Stadt Penzlin lehnt Straßenantrag ab: Natur gefährdet!

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Die Stadtvertretung Penzlin lehnt den Antrag zur Sperrung des Mollenstorfer Wegs ab, trotz Bedenken der Anwohner zur Umwelt.

Die Stadtvertretung Penzlin lehnt den Antrag zur Sperrung des Mollenstorfer Wegs ab, trotz Bedenken der Anwohner zur Umwelt.
Die Stadtvertretung Penzlin lehnt den Antrag zur Sperrung des Mollenstorfer Wegs ab, trotz Bedenken der Anwohner zur Umwelt.

Stadt Penzlin lehnt Straßenantrag ab: Natur gefährdet!

Der Mollenstorfer Weg in Zahren sorgt derzeit für Diskussionen in der Stadtvertretung Penzlin. Anwohner hatten kürzlich einen Antrag zur Teileinziehung der Straße gestellt, um den motorisierten Verkehr zu reduzieren. Dies wurde mit der stark gestiegenen Anzahl an Lkw, die wegen der Verlegung von Glasfaserkabeln durch die Gegend fahren, begründet. Die Anwohner sahen die Gefahr, dass der erhöhte Verkehr der Natur schadet und die Lebensräume seltener Arten beeinträchtigt.

Die Idee war, den Weg durch Verkehrsschilder für den motorisierten Verkehr zu sperren, während landwirtschaftliche Fahrzeuge in einem kurzen Abschnitt weiterhin fahren dürfen. Landwirtschaftliche Nutzung ist entlang des Mollenstorfer Wegs nicht unüblich; Viehhaltung ist beispielsweise ansässig. Trotz der Bedenken der Bürger und der Antragsteller lehnte die Stadtvertretung den Antrag mehrheitlich ab. Stadtpräsident André Schardetzki betonte, dass er Bürgeranträge für wichtig halte, doch die Stadtverwaltung sah keinen Handlungsbedarf. Der Ortsvorsteherin Christin Marx und Bürgermeister Sven Flechner war der Verkehr indes kein Störfaktor.

### Auswirkungen auf die Biodiversität

Unter den Anwohnern herrscht die Sorge, dass eine derartige Verkehrszunahme die Rückzugsgebiete für Tiere und Pflanzen gefährdet. Die Zerschneidung von Lebensräumen sorgt für gravierende Folgen, besonders für empfindliche Tier- und Pflanzenarten. Wie der NABU erklärt, stehen zu kleine, isolierte Lebensräume unter Druck, was die Fortpflanzung und Entfaltung dieser Arten gefährdet. Umweltschützer betonen, dass die Sicherung und Vernetzung von Lebensräumen essenziell für den Erhalt der biologischen Vielfalt sei. Dazu zählen auch die Integration von Wildkorridoren sowie ökologischen Trittsteinen in Planungen – wertvolle Maßnahmen, die im Bundesnaturschutzgesetz verankert sind.

Der Verlust an Lebensräumen wird als eine Hauptursache der Naturkrise und der aktuellen Biodiversitätsproblematik gesehen. Das EU-Parlament hat daher in seiner Biodiversitätsstrategie für 2030 klare Ziele festgelegt, um den Schutz der Ökosysteme bis 2050 sicherzustellen. Darunter fallen Maßnahmen, die darauf abziele, mindestens 30 Prozent der Meeres- und Landflächen der EU zu schützen und eine weitgehende Unberührtheit von zehn Prozent der Flächen zu garantieren.

### Deutliche Bedenken der Anwohner

Die Ablehnung des Antrags zur Teileinziehung des Mollenstorfer Weges wirft Fragen über den Umgang mit der Natur und der Biodiversität in der Region auf. Während die Stadtvertreter den Anwohnern nicht beipflichten, fordern Umweltschützer, dass dringend Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die negativen Auswirkungen von Verkehr und Urbanisierung auf die Tier- und Pflanzenwelt zu reduzieren. Der NABU-initiiert daher ein neues Konzept für Grüne Infrastruktur, das den Erhalt und die Vernetzung von Lebensräumen verbessern soll.

So bleibt abzuwarten, wie sich die Situation um den Mollenstorfer Weg und die Biodiversität in Zahren weiterentwickeln wird und ob weiterer Handlungsbedarf von der Stadtvertretung erkannt wird.