SPD-Mitglieder fordern Russland-Kurswechsel: Streit in der Partei entbrannt!

SPD-Mitglieder fordern Russland-Kurswechsel: Streit in der Partei entbrannt!
Vorpommern-Greifswald, Deutschland - In einem aufsehenerregenden Schritt haben mehrere Mitglieder der SPD ein Manifest veröffentlicht, in dem sie eine grundlegende Wende in der Außenpolitik fordern. Im Fokus der Debatte steht eine mögliche Annäherung an Russland. Wie die Ostsee-Zeitung berichtet, unterzeichnen prominente SPD-Größen wie der frühere Parteivorsitzende Norbert Walter-Borjans und der frühere Finanzminister Hans Eichel das Dokument, das die aktuellen militärischen Strategien und Aufrüstungsprogramme der Partei in Frage stellt.
Das Manifest wird als eine Art Diskussionsbeitrag innerhalb der Partei gewertet, hat jedoch bereits zu gemischten Reaktionen geführt. SPD-Fraktionschef Matthias Miersch stellt klar, dass die Fraktion hinter der gegenwärtigen Haltung stehe und Deutschland die Ukraine „mit allem Möglichen“ unterstützen müsse. Diesen Standpunkt unterstützt auch der Verteidigungsminister Boris Pistorius, der die Forderungen des Manifests als „Realitätsverweigerung“ bezeichnet und betont, dass Verhandlungen mit Präsident Putin nur aus einer Position der Stärke möglich seien, wie die Zeit ergänzt.
Ein weiterer Diskussionsanstoß
Das Positionspapier, das vor dem bevorstehenden SPD-Parteitag vom 27. bis 29. Juni veröffentlicht wurde, fordert eine neue Sicherheits- und Außenpolitik. Kritische Stimmen warnen jedoch, dass ein solcher Kurswechsel nicht nur illusorisch, sondern auch gefährlich sein könnte. Lars Klingbeil, der Parteichef, distanziert sich von dem Vorschlag und hebt hervor, dass Russland für das Leid in der Ukraine verantwortlich ist und dieser Krieg sofort beendet werden könnte, wenn Putin dies wollte, wie die Tagesschau berichtet.
Die Forderung nach Gesprächen mit Russland stößt nicht nur innerhalb der SPD auf Skepsis. Adis Ahmetović, der außenpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion, sieht das Manifest als „inhaltlich in weiten Teilen fragwürdig“ an und betont, dass die SPD eine Friedenspartei bleibt. Auch Juso-Chef Philipp Türmer erkennt die psychologische Wirkung der Debatte an, während Mitglieder wie Sebastian Fiedler den aktuellen Kurs der Bundesregierung unterstützen.
Reaktionen von außen
Interessanterweise erhält die Initiative auch Unterstützung von außen. Die AfD und das Bündnis von Sahra Wagenknecht haben sich positiv zu dem Manifest geäußert. Wagenknecht bietet sogar eine Zusammenarbeit an, was die Fronten innerhalb der SPD zusätzlich aufheizt. Der SPD-Vize in Mecklenburg-Vorpommern, Erik von Malottki, sieht in der Debatte eine Chance zur Neuausrichtung der politischen Strategie.
Bis zum 27. Juni haben die Mitglieder der Partei nun Gelegenheit, ihre Meinung zu dem umstrittenen Dokument kundzutun. Angesichts der geballten Reaktionen könnte es spannend werden, wie sich die SPD in dieser herausfordernden Zeit positioniert und ob der Druck von innen und außen den Kurs tatsächlich beeinflussen wird.
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Ort | Vorpommern-Greifswald, Deutschland |
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