgäste!
Die Generalsanierung der Bahnstrecke zwischen Hamburg und Berlin hat seit ihrem Beginn im August 2025 nicht nur die Fahrpläne durcheinandergebracht, sondern auch das Reiseverhalten der Pendler in Mecklenburg-Vorpommern drastisch verändert. Wie NDR berichtet, ist die Zahl der Bahnfahrer zwischen Hamburg und Schwerin um satte 56 Prozent gesunken. Diese Veränderungen zeigen eindrücklich, wie eng Mobilität und Infrastruktur zusammenhängen.
Die Bahnreisenden müssen sich derzeit auf erhebliche Einschränkungen einstellen. Da die Züge nun einen Umweg über Bad Kleinen und Lübeck nehmen, hat sich die Fahrzeit auf über zwei Stunden verlängert. Zudem verkehren die ICE- und IC-Züge nur noch stündlich, statt im gewohnten Halbstundentakt. Dies hat dazu geführt, dass viele Pendler auf das Auto oder Ersatzbusse umgestiegen sind. Zwischen Hamburg und Schwerin sind mittlerweile 46 Prozent mehr Menschen mit dem Auto oder Bus unterwegs, was insgesamt einen Anstieg der Straßenverkehrsnutzung um fast 50 Prozent bedeutet, wie die Analysen von O2 Telefónica zeigen.
Die Auswirkungen auf den Regionalverkehr
Die Generalsanierung hat nicht nur Auswirkungen auf die Fernzüge, sondern betrifft auch den Regional- und Güterverkehr. Zahlreiche Verbindungen fallen aus, und Reisende müssen auf Ersatzbusse zurückgreifen. Für viele Berufspendler und Schüler in MV bedeutet dies teils stundenlange Fahrzeiten. Die Straßen rund um Ludwigslust und Schwerin sind dadurch stärker belastet und der Verkehrsfluss hat sich merklich verändert.
Zusätzlich belaufen sich die Kosten für die Generalsanierung inzwischen auf rund 7,5 Millionen Euro, was eine Erhöhung von den ursprünglich geplanten 4,5 Millionen Euro darstellt. Diese steigenden Kosten sind ein deutliches Zeichen dafür, dass der Umfang und die Komplexität der Baumaßnahmen größer sind als anfänglich angenommen.
Ein Blick in die Zukunft
Die Arbeiten an der Bahnstrecke sollen bis Ende April 2026 abgeschlossen sein. Bis dahin bleibt abzuwarten, wie sich das Reiseverhalten der Bevölkerung entwickeln wird. Ein Aspekt, der besonders auffällt, ist, dass trotz der hohen Zahl an umgestiegenen Fahrgästen viele Reisende nach Alternativen suchen. Einige Reisende entscheiden sich beispielsweise, in Bad Kleinen umzusteigen, um die Bahn weiter nutzen zu können.
Parallel dazu gibt es aktuelle Berichte über die H5N1-Virusvariante, die bei Nutz- und Wildvögeln festgestellt wurde. Das Friedrich-Loeffler-Institut warnt vor einem erhöhten Risiko. In Zusammenhang mit der Mobilitätsanalyse könnte es wichtig sein, auch diese gesundheitlichen Aspekte im Hinterkopf zu behalten, da eine Zunahme des Straßenverkehrs auch Auswirkungen auf die Verbreitung von Krankheiten haben könnte.
Es ist klar, dass der aktuelle Status Quo in MV für die Pendler alles andere als optimal ist. Die kommenden Monate werden zeigen, wie gut die Behörden und Verkehrsunternehmen auf diese Herausforderungen reagieren können.