Luxushotel Palace in Zinnowitz schließt: Tourismus unter Druck!

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Bad Doberan steht unter Druck: Luxushotels schließen, während die Branche mit hohen Kosten und Personalmangel kämpft.

Bad Doberan steht unter Druck: Luxushotels schließen, während die Branche mit hohen Kosten und Personalmangel kämpft.
Bad Doberan steht unter Druck: Luxushotels schließen, während die Branche mit hohen Kosten und Personalmangel kämpft.

Luxushotel Palace in Zinnowitz schließt: Tourismus unter Druck!

In einer bedauerlichen Wende im Tourismus auf Usedom wird das Fünf-Sterne-Hotel „Palace“ in Zinnowitz zum Ende dieses Monats seine Türen schließen. Geschäftsführer Klaus Balke hat diese Entscheidung bestätigt, die nach 125 Jahren Geschichte des Hauses nicht leicht gefallen ist. Im Rahmen einer Umwandlung entstehen im Gebäude 21 Ferienwohnungen, die an Privatpersonen verkauft werden sollen. Diese Entwicklung spiegelt die Herausforderungen wider, die die Branche derzeit meistern muss.

Der Druck auf die Hotellerie in Mecklenburg-Vorpommern ist unübersehbar: Mit der Schließung des „Palace“ geht erneut ein traditionsreiches Hotel von Bord. Auch der „Scheelehof“ in Stralsund hat kürzlich geschlossen, was die Sorgen um die Zukunft der Hotelbranche weiter verstärkt. Wolfgang Waldmüller, tourismuspolitischer Sprecher der CDU im Landtag, fordert dringend bessere Rahmenbedingungen für das Gastgewerbe. Er betont, dass eine Senkung der Steuer- und Energiepreise sowie mehr verfügbares Einkommen für Verbraucher unabdingbar sind, um das Überleben der Hotels zu sichern.

Die Ursachen für die Schließungen

Warum steht die Branche unter so starkem Druck? Die fast durchgängigen Gründe sind steigende Kosten, Personalmangel und eine insgesamt schwächere Nachfrage. Laut Informationen der Nordkurier müssen nun 20 Beschäftigte des „Palace“ ihre Arbeitsplätze räumen, wobei die Eigentümergesellschaft Priedom Grundbesitz GmbH verspricht, die Mitarbeiter in andere Häuser der Region zu vermitteln. Doch wie lange wird dies vielen von ihnen helfen können?

Der geplante Umbau von 43 Hotelzimmern zu Wohnungen soll im Dezember beginnen und bis Frühjahr 2026 abgeschlossen sein. In der Zukunft könnte dies der Trend sein, den immer mehr Betreiber in Mecklenburg-Vorpommern und darüber hinaus verfolgen. Rolf Seelige-Steinhoff, ein bedeutender Hotelbesitzer auf Usedom, äußert, dass bereits viele Hotels in Apartmenthäuser umgewandelt werden. Dies mag für Eigentümer eine sicherere finanzielle Perspektive darstellen, jedoch bedeutet es gleichzeitig weniger Arbeitsplätze und geringere lokale Wertschöpfung.

Ein Blick auf die Branche

Die gesamtwirtschaftlichen Einflüsse auf die Hotellerie sind nicht zu übersehen. Der Hotelverband Deutschland (IHA) hat in seiner aktuellen Studie, dem Branchenreport „Hotelmarkt Deutschland 2025“, zusammengefasst, dass die Hotellerie in einem schwierigen konjunkturellen Umfeld operiert. Trotz eines Anstiegs bei der Zimmerauslastung und den Durchschnittspreisen ist die Realität, dass die Umsätze unter dem Vorkrisenniveau verbleiben. Die Branche ringt mit hohen Betriebskosten und einem fehlenden Fachkräftemangel.

Die Herausforderungen sind groß, und der IHA-Vorsitzende Otto Lindner hebt hervor, wie wichtig politische Unterstützung ist. Ein Vorschlag zur Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen wurde aufgegriffen, um den Druck auf die Hotellerie zu mindern. Aber ob dies ausreicht, um das drohende wirtschaftliche Aus vieler Hotels abzuwenden?

Die Schließung des „Palace“ symbolisiert nicht nur das Schicksal eines einzelnen Hotels, sondern wirft auch einen Schatten auf die gesamte Tourismuslandschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Die Schaffung langlebiger und widerstandsfähiger Rahmenbedingungen könnte der Schlüssel sein, um diese kritische Phase zu überbrücken und vielleicht bald wieder auf blühende Zeiten im Gastgewerbe zu hoffen.