Rostocks Wasserspringer kämpfen: Neptunhalle droht das Aus!

Rostocks Wasserspringer kämpfen: Neptunhalle droht das Aus!
Neptun-Schwimmhalle, 18055 Rostock, Deutschland - Am 20. Juni 2025 besuchte NDR Kultur den Wasserspringerclub Rostock in der traditionsreichen Neptun-Schwimmhalle, die seit 1955 besteht. Moderatorin Julia Westlake interviewte in der Halle den zweifachen Olympioniken Jaden Eikermann, der 2020 Gold bei den Deutschen Meisterschaften gewann und 2021 sowie 2024 an den Olympischen Spielen in Tokio und Paris teilnahm. Eikermann und seine Kollegen stehen jedoch vor großen Herausforderungen: Die dringend notwendige Sanierung der Neptun-Schwimmhalle wirkt sich auf ihr Training aus. Vereinsvorsitzende Annette Rösler bat NDR Kultur um Unterstützung, da die Halle für die Sportler von enormer Bedeutung ist, und stellte klar: „Ohne diese Halle können wir nicht trainieren“.
Die Schließung der 25-Meter-Halle beginnt zu den Sommerferien 2023 und soll bis März 2026 dauern, während die Hallenwände mit einem Raumgerüst für die Sanierung ausgestattet werden. Nordkurier berichtet, dass die Investitionen für die Sanierung auf rund 11 Millionen Euro geschätzt werden. Bislang wurden zwischen 2015 und 2024 bereits 13,4 Millionen Euro in die Halle investiert. Während der Sanierungszeit müssen die Wasserspringer auf alternative Trainingsstätten in Berlin, Lübeck und Hamburg ausweichen. Ole Rösler, ein weiterer Wasserspringer des Clubs, beschreibt die Neptunhalle als sein „zweites Zuhause“ und zeigt damit die emotionale Bindung der Sportler an diesen Ort.
Ein Blick in die Zukunft
Die Erneuerung in der Neptunhalle umfasst nicht nur kosmetische Anpassungen, sondern auch bedeutende technische Verbesserungen, wie die Installation einer Photovoltaikanlage mit über 600 Modulen und den Austausch der Halogenbeleuchtung durch moderne LED-Technik. Während die Schwimmer in die 50-Meter-Halle ausweichen können, haben die Turmspringer leider keine Alternativen. Dies bedeutet, dass der Wasserspringerclub Rostock in der kommenden Zeit auf ehrenamtliche Helfer angewiesen ist und dringend nach Fördergeldern und Sponsoren für die Trainingsfahrten sucht.
Die Situation in Rostock spiegelt ein größeres Problem landesweit wider. Eine Studie des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) zeigt, dass viele Sportstätten in Deutschland in einem besorgniserregenden Zustand sind. Rund 40 Prozent der Kommunen können ihre Sportangebote teils nicht aufrechterhalten und fürchten, dass marode Hallen oder Bäder in den kommenden Jahren zu Einschränkungen führen werden. Laut Deutschlandfunk gilt der Investitionsrückstand bei Sporthallen als „gravierend“. André Berghegger, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, fordert eine „Investitionsoffensive in die Sportinfrastruktur“. Über die Auswirkungen dieser maroden Sportstätten sagt Robin Kähler, ein Experte für Sportstättenplanung: „Der Zustand vieler Hallen kann die Entwicklung junger Sportler negativ beeinflussen.”
Ein unregelmäßiges Training
Wie wichtig eine funktionierende Sportinfrastruktur ist, zeigt nicht nur die Geschichte des Wasserspringens in Rostock, die mit den Internationalen Springertagen seit 1956 verbunden ist, sondern auch die aktuelle Situation für die zukünftigen Athleten. Monika Dietrich, eine ehemalige Springerin und langjährige Trainerin des Vereins, verdeutlicht, wie viel Erfahrung und Leidenschaft in der Trainingsarbeit steckt. Trotz der herausfordernden Umstände bleibt der Wasserspringerclub Rostock optimistisch und hofft auf Unterstützung von Seiten der Bevölkerung und Sponsoren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Sanierung der Neptun-Schwimmhalle entscheidend für die sportliche Zukunft der Wasserspringer aus Rostock ist. Da das Wasser bald abgelassen wird, wartet die gesamte Sportgemeinschaft gespannt auf die Entwicklungen und die Möglichkeit, den Trainingserfolg bald wieder im gewohnten Umfeld fortzusetzen.
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Ort | Neptun-Schwimmhalle, 18055 Rostock, Deutschland |
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