Schwerin fordert sofortiges Lachgas-Verbot für Minderjährige!

Schwerin fordert sofortiges Lachgas-Verbot für Minderjährige!

Eine alarmierende Entwicklung in Schwerin: Die Fraktion B90/Grüne hat einen Antrag für ein sofortiges Verkaufsverbot von Lachgas an Personen unter 18 Jahren eingebracht. Dieses Vorhaben wird in der kommenden Sitzung der Stadtvertretung diskutiert. Arndt Müller, der Fraktionsvorsitzende, erklärte, dass jüngste Zahlen auf einen besorgniserregenden Anstieg des nicht-medizinischen Lachgaskonsums hinweisen und es dringend notwendig sei, gesundheitliche Gefahren zu minimieren. Der Antrag zielt darauf ab, den Oberbürgermeister mit der sofortigen Umsetzung des Verbots zu beauftragen und zusätzlich eine umfassende Aufklärungsoffensive über die Risiken des Lachgaskonsums zu starten. Schwerin.News berichtet, dass der Missbrauch von Lachgas in der Schweriner Innenstadt bereits zu gefährlichen Situationen im öffentlichen Raum führt.

Aber was macht Lachgas so beliebt? Legal ist es als Treibmittel in Sprühsahne und kleinen Kartuschen erhältlich. Der Rausch, der von Jugendlichen erzeugt wird, erfolgt oft durch Inhalation aus Luftballons. Dieser kurzfristige Rauschzustand setzt innerhalb von Sekunden ein und sorgt für Entspannung, wobei die Wirkung zwischen 30 Sekunden und drei Minuten anhält. Doch die damit verbundenen Risiken sind erheblich. Die gesundheitlichen Gefahren reichen von akuten Bewusstseinsstörungen bis hin zu schweren Nervenschäden. Laut Tagesschau kann der Lachgaskonsum die Störung des Stoffwechsels von Vitamin B12 verursachen, was langfristig zu neurologischen Schäden führt, wie Taubheitsgefühlen und Gangstörungen.

Die Gesetzeslage und regionale Initiativen

Auf Bundesebene wird ebenfalls gehandelt: Ein neues Gesetz, das es ermöglichen soll, den Erwerb und Besitz von Lachgas für Minderjährige zu verbieten, ist in Planung. Die Regelung könnte ab Frühjahr 2026 in Kraft treten, abhängig von der Zustimmung des Bundesrats. Weitere Städte wie Hamburg, Frankfurt am Main und Dortmund haben bereits ähnliche Verbote umgesetzt. Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat Lachgas als „riskante Partydroge“ eingestuft. Es besteht sogar die Gefahr von tödlichen Unfällen, insbesondere beim direkten Inhalieren aus Patrone.

Ein besorgniserregender Trend ist die rasante Zunahme von Vergiftungsfällen. Zwischen 2022 und 2024 stieg die Anzahl der gemeldeten Fälle dramatisch – von 7 auf 50. Diese Entwicklungen sind bezeichnend dafür, dass das Bewusstsein für die Risiken von Lachgas noch nicht ausreichend ist. Auch die Bundesgesundheitsministerin Nina Warken fordert mit Nachdruck Maßnahmen zum Schutz der Jugendlichen, indem sie ein Verbot für den Erwerb und Besitz von Lachgas für Minderjährige plant.

Aufklärung als Schlüssel zum Schutz

Ein zentrales Anliegen der Fraktion B90/Grüne ist nicht nur das Verbot, sondern auch die Stärkung des Gesundheits- und Jugendschutzes durch Aufklärung. Angesichts des steigenden Konsums, der oftmals durch Trends in sozialen Medien stark gefördert wird, ist es wichtig, dass die Gefahren des Lachgaskonsums breit diskutiert werden. Eine Umfrage zeigt, dass 14% der Jugendlichen im Jahr 2023 angaben, Lachgas konsumiert zu haben, was einen leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahr darstellt. Dennoch bleibt die Zahl hoch genug, um Alarm zu schlagen und Maßnahmen zu ergreifen, um die Jugendlichen zu schützen.

Es ist klar: In Schwerin und darüber hinaus steht das Wohl der Jugend auf dem Spiel. Es müssen Perspektiven geschaffen werden, die junge Menschen nachhaltig von riskantem Konsum abhalten. Die nächsten Schritte der Schweriner Stadtvertretung sind also mit Spannung zu erwarten.