Neuer Schulcampus in Grevesmühlen: Mehr Platz für Inklusion!

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Grevesmühlen investiert in einen inklusiven Schulcampus, der 2025 gebaut wird und Platz für über 900 Schüler bietet.

Grevesmühlen investiert in einen inklusiven Schulcampus, der 2025 gebaut wird und Platz für über 900 Schüler bietet.
Grevesmühlen investiert in einen inklusiven Schulcampus, der 2025 gebaut wird und Platz für über 900 Schüler bietet.

Neuer Schulcampus in Grevesmühlen: Mehr Platz für Inklusion!

In Grevesmühlen tut sich so einiges: Der inklusive Schulcampus am Ploggenseering entwickelt sich prächtig. In der kleinen Stadt im Landkreis Nordwestmecklenburg können sich die künftigen Schüler:innen bereits auf eine zukunftsweisende Bildungslandschaft freuen. NDR berichtet, dass die regionale Schule seit Februar 2024 in Betrieb ist und die ersten Lernerfahrungen dort bereits gemacht werden.

Mit dem Bau der neuen Grundschule sowie eines Zentralgebäudes kann nun endlich losgelegt werden. Hierzu hat die Stadt Grevesmühlen die erforderlichen Baugenehmigungen erteilt. Im Spätherbst 2025 sollen die Ausschreibungen für die Baufirmen anstehen. Die Mosaikschule, eine Förderschule der Diakonie, wird voraussichtlich nach den Sommerferien 2025 in ihr neues Gebäude umziehen. Bis dahin werden die Leitungen verlegt, um die baulichen Gegebenheiten für die kommenden Gebäude optimal vorzubereiten.

Der Campus im Detail

Ein wahrlich ambitioniertes Projekt! Die neue Grundschule wird Platz für bis zu 80 Schülerinnen und Schüler bieten. Das zentrale Gebäude wird mit seinen 3.700 Quadratmetern ein echter Hingucker: Hier finden sich eine Aula mit Essensversorgung, ein Sportraum, eine Bibliothek und das Stadtarchiv. In Summe belaufen sich die Kosten für diesen großen Wurf auf etwa 30 Millionen Euro, die mit einer Kombination aus Stadtbau- und EU-Mitteln sowie dem kommunalen Schulbauprogramm finanziert werden. Außerdem wird von der Stadt und der Diakonie ein Eigenanteil getragen. Insgesamt investiert Grevesmühlen bis zum Jahr 2030 rund 63 Millionen Euro in den gesamten Campus, der Platz für über 900 Schülerinnen und Schüler bieten soll.

Ein derartiges Vorhaben geht nicht von ungefähr. Die Planung des inklusiven Schulcampus orientiert sich an den Bedürfnissen vor Ort. Laut den Informationen der Stadt Grevesmühlen, die sich auf eine umfassende Grundlagen- und Bedarfsermittlung stützen, wird der Campus verschiedene Schularten zusammenführen und als zentraler Bildungsort fungieren. Geplant sind nicht nur die regionale Schule mit 530 Schülern im ersten Bauabschnitt, sondern auch eine Grundschule für 280 Schüler und der Neubau der Mosaikschule für 100 Schüler*innen.

Die gemeinsame Nutzung der Flächen sorgt nicht nur für Ressourcenschonung, sondern wird auch zur Entwicklung eines nachhaltigen Schulkonzepts beitragen. Bereiche für Fachräume (Theater, Musik, Sport, Kunst), Therapie- und Rückzugsräume werden zentralisiert, damit alle Schüler*innen gleichermaßen profitieren können. Außerdem werden Barrierefreiheit und die schulübergreifende Zugänglichkeit von Freianlagen wie Schulgärten und Sportbereichen großgeschrieben.

Die Bedeutung von Inklusion

Die Entwicklung hin zu einem inklusiven Schulsystem zeigt, wie ernst es der Stadt Grevesmühlen mit der Bildung von Kindern mit und ohne Behinderungen ist. Inklusion wird als Menschenrecht und demokratisches Versprechen betrachtet, was durch die Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) im Jahr 2009 unterstrichen wird. Diese Konvention fordert, dass alle Kinder, unabhängig von ihren Bedürfnissen, eine wohnortnahe Beschulung erhalten. bpb weist darauf hin, dass über 55% der Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Schuljahr 2023/24 Förderschulen besuchen, was in starkem Kontrast zu den Zielen der UN-BRK steht.

Während die Exklusionsquote in einigen Bundesländern stagniert oder sogar ansteigt, zeigt Grevesmühlen, dass es auch anders geht. Der geplante inklusive Schulcampus soll dazu beitragen, die gesellschaftliche Teilhabe zu stärken und eine ausgewogene Zukunft für unsere Kinder zu gewährleisten. Hier entsteht nicht nur ein Gebäude, sondern ein Raum für Chancengleichheit und Vernetzung, der weit über das Schulgebäude hinausgeht.

Mit einem guten Händchen und richtungsweisenden Entscheidungen wird in Grevesmühlen ein innovatives Bildungsprojekt umgesetzt, das als Modell für andere Gemeinden dienen kann. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser großartige Vorstoß weiterentwickelt.