Pasewalks Störche: Küken in Gefahr – Wo bleibt der Nachwuchs?

Pasewalks Störche brüten erfolgreich in mittelalterlichen Türmen. Welche Nester sind besetzt? Neuigkeiten zu Küken und Brutzeiten.
Pasewalks Störche brüten erfolgreich in mittelalterlichen Türmen. Welche Nester sind besetzt? Neuigkeiten zu Küken und Brutzeiten. (Symbolbild/MMV)

Pasewalks Störche: Küken in Gefahr – Wo bleibt der Nachwuchs?

Pasewalk, Deutschland - Pasewalk, ein malerisches Städtchen in Mecklenburg-Vorpommern, ist in diesem Jahr besonders stolz auf seine gefiederten Bewohner. Drei ihrer mittelalterlichen Türme, das Mühlentor, das Kiek in de Mark und der Pulverturm, sind nicht nur historische Wahrzeichen, sondern auch Heimat für Störche, die das Stadtbild beleben. Wie der Nordkurier berichtet, haben in diesem Jahr auf dem Kiek in de Mark drei Küken das Licht der Welt erblickt. Ihren Aufzuchtgellend beugt dem positiven Trend rund um die Storchenpopulation in Deutschland, der laut National Geographic zuletzt bemerkenswerte Zuwächse verzeichnete.

Zwar herrscht reges Treiben auf dem Kiek in de Mark, doch die Situation am Mühlentor bleibt eher besorgniserregend. Obwohl ein Storchpaar dort im April am Nest gearbeitet hat, können bislang keine Küken vermeldet werden. Schaut man dann zum Pulverturm, zeigt sich dort ein anderes Bild: Ein Storchpaar hat zwar ein junges Küken, doch dieses ist im Vergleich zu seinen Geschwistern kleiner. Im Nachbardorf Belling hingegen hat ein Storchenpaar zwei große Küken aufzuweisen, welche in den kommenden Wochen fleißig im Nest betreut werden.

Aufzucht und Entwicklung

Die Brutzeit der Störche erstreckt sich über 30 bis 32 Tage und beginnt in der Regel mit dem zweiten Ei, das im Abstand von zwei Tagen gelegt wird. Laut den Informationen von den Storchenfreunden Wabern wechseln sich die Altstörche bei der Brut ab, wobei das Weibchen oft nachts auf den Eiern sitzt. Zuvor gelebte Unruhe ist kein gutes Zeichen, denn es ist wichtig, dass das Nest in der Nacht immer belegt ist, damit die Eier nicht absterben. Kurz bevor die Küken schlüpfen, sind sie hörbar und kommunizieren bereits mit ihren Eltern. Die Küken, die in dieser Saison das Licht der Welt erblickt haben, werden etwa acht bis zehn Wochen im Nest bleiben, bevor sie flügge werden.

Diese Aufzucht ist entscheidend, wie auch das sorgfältige Beringen der Küken, das von erfahrenen Storchenbetreuern durchgeführt wird. Diese Aktion ist nicht nur wichtig, um das Geschlecht der Tiere durch DNA-Analyse zu ermitteln, sondern auch, um die Bewegungen der Tiere zu beobachten. Immer mehr Küken werden mit Sendern ausgestattet, um ihre Flugrouten nachvollziehen zu können. Laut National Geographic ist die Anzahl der Brutpaare in Deutschland auf Rekordzahlen gestiegen, was zeigt, wie erfolgreich die Schutzmaßnahmen der letzten Jahre sind. 2024 meldete der NABU deutschlandweit beeindruckende 13.266 Brutpaare.

Herausforderungen und Schutzmaßnahmen

Trotz der erfreulichen Zahlen sieht sich die Storchenpopulation auch Herausforderungen gegenüber. Fehlgeprägte Störche, die durch menschliche Interaktion gefährdet werden, sind ein ernsthaftes Problem. Diese Störche verlieren ihre natürliche Scheu und begeben sich in städtische Gebiete, was sie anfällig macht. Zudem zeigt die Historie, dass der Weißstorch in Deutschland fast ausgestorben war, mit einem Tiefpunkt von nur 3.403 Horstpaaren im Jahr 1984. Dank umfangreicher Zucht- und Auswilderungsmaßnahmen konnten sich die Zahlen mittlerweile drastisch verbessern.

Die Störche in Pasewalk und Umgebung sind nicht nur ein Zeichen für den Erfolg dieser Maßnahmen, sondern auch ein wichtiger Teil der Kulturlandschaft Mecklenburg-Vorpommerns. Während die Küken sich auf das Flüggewerden vorbereiten, beobachten die Bürger der Stadt gespannt die Entwicklung ihrer gefiederten Nachbarn und freuen sich über die Rückkehr dieser majestätischen Vögel.

So bleibt zu hoffen, dass die Störche auch weiterhin in Pasewalk ihr Glück finden und die Stadt mit ihrem Anblick bereichern.

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OrtPasewalk, Deutschland
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