Tarifabschluss für Lebensmittelindustrie: Mitarbeiter erhalten 6% mehr!

Tarifabschluss für Lebensmittelindustrie: Mitarbeiter erhalten 6% mehr!
Ludwigslust-Parchim, Deutschland - In Mecklenburg-Vorpommern sorgt eine neue Einigung zwischen Arbeitgebern und der Gewerkschaft NGG für einen Lohnschub in der Lebensmittelindustrie. Diese Entscheidung kommt nach intensiven Verhandlungen und fordert von den Beschäftigten viel Geduld. Spätestens jetzt zeigt sich, dass sich der Einsatz für bessere Arbeitsbedingungen wirklich auszahlt.
Insgesamt profitieren Mitarbeiter von sieben tarifgebundenen Großbetrieben im Land, darunter namhafte Unternehmen wie Nestlé und Dr. Oetker. Der Tarifabschluss sieht eine schrittweise Erhöhung der Löhne um gut sechs Prozent vor, verteilt auf drei Stufen. Ab dem 1. November 2023 wird die erste Lohnerhöhung wirksam, gefolgt von weiteren Anhebungen im kommenden Jahr. Diese Fortschritte sind besonders erfreulich, nachdem die NGG in der Vergangenheit mehrmals zu Warnstreiks aufgerufen hatte, unter anderem in der Lübzer Brauerei und dem Schweriner Nestlé-Werk.
Das bringt der neue Tarifvertrag
Mit dem neuen Tarifvertrag, der eine Laufzeit von 24 Monaten hat, steigen auch die Urlaubstagegelder für die Beschäftigten: Von zehn Euro klettert das Geld auf fast 16 Euro. Auszubildende kommen ebenfalls nicht zu kurz. Sie dürfen sich rückwirkend ab Anfang Juni über eine monatliche Erhöhung von 75 Euro freuen. Zudem gibt es einen freien Tag zur Vorbereitung auf die Abschlussprüfung.
Doch nicht nur die Löhne sind ein Thema. Ein gewerkschaftlicher Sprecher gab zu verstehen, dass der Kompromiss für beide Seiten schmerzhaft war. Die Auswirkungen der Schere zwischen Ost- und Westlöhnen bleiben weiterhin ein kritischer Punkt. Auch die NGG hat klar kritisiert, dass Arbeitgeber im Osten dazu tendieren, den Niedriglohn festzuschreiben, was keine Lösung für die Zukunft sein kann.
Branchenspezifische Entwicklungen
Aber auch hier lässt die Unterstützung für Auszubildende nicht zu wünschen übrig. Sie werden nicht nur um 200 Euro im Monat aufgestockt, sondern erhalten auch einen zusätzlichen freien Tag, um sich auf die Abschlussprüfung vorbereiten zu können. Beschäftigte, die in der milchverarbeitenden Branche tätig sind, können sich also auf spürbare Verbesserungen freuen. Rund 7.000 Arbeiter in der Branche werden von diesen Neuerungen direkt profitieren.
Die Erhöhung wirkt sich auf zahlreiche Betriebe aus, die mit verschiedenen Milchprodukten in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen tätig sind. Zu den Unternehmen gehören unter anderem die Zentralkäserei Mecklenburg-Vorpommern in Dargun sowie die Müritz Milch GmbH. Die Standards, die hier gesetzt werden, könnten sich auf die gesamte Branche auswirken und somit auch in anderen Bereichen für positive Entwicklungen sorgen.NGG
Beide Tarifverträge liefern also Impulse für die Region. Es bleibt zu wünschen, dass diese Fortschritte nicht nur ein einmaliges Ereignis bleiben, sondern den Auftakt für eine umfassendere Diskussion über faire Löhne und Arbeitsbedingungen im Osten Deutschlands darstellen.
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Ort | Ludwigslust-Parchim, Deutschland |
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