Kühlungsborn plant Kauf der Villa Baltic: Was wird aus dem Denkmal?
Kühlungsborn prüft Kauf der Villa Baltic für öffentliche Nutzung. Bürgermeisterin Arndt gibt Details zur Sanierung und Planung bekannt.

Kühlungsborn plant Kauf der Villa Baltic: Was wird aus dem Denkmal?
In Kühlungsborn dreht sich derzeit alles um die Villa Baltic. Bürgermeisterin Olivia Arndt sorgte mit ihrer Ankündigung, dass die Stadt den Kauf der Villa prüft, für Aufregung und Interesse in der Stadtvertretung. Der Plan sieht vor, die Villa künftig als Verwaltungs- und Veranstaltungsraum zu nutzen. Hintergrund ist der gesteigerte Raumbedarf, der durch die geplante Entwicklung des Rathausquartiers entsteht. Neben der Villa Baltic sind auch ein Neubau hinter der Villa Laetitia sowie ein Anbau an das denkmalgeschützte Haus Rolle geplant, um die Barrierefreiheit sicherzustellen. Das alte Rathaus entspricht diesen Anforderungen nicht mehr.
Wie die Ostsee-Zeitung berichtet, soll Ende des Monats ein Konzept für die Villa präsentiert werden, das eine Kostenschätzung sowie Visualisierungen beinhaltet. Eine öffentliche Nutzung der Villa ist dabei ein zentrales Anliegen, auch soll der umliegende Park größtenteils erhalten bleiben. Diese Überlegungen zur Nutzung kommen nicht von ungefähr, denn die Idee, die Villa zu kaufen, schwirrt schon seit einiger Zeit in den Köpfen der Stadtvertreter. Uwe Ziesig kritisierte die späte Prüfung dieser Option als überfällig.
Ein Stück Geschichte
Die Villa Baltic blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Bis in die 1990er Jahre war sie im Besitz der Stadt, bevor sie mehrfach den Eigentümer wechselte. Derzeit gehört sie Jan und Berend Aschenbeck, die seit 2019 die Räume verwalten. Laut den Aschenbecks laufen aktuell noch die Verhandlungen über den Kaufvertrag zwischen den Projektentwicklern und der Stadt. Auch wenn der Kaufpreis und die erforderlichen Investitionen der Aschenbecks abgedeckt sein sollen, wurden bislang keine genauen Preisvorstellungen genannt.
Im Februar gab es bereits einen positiven Schritt für die Villa Baltic: Bei einer Stadtvertreterversammlung wurde die Erhöhung der Fördermittel für die Sanierung von fünf auf sechs Millionen Euro beschlossen. Diese Entscheidung kam jedoch nicht ohne Kontroversen zustande, da der vorherige Beschluss in der Dezembersitzung abgelehnt worden war. Glücklicherweise entschied das Innenministerium Mecklenburg-Vorpommern, das Projekt weiterhin zu unterstützen und einer Fristverlängerung zuzustimmen.
Unsichere Zukunft?
Dennoch bleibt die Zukunft der Villa Baltic fraglich. Wie NDR berichtet, wurde ein Sanierungskonzept abgelehnt, und der Investor Jan Aschenbeck hat angekündigt, sich von seinen Plänen zurückzuziehen. Ohne das geplante Hotel auf dem benachbarten Grundstück zur Finanzierung der Sanierungsarbeiten, die auf insgesamt 18 Millionen Euro geschätzt werden, wird ein rentabler Betrieb der Villa als äußerst schwierig eingeschätzt. Die Aschenbecks zeigen sich enttäuscht über die Situation und ziehen ihr Kaufinteresse an dem Randgrundstück zurück. Die Risiken eines weiteren Verfalls der Villa sind nicht auszuschließen, was die Sorgen über die Erhaltung dieses historischen Gebäudes verstärkt.
Mit der Aussicht auf Fördermittel in Höhe von sechs Millionen Euro hat die Stadt Kühlungsborn jedoch weiterhin Optimismus angesichts der Sanierung. Der Druck, eine klare Position zur Nutzung der Villa Baltic zu finden, wächst. Das nächste Treffen der Stadtvertretung wird zeigen, ob die Ambitionen für die Villa wirklich in die Tat umgesetzt werden können.