Gadebusch plant Friedwald: Ruhestätte inmitten der Natur für jedermann!
In Gadebusch plant die Stadtvertretung die Einrichtung eines Friedwaldes, um alternative Bestattungsformen zu ermöglichen.

Gadebusch plant Friedwald: Ruhestätte inmitten der Natur für jedermann!
In Gadebusch ist der Wunsch nach alternativen Bestattungsformen nach wie vor hoch im Kurs. Viele Bürger:innen ziehen eine ruhige letzte Ruhestätte im Wald einem traditionellen Friedhof vor. In dieser Angelegenheit hat die Fraktion Die Linke/SPD nun einen Beschlussvorschlag für die Errichtung eines Friedwaldes oder Ruheforstes angekündigt, der in der kommenden Stadtvertretersitzung am 16. Juni 2025 behandelt wird. Bürgermeister Arne Schlien (CDU) und die Verwaltung sollen das Vorhaben prüfen und Kontakt zu potenziellen Betreibern aufnehmen, um eine kommunale Fläche im Stadtwald dauerhaft zur Verfügung zu stellen, wie der Nordkurier berichtet.
Thomas Konieczny, der Vorsitzende der Fraktion, sieht im Friedwald nicht nur einen Gewinn für die Kommune, sondern auch für die Umwelt. Die Beisetzung in einem solchen Wald bringt zahlreiche Vorteile mit sich: So entfallen beispielsweise die kostenintensive Grabpflege und die damit verbundenen Sorgen, da sich die Natur um alles Kümmert. Auch künstliche Dekorationen sind im Friedwald unerwünscht, sodass der Fokus auf der Natur und der Ruhe liegt.
Ruheforst – eine grüne Alternative
Was macht einen Ruheforst so besonders? Bei einem Ruheforst erfolgt die Beisetzung in RuheBiotopen, die den Verstorbenen nicht nur unter einem Baum, sondern auch an anderen naturbelassenen Stellen, wie großen Steinen oder Wurzelstöcken aufnimmt. Um diese Form der Bestattung zu wählen, ist eine Kremation und die Verwendung einer biologisch abbaubaren Urne nötig. Daher ist diese Bestattungsart umweltfreundlich und nachhaltig, wie November betont.
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es bereits einige Ruheforste, beispielsweise bei Schwerin und in der Rostocker Heide. Auch auf der Insel Rügen und in Grevesmühlen finden sich solche Einrichtungen, wo die Asche der Verstorbenen an den Wurzeln von Bäumen beigesetzt wird. Ein Vorteil dieser Bestattungsform ist die Kostenersparnis: Im Vergleich zu klassischen Friedhofsbeisetzungen sind Waldbestattungen in der Regel günstiger, da Kosten für Grabsteine und Pflege entfallen. Im Friedwald variieren die Preise für Grabräume, abhängig von Faktoren wie dem Standort und den individuellen Wünschen der Angehörigen.
Informationen zur Beisetzung und zu Führungen
Die Beisetzungskosten im Friedenwald setzen sich aus unterschiedlichen Komponenten zusammen, zu denen Friedhofsgebühren, Leistungen des Bestattungsinstituts und weitere Kosten wie Kremation und Trauerfeier zählen. Die Grundpreise für einen Platz am Gemeinschaftsbaum beginnen bei 890 Euro, während Plätze in FamilienBiotopen zwischen 2.500 und 5.000 Euro kosten können. Für diejenigen, die noch mehr über die Waldbestattung erfahren möchten, bietet der Friedwald Grevesmühlen zahlreiche kostenlose Waldführungen an, mit nächsten Terminen am 14. und 28. Juni sowie am 12. und 26. Juli 2025. Wer Interessiert ist, kann sich unter der Telefonnummer 06155 848 100 anmelden.
Das Angebot der RuheForst-Standorte wird durch verschiedene Möglichkeiten ergänzt, die von stillen bis zu begleiteten Beisetzungen ganz individuell gestaltet werden können. Auch in den Ruhebiotopen ist eine Trauerfeier unter Berücksichtigung der Natur möglich, sodass Musik und persönliche Erinnerungen an den Verstorbenen Gehör finden können – dem ganz persönlichen Abschied steht also nichts mehr im Wege.
Die Gadebuscher Stadtvertretung wird also in ihrer Sitzung am 16. Juni auf jeden Fall einiges zu besprechen haben. Die Bevölkerung ist aufgefordert, sich mit der Idee eines Ruheforstes auseinanderzusetzen und so vielleicht einen neuen, friedlichen Ort des Gedenkens in ihrer Heimat zu schaffen. Ob das Vorhaben realisiert werden kann, bleibt abzuwarten, doch der Trend zu umweltfreundlichen Bestattungsformen ist unübersehbar.