Plattdeutsche Sprache: Treffen in Demmin – Tradition lebendig halten!

Plattdeutsche Sprache: Treffen in Demmin – Tradition lebendig halten!
Demmin, Deutschland - In der malerischen Stadt Demmin wird die Liebe zur niederdeutschen Sprache lebendig gehalten. Am Dienstag, den 24. Juni, trifft sich der Freundeskreis der niederdeutschen Sprache um 15 Uhr in der Hanse-Bibliothek. Einladend wirkt das Treffen auch auf Neugierige, die mehr über Platt erfahren möchten. Wie Nordkurier berichtet, gehört zum Programm das Vorlesen sowie ein geselliges Beisammensein, bei dem die Teilnehmer ihre Lieblingstexte mitbringen können.
Besonders interessant ist, dass für das Treffen kein festgelegtes Thema vorgesehen ist. Dies fördert den Austausch und lässt Raum für spontane Ideen. Ein Highlight des Abends wird die Prämierung der Redewendung des Jahres „Von’n gaut Wuurt warden de Tähn’n nich stump“ sein. Dass Niederdeutsch besonders in der jüngeren Generation lange nicht gepflegt wurde, ist bedauerlich, doch erfreulicherweise wächst die gesellige Runde in letzter Zeit wieder zusehends.
Das kulturelle Erbe des Niederdeutschen
Doch was macht die niederdeutsche Sprache so besonders? Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass Niederdeutsch lange vor Hochdeutsch eine wichtige Rolle als Kommunikations- und Schriftsprache spielte. Im Ostseeraum und Norddeutschland war Mittelniederdeutsch fast 400 Jahre lang dominant, besonders während der Blütezeit der Hanse, wie Watt up Platt feststellt. Die Hanse hatte von etwa 13. bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts ein Monopol im Warenaustausch und förderte damit die Verbreitung und Etablierung von Niederdeutsch als Handelssprache.
Die Hanse war bekannt für ihren Handel mit Waren wie Holz, Getreide, Fisch, Pech und Gewürzen. Eine einheitliche Sprache wie das Niederdeutsch erleichterte den Warenaustausch und kam allen Kaufleuten zugute. Doch mit dem Rückgang der Hanse und Luthers Übersetzung der Bibel in Hochdeutsch begann der Niedergang dieser einst so wichtigen Sprache.
Projekte zur Wiedereingliederung der niederdeutschen Sprache
Um das kulturelle Erbe der niederdeutschen Sprache auch für zukünftige Generationen zu bewahren, gibt es Initiativen wie die neue Internetseite “Hanserouten.de”, die sich ganz der niederdeutschen Sprache und der Geschichte der Hanse widmet. Das Projekt des Länderzentrums für Niederdeutsch (LzN) bietet die Möglichkeit, Hanse-Städte wie Bremen, Hamburg und Lübeck zu erkunden – ganz bequem zu Fuß oder mit dem Rad, wie Niederdeutsch Sekretariat berichtet. Dabei kommen moderne Medien wie digitale Karten und informative Videos zum Einsatz, die die Verbreitung des Niederdeutschen in historischen Handelskontoren lebendig zeigen.
Die geplanten Veranstaltungen zu diesem Thema, unter anderem durch Fachvorträge von renommierten Universitätsprofessoren, zielen darauf ab, die Bedeutung dieser Sprache im Kontext der Hansezeit hervorzuheben und damit die Kulturgeschichte lebendig zu halten.
Der Freundeskreis in Demmin ist also Teil einer größeren Bewegung, die die niederdeutsche Sprache nicht nur am Leben hält, sondern auch feiert. Wer sich für die Tradition und Kultur dieser Region interessiert, ist herzlich eingeladen, den dynamischen Austausch in der Hanse-Bibliothek zu erleben.
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Ort | Demmin, Deutschland |
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