Wohnungsnot in Pasewalk: Stadtchef sieht keinen Handlungsbedarf!
Bürgermeister Rodewald sieht keinen Wohnungsnot in Pasewalk, fordert jedoch mehr barrierefreie und altersgerechte Wohnungen bis 2030.

Wohnungsnot in Pasewalk: Stadtchef sieht keinen Handlungsbedarf!
In Pasewalk tut sich viel, doch beim Thema Wohnraum steht die Stadt vor Herausforderungen. Bürgermeister Danny Rodewald (parteilos) verneint zwar eine akute Wohnungsnot, dennoch zeigen sich deutliche Bedürfnisse. Besonders gefragt sind qualifizierte, barrierefreie und altersgerechte Wohnungen. Bis 2030 könnten in der Stadt etwa 150 neue Wohnungen benötigt werden, wie aus einer Gesprächsrunde zur Wohnungssituation hervorgeht. Dort waren auch Andreas Breitner von der VNW, Vertreter der WBG und Woba vertreten, die eindringlich auf die Notwendigkeit hinwiesen, weniger attraktive Wohnungen vom Markt zu nehmen und durch neue zu ersetzen. Das bedeutet: Da liegen die Karten auf dem Tisch und es muss gehandelt werden.
Hohe Baukosten erschweren das Vorhaben allerdings erheblich. So wird eine Miete von rund 16 Euro pro Quadratmeter benötigt, um die Neubauten wirtschaftlich rentabel zu gestalten. Besonders alarmierend ist dabei, dass die Baukosten in Pasewalk mittlerweile mit denen in Großstädten wie Hamburg oder Berlin vergleichbar sind, was sich auf die Mietpreise auswirkt. Die aktuelle Miete für Wohn- und Geschäftshäuser an der Grünstraße/Bergstraße liegt bei 13 Euro pro Quadratmeter. Im Vergleich dazu beträgt die durchschnittliche Kaltmiete in Pasewalk 4,70 Euro, die sogar unter dem Landesdurchschnitt liegt. Die Woba berichtet zudem von der ersten Mietsteigerung seit 20 Jahren.
Entwicklung der Mietpreise
Jahr | Kaltmiete (€) | Warmmiete (€) |
---|---|---|
2025 | 6,45 | 9,51 |
2024 | 6,12 | 8,73 |
2023 | 5,51 | 8,39 |
2022 | 4,65 | 7,45 |
Es ist zu erkennen, dass die Mieten in den letzten Jahren allmählich gestiegen sind. Die Kaltmiete hat sich im Vergleich zu 2018, als sie noch bei 4,81 Euro lag, also deutlich erhöht. Doch woran liegt das? Ein Grund sind sicherlich die hohen Baukosten, die auch in Pasewalk für einen spürbaren Preisanstieg sorgen.
Marktbedingungen und Herausforderungen
Wie berichtet wird, sind die Schwierigkeiten auf dem Wohnungsmarkt in Pasewalk auch als Teil eines größeren Trends in Deutschland zu sehen. Nach den Erkenntnissen von JLL zeigt der Mietmarkt, insbesondere in den großen Metropolen, eine positive Dynamik, wenn auch mit regionalen Unterschieden. Während in Leipzig die Mietpreise regelrecht durch die Decke gehen, bleibt Pasewalk hinter diesen Entwicklungen zurück. Die durchschnittlichen Mietsteigerungen in den großen Städten liegen bei beeindruckenden 4,9 Prozent im Jahresvergleich.
Die Tendenz zur Stabilisierung des Mietmarktes in den deutschen Metropolen lebt vor allem von der lokalen Nachfrage und der Verfügbarkeit von Mietwohnungen. Für Pasewalk heißt das, dass trotz der vorhanden Herausforderungen gewisse Chancen bestehen, vor allem wenn die Stadt es schafft, Fördergelder für den Rückbau und die Sanierung von Bestandswohnungen zu akquirieren.
Andreas Breitner und verschiedene Akteure im Wohnungsbau fordern dringend mehr finanzielle Unterstützung vom Land, um der steigenden Problematik der Wohnraumversorgung in Pasewalk entgegenzuwirken. Denn bei der Umstellung auf „grüne Energie“ könnte die Belastung für die Mieter und Vermieter steigen. Hier müssen klar Lösungen gefunden werden, um die Lebensqualität in Pasewalk nicht nur zu sichern, sondern auch zu steigern.
Die Situation bleibt spannend, und es zeigt sich, dass sowohl die Stadtverwaltung als auch die Baugesellschaften gefordert sind, langfristig tragfähige Strategien zu entwickeln, damit Paswalk weiterhin ein angenehmer Ort zum Leben bleibt.