Ungeklärte Todesfälle: Kegelrobben an Rügens Küste in Gefahr!

Kegelrobben sterben an Rügens Küste, Todesursache unklar. Ermittlungen laufen, WWF fordert Schutzmaßnahmen für Robbenkolonie.
Kegelrobben sterben an Rügens Küste, Todesursache unklar. Ermittlungen laufen, WWF fordert Schutzmaßnahmen für Robbenkolonie. (Symbolbild/MMV)

Ungeklärte Todesfälle: Kegelrobben an Rügens Küste in Gefahr!

Rügen, Deutschland - Ein besorgniserregendes Ereignis überschattet derzeit die Küsten von Rügen: Zahlreiche Kegelrobben sind verendet, und die Todesursache ist bislang unklar. Neueste Berichte von NDR berichten, dass das Deutsche Meeresmuseum in Stralsund bislang nur 10 der Kadaver seziert hat, während sich noch über 20 weitere im Kühlhaus befinden. Erste Untersuchungen weisen sogar darauf hin, dass einige der Tiere ertrunken sind.

Die Situation erforderte ein schnelles Handeln: Die Staatsanwaltschaft Stralsund hat Ermittlungen gegen Unbekannt eingeleitet wegen eines möglichen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Besonders alarmierend ist, dass im Oktober 2024 bereits über 40 tote Robben im Südosten Rügens entdeckt wurden, wobei ein natürlicher Tod ausgeschlossen werden kann. In diesem Zusammenhang haben die Behörden bereits Regelungen erlassen, die den Einsatz größerer Fischreusen an der Küste nur noch mit speziellen Robbenschutzvorrichtungen erlauben.

Öffentliche Forderungen nach Aufklärung

Auch der WWF wird in einem Bericht von WWF aktiv. Zwischen Oktober 2024 und heute haben rund 30 tote Kegelrobben das Licht der Welt nicht mehr erblickt, was ein sofortiges Handeln der zuständigen Behörden zur Folge hat. Finn Viehberg, Leiter des WWF-Büros Ostsee, fordert Transparenz bei den Obduktionsergebnissen und kritisiert die schleppende Informationspolitik. Die Öffentlichkeit habe ein Recht auf Einsicht, insbesondere um mögliche Gefahren für die Robbenpopulation zu identifizieren.

Der WWF spricht sich zudem für ein engmaschiges Monitoring der Robbenkolonie aus, um die Gefahr einer Epidemie frühzeitig zu erkennen. Die Forderungen umfassen auch die temporäre Schließung von Reusen in betroffenen Küstenbereichen sowie die Einführung robbensicherer Vorrichtungen, um weitere Ertrinkungen zu verhindern. Und nicht zu vergessen: Ein umfassender Robbenplan sollte auf den Tisch, um die Koexistenz mit der Fischerei zu gewährleisten.

Kegelrobben in den Küstengewässern

Die Rückkehr der Kegelrobben an die deutschen Küsten war gefühlt vor einigen Jahren ein Grund zum Feiern. Laut Thünen gilt die Sardelle, die an der deutschen Ostseeküste lange als ausgestorben galt, mittlerweile wieder als Bestandteil unseres maritimen Ökosystems. Dennoch bringt die steigende Population Herausforderungen mit sich, insbesondere für Küstenfischer: Kegelrobben fressen gefangenen Fisch aus Stellnetzen oder machen diese unbrauchbar. Die Bergung des verbleibenden Fischs ist somit oft mit erheblichem Aufwand verbunden.

Deshalb wurde auf Initiative von Umweltverbänden und der Fischerei ein partizipativer Prozess zur Erstellung eines Robbenmanagementplans angestoßen. Das Ziel? Ein gemeinsames Verständnis für die unterschiedlichen Interessen schaffen und Lösungen zu finden, die sowohl die Robben als auch die Fischer berücksichtigen. Denn ohne ein gutes Händchen in diesem sensiblen Bereich könnte die Freude über die Rückkehr der Kegelrobben schnell in Besorgnis umschlagen.

Die anhaltende Ermittlung und die drängenden Forderungen der Öffentlichkeit zeigen, wie wichtig es ist, die Ursachen des Robbensterbens schnellstens zu ergründen und gemeinsam tragfähige Lösungen zu finden. Das Schicksal dieser faszinierenden Meeressäuger liegt in den Händen aller Beteiligten.

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OrtRügen, Deutschland
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