Putbus neu entdecken: Der vergessene Hauptmann-Roman erwacht!
Entdecken Sie Gerhart Hauptmanns Roman „Im Wirbel der Berufung“, der das Leben in Putbus auf Rügen erforscht und autobiografische Elemente enthält.

Putbus neu entdecken: Der vergessene Hauptmann-Roman erwacht!
In der charmanten Stadt Putbus auf Rügen hat ein beinahe vergessener Roman von Gerhart Hauptmann wieder Aufsehen erregt. Der Schriftsteller, geboren 1862, war nicht nur ein Meister des deutschen Naturalismus, sondern brachte 1935 sein Werk „Im Wirbel der Berufung“ zu Papier. Dieser Roman basiert auf seinen persönlichen Erfahrungen und spiegelt das Leben und die Herausforderungen der damaligen Zeit wider. Hauptmann, der 1912 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde, verarbeitet in diesem Werk seine Erlebnisse in Putbus und gibt den Lesern einen Einblick in die gesellschaftlichen Verhältnisse jener Zeit. So beginnt die Geschichte in einer heiteren Atmosphäre während eines Frühschoppens im „Felsenkeller“ von Putbus, was auch die Hoffnung mit sich bringt, dieser Ort könnte wieder mehr Beachtung finden. Wie das Paz.de berichtet, ist die Rückkehr des Romans ein willkommenes Zeichen, um die kulturelle Identität der Stadt zu stärken.
Im Zentrum der Erzählung steht Erasmus Gotter, ein 23-jähriger Doktor der Philosophie, der nach einer schweren Typhuserkrankung Erholung sucht. Um die Bedeutung seiner Rückkehr zur Familie zu zeigen, residiert Gotter im Gärtnerhaus der Witwe des Garteninspektors Herbst. Es ist ein Moment des In-sich-Gehens und der Reflexion, während der junge Mann auch mit den Konflikten innerhalb der Theaterwelt konfrontiert wird. Tarnen und Täuschen ist das Gebot der Stunde, als er auf den Schauspieler Jetro trifft und ein „Hamlet“-Bändchen entdeckt, das ihn inspirieren soll, das Stück im Sommertheater aufzuführen. Diese Entdeckung könnte nicht nur seine beruflichen Ambitionen beflügeln, sondern auch seine persönliche Krise beeinflussen. Dabei beobachtet Gotter die rivalisierenden Charaktere Irina Bell und Prinzessin Ditta, die um die begehrte Rolle der Ophelia kämpfen.
Ein autobiografisches Werk
Hauptmanns Roman kann als autobiografisches Werk betrachtet werden, da viele seiner Erlebnisse und emotionalen Kämpfe in die Handlung eingeflossen sind. Der Schriftsteller selbst hat nicht nur ein gutes Händchen für fesselnde Erzählungen, sondern gibt auch einen ehrlichen Einblick in die Seelen der Charaktere. Die Verstrickung von persönlichen und beruflichen Krisen zieht sich durch das gesamte Werk, wodurch es für viele Leser nachvollziehbar wird, mit welchen inneren Konflikten Hauptmann zu kämpfen hatte. Er beschreibt mit feinem Gespür, wie Gotters Entschluss, zu seiner Familie zurückzukehren, nach einer Versöhnung mit seiner Frau, letztlich eine Entscheidung für die eigenen Werte darstellt. Auch die gesellschaftlichen Zwänge und die Erwartungen der Zeit, in der er lebte, sind ein prägendes Thema.
Hauptmann, der auch als bedeutender Dramatiker gilt, hat zahlreiche Klassiker verfasst, von „Die Weber“ bis hin zu verschiedenen Komödien. Außerdem hatte er von 1901 bis zur Scheidung 1904 eine Affäre mit der Schauspielerin Margarete Marschalk, die das Bild seines Lebens nachhaltig prägend beeinflusste. Neben dem literarischen Schaffen engagierte sich Hauptmann auch politisch, unter anderem während des Ersten Weltkriegs, was seine Karriere nach der Machtergreifung der Nazis umso komplexer machte.
Ein Aufruf zur Wiederentdeckung
Die Hoffnung auf eine Wiederentdeckung des Romans „Im Wirbel der Berufung“ und die damit verbundene Würdigung des Felsenkellers in Putbus zeigt die tiefen Wurzeln, die Hauptmann in der Region hat. „Es wäre schön, wenn die Menschen in Putbus wieder auf seine Texte aufmerksam werden und sie eine neue Wertschätzung erfahren“, sagt ein Regisseur, der in Erwägung zieht, die dramatischen Elemente des Romans auf die Bühne zu bringen. Laut Wikipedia ist Hauptmanns Werk zwar nicht mehr so populär wie zu seinen Lebzeiten, doch die Qualität seiner Literatur bleibt unbestritten.
Wird Putbus zum Schauplatz eines neuen literarischen Aufschwungs? Wir werden sehen, wie die Erben dieser außergewöhnlichen Feder und die Aufmerksamen seiner Geschichten die Bühne bereiten und somit einen Wandel in der Rezeption von Hauptmanns Werke herbeiführen.