Schüler zeigen rechtsextreme Geste in Auschwitz – Schule reagiert!

Zwei Schüler aus Greifswald zeigten eine rechtsextreme Geste in Auschwitz, was zu Suspendierungen und Ermittlungen führte.
Zwei Schüler aus Greifswald zeigten eine rechtsextreme Geste in Auschwitz, was zu Suspendierungen und Ermittlungen führte. (Symbolbild/MMV)

Schüler zeigen rechtsextreme Geste in Auschwitz – Schule reagiert!

Greifswald, Deutschland - Ein entsetzlicher Vorfall hat die Region Mecklenburg-Vorpommern erschüttert. Zwei Schüler aus Greifswald, die während einer Studienfahrt ins ehemalige NS-Konzentrationslager Auschwitz vom 19. bis 23. Mai einen Besuch machten, haben dort eine gesetzwidrige Geste gezeigt und ein Video davon erstellt. Wie die Welt berichtet, handelte es sich um das sogenannte Handzeichen der White-Power-Bewegung, das in der rechtsextremen Szene weit verbreitet ist. Diese Geste, die als Symbol für die Überlegenheit der „weißen Rasse“ gilt, wird zunehmend auch in sozialen Medien von Jugendlichen und jungen Erwachsenen verwendet.

Nachdem der Vorfall öffentlich wurde, intervenierte das Bildungsministerium umgehend und setzte eine Strafanzeige bei der Polizei in Gang. Die Schulleitung der betroffenen Institution, die den Vorfall jedoch mit großer Verspätung – erst zwei Wochen nach dem Geschehen – meldete, sah sich gezwungen, die betroffenen Neuntklässler bis zur Klärung vom Unterricht auszuschließen. Bildungsministerin Simone Oldenburg, die signalisierte, dass sie strenge Ordnungsmaßnahmen anstrebe, möchte damit ein klares Zeichen gegen extremistische Äußerungen setzen.

Schule im Kreuzfeuer der Kritik

Die Schule hat eine zentrale Funktion in der Vermittlung von demokratischen Werten und Rechtsstaatlichkeit. Ein Sprecher der Schulleitung gab an, dass Gespräche mit Lehrkräften sowie dem beteiligten Schulamt bereits begonnen haben. Vor der Verhängung von Ordnungsmaßnahmen werden die Schüler und ihre Sorgeberechtigten angehört. Ganz anders verlief ein vergleichbarer Vorfall an der Görlitzer Scultetus-Oberschule, wo vier Neuntklässler am 13. März ähnliche Zeichen vor dem Tor des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau zeigten. Auch dort wurde der Vorfall nach einer Veröffentlichung durch eine Dresdner Antifa-Gruppe schnell aufgearbeitet, und die Schüler mussten Sozialstunden ableisten. Diese Reaktionen zeigen, dass Schulen aktiv gegen solche extremistischen Tendenzen vorgehen.

Ein Soziologe beobachtet mittlerweile einen klaren „Neonazi-Trend“ unter Jugendlichen, der durch die Nutzung sozialer Plattformen und deren Inhalte verstärkt wird. Dies ist besonders alarmierend, da das Personenpotenzial gewaltorientierter Rechtsextremisten in Deutschland auf rund 15.300 Personen angestiegen ist. Diese Entwicklung ist besorgniserregend und verweist auf ein wachsendes Problem, das die Gesellschaft niemals unterschätzen sollte. Zudem wurden im Jahr 2024 über 37.000 rechtsextremistische Straftaten registriert, was einem Anstieg von 47,4 % im Vergleich zum Jahr zuvor entspricht, wie auf der Website des Bundesamtes für Verfassungsschutz zu lesen ist Verfassungsschutz.

Ein Aufruf zur Wachsamkeit

Es ist mehr als deutlich, dass solche Vorfälle an symbolträchtigen Orten wie Auschwitz nicht nur schmerzhaft sind, sondern auch eine klare Botschaft aussenden: Die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte und die Förderung von Toleranz sind essential. Schulen müssen sich als Hüter der Demokratie positionieren und sicherstellen, dass solche extremistischen Äußerungen nicht geduldet werden. Der Umgang mit Rechtsextremismus sollte oberste Priorität haben, auch durch entsprechende Schulungen für Lehrkräfte.

Zusammengefasst zeigt sich, dass wir als Gesellschaft wachsam bleiben müssen. Die Ereignisse aus Greifswald und Görlitz mahnen uns, sich aktiv gegen Antisemitismus, Rassismus und extremistische Ideologien zu positionieren, auch in den eigenen Reihen.

Details
OrtGreifswald, Deutschland
Quellen