Rheinland-Pfalz kämpft entschieden gegen Gewalt an Frauen und Mädchen!
Rheinland-Pfalz verstärkt den Schutz für gewaltbetroffene Frauen und Mädchen mit neuen Hilfsangeboten und der Umsetzung der Istanbul-Konvention.

Rheinland-Pfalz kämpft entschieden gegen Gewalt an Frauen und Mädchen!
Am heutigen Tag stehen die Bemühungen um den Schutz und die Unterstützung gewaltbetroffener Frauen und Mädchen besonders im Fokus. Ministerpräsident Alexander Schweitzer betont die Dringlichkeit, mit der die Landesregierung von Rheinland-Pfalz diesem gravierenden Problem entgegentritt. Er berichtete, dass jede dritte Frau in Deutschland mindestens einmal Gewalt erlebt hat. Diese alarmierenden Zahlen fordern entschlossenes Handeln.
Die Landesregierung hat sich daher einen klaren Fahrplan gegeben, um die Istanbul-Konvention, das erste völkerrechtlich verbindliche Instrument zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen in Europa, umfassend umzusetzen. Die Konvention, die seit 2014 in Kraft ist, zielt darauf ab, Gewalt in all ihren Formen, einschließlich häuslicher Gewalt, zu bekämpfen und dabei die strukturellen Ursachen geschlechtsspezifischer Gewalt zu adressieren. Zentrale Maßnahmen beinhalten die konsequente strafrechtliche Verfolgung der Täter sowie den Ausbau von Hilfesystemen für die Opfer.
Hilfe und Unterstützung ausbauen
Frauenministerin Katharina Binz berichtete von erschreckenden 13.500 gemeldeten Fällen häuslicher Gewalt im vergangenen Jahr in Rheinland-Pfalz, davon 8.941 Fälle von Partnerschaftsgewalt. Diese enorme Dunkelziffer verdeutlicht den akuten Handlungsbedarf. Die Bundesregierung hat sich nun auch zum ersten Mal an der Finanzierung des Hilfesystems beteiligt, was für die bestehenden Strukturen sehr wichtig ist.
Das Hilfesystem in Rheinland-Pfalz ist bereits heute beeindruckend aufgestellt. Es umfasst 19 Frauenhäuser mit entsprechenden Fachberatungsstellen, 14 Frauennotrufe und 18 Interventionsstellen. Ein weiteres Frauenhaus im Kreis Neuwied wird aktuell verwirklicht, um die Kapazitäten weiter zu erhöhen. Das neue Gewalthilfegesetz garantiert zudem allen gewaltbetroffenen Frauen und Mädchen einen Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung.
Informationen für Betroffene
Ein nützliches Hilfsmittel stellt die Broschüre „Gewalt – und jetzt?“ dar. Diese informiert über die vorhandenen Hilfeangebote und enthält QR-Codes, die zu weiteren Informationen führen. Die Broschüre kann kostenlos bestellt und heruntergeladen werden und dient als wichtiger Wegweiser ins Hilfesystem.
Die Istanbul-Konvention wird nicht nur in Deutschland ernst genommen. Sie wurde 2011 von 13 Staaten, darunter auch Österreich, unterzeichnet und ratifiziert. Die Umsetzung wird durch die unabhängige Expert*innengruppe GREVIO überwacht, die sowohl legislative als auch andere Maßnahmen der Vertragsstaaten bewertet. Keine Frage, der Kampf gegen Gewalt an Frauen ist eine gemeinsame europäische Herausforderung, und durch regelmäßige Evaluierungen wird sicherstellt, dass alle Staaten ihren Verpflichtungen nachkommen.
Eine gute Zusammenarbeit und stetiger Austausch sind essenziell, um die Herausforderungen zu meistern, die Gewalt gegen Frauen mit sich bringt. Es ist an der Zeit, ein deutliches Zeichen für Schutz und Unterstützung von Opfern zu setzen und gemeinsam aktiv zu werden.