Güstrower Arzt erhält renommierten Preis für strahlenfreie Bildgebung
PD Dr. Franz Wegner aus Güstrow erhält den Röntgenpreis 2025 für innovative Forschungen zur strahlungsfreien Bildgebung.

Güstrower Arzt erhält renommierten Preis für strahlenfreie Bildgebung
Ein strahlender Erfolg für einen gebürtigen Güstrower: PD Dr. med. habil. Franz Wegner, 35 Jahre alt, wurde kürzlich mit dem renommierten Röntgenpreis 2025 der Deutschen Röntgengesellschaft ausgezeichnet. Seine Habilitationsschrift über das Thema „Interventionelles Magnetic Particle Imaging: Experimentelle Grundlagen auf dem Weg zur klinischen Anwendung“ wurde besonders gewürdigt. Damit hat Wegner nicht nur seine wissenschaftliche Laufbahn gefestigt, sondern auch die Hoffnung auf strahlenfreie medizinische Bildgebung geweckt. In einer Zeit, in der Strahlenbelastung durch herkömmliche Verfahren besorgniserregend ist, könnte seine Forschung ein echter Durchbruch sein. Der Nordkurier berichtet, dass Wegner an der Entwicklung einer Technologie arbeitet, die Magnetpartikel nutzt, um Bilder ohne schädliche Strahlen zu erzeugen.
Der aus Güstrow stammende Wegner entwickelte seine Faszination für die Radiologie bereits während seines Medizinstudiums in Gießen. Zuvor absolvierte er seinen Zivildienst im KMG-Klinikum Güstrow und schrieb seine Doktorarbeit am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Lübeck, unterstützt von einem Graduiertenstipendium. Schon früh wurde ihm klar, dass das Zusammenspiel von Technik und Medizin ihn begeistert. Sein aktueller Fokus liegt auf der Magnetpartikel-Bildgebung (MPI), einer innovativen Methode, die strahlenfreie Bildgebung verspricht.
Ein Blick auf die Technologie
Was macht die Magnetpartikel-Bildgebung so besonders? Im Gegensatz zu herkömmlichen Röntgenverfahren nutzt MPI Magnetfelder zur Abbildung unschädlicher Nanopartikel im Körper, was vor allem in der Gefäßintervention nützlich sein könnte. Diese Methode könnte nicht nur die Strahlenbelastung minimieren, sondern auch für Patienten mit Nierenproblemen eine sichere Alternative bieten. Jüngste Entwicklungen eines menschengroßen MPI-Scanners vom Uniklinikum Würzburg und der Universität Würzburg haben gezeigt, dass diese Technologie klarere und zuverlässigere Bilder der Blutgefäße liefern kann, ohne das Risiko der Strahlenbelastung und ohne jodhaltige Kontrastmittel. Wie das Deutsche Gesundheitsportal berichtet, wurde der Scanner erfolgreich getestet und die Ergebnisse waren reproduzierbar.
Um die Effizienz des MPI-Scanners zu überprüfen, wurden Tests an drei Beinen von Körperspendern durchgeführt. Hierbei wurde eine Mischung aus einem für Menschen zugelassenen MPI-Tracer und einem konventionellen Röntgenkontrastmittel verwendet. Die gleichzeitige Anwendung von MPI und digitaler Subtraktionsangiographie (DSA) ermöglichte eine reibungslose Bildgebung, die die Vorteile beider Technologien kombiniert.
Die Vorzüge der strahlenfreien Bildgebung
Warum ist diese strahlenfreie Bildgebung für Patienten so relevant? Röntgenstrahlen sind zwar ein bewährtes Mittel in der medizinischen Diagnostik, bringen jedoch auch Risiken mit sich, wie etwa Strahlenbelastung und mögliche Reaktionen auf Kontrastmittel. Die neue Verfahrenstechnik könnte insbesondere bei endovaskulären Eingriffen hilfreich sein, wo traditionell die Röntgen-Angiographie zur Darstellung von Blutgefäßen verwendet wird. Die Tests zeigen, dass MPI eine risikoärmere und dennoch qualitativ hochwertige Bildgebung ermögliche, die auch bei geringeren Mengen des Tracers funktioniert, was die Anwendung am Menschen erleichtert. Der Uniklinik Würzburg hebt hervor, dass MPI das Potenzial hat, die klassische Röntgen-Angiographie zu ergänzen oder sogar teilweise zu ersetzen.
Dr. Wegner betont dabei die Unterstützung seiner Familie als ausschlaggebend für seinen Erfolg. Zusätzlich zu seiner Forschung hat er Hobbys wie Kunst und Angeln. Mit seiner Arbeit steht er am Beginn einer neuen Ära der medizinischen Bildgebung, und die bevorstehenden klinischen Tests könnten weitere Fortschritte in der Radiologie einleiten.