Sanierung der maroden Eisenbahnbrücke: Kostenexplosion in Neuhaus!

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Sanierung der alten Eisenbahnbrücke in Preten: 500.000 Euro für Instandhaltungsarbeiten, Radweg bleibt erhalten.

Sanierung der alten Eisenbahnbrücke in Preten: 500.000 Euro für Instandhaltungsarbeiten, Radweg bleibt erhalten.
Sanierung der alten Eisenbahnbrücke in Preten: 500.000 Euro für Instandhaltungsarbeiten, Radweg bleibt erhalten.

Sanierung der maroden Eisenbahnbrücke: Kostenexplosion in Neuhaus!

Was geht in der Brückenlandschaft von Mecklenburg-Vorpommern? Im Fokus steht derzeit die alte Eisenbahnbrücke über die Sude bei Preten, das größte Bauwerk der Kleinbahn Brahlstorf-Neuhaus. Diese Brücke, die 1911 erbaut wurde und mit einer Länge von 79 Metern auftrumpft, steht vor einer umfassenden Sanierung, die dringend notwendig ist. Bereits seit über anderthalb Jahren ist die Brücke gesperrt, da Fachleute ihren Zustand als schlechter als erwartet eingestuft haben. Die Instandsetzung dieser maroden Brücke hat sich zum Thema der Stunde für die Gemeinde Amt Neuhaus entwickelt, wie Nordkurier berichtet.

Knapp 500.000 Euro stehen für die Sanierungsarbeiten zur Verfügung, unterstützt durch den Landkreis Lüneburg, die Gemeinde und LEADER-Mittel. Dazu kommt eine zusätzliche Förderung von 200.000 Euro durch die Metropolregion Hamburg. Bürgermeister Andreas Gehrke erläutert, dass noch keine Schweißnaht erneuert wurde, doch aufgrund der schlechten Ergebnisse der Brückeninspektion müssen die finanziellen Mittel nun nachverhandelt werden. Auch wenn die Eisenbahnrollen seit der Stilllegung der Strecke im Jahr 1972 keine Rolle mehr spielen werden, bleibt die Brücke ein wichtiger Teil des Radwegs zwischen Neuhaus und Brahlstorf – ein nostalgischer Punkt auf dem Weg für Radfahrer.

Die Brückensituation in Deutschland

Diese lokale Problematik steht nicht allein auf weiter Flur. Deutschland hat zwar eine gut ausgebaute Infrastruktur, doch viele Brücken sind veraltet und dringend sanierungsbedürftig. Der tragische Einsturz der Carolabrücke in Dresden im September 2024 hat das Thema Brückensicherheit erneut auf die Agenda gesetzt. Trotz regelmäßiger Prüfungen sind nach wie vor große Herausforderungen vorhanden. Laut Managerblatt gibt es landesweit etwa 130.000 Brücken, von denen rund 4.000 besonders sanierungsbedürftig sind. Die meisten stammen aus den 1960er und 1970er Jahren.

Die Brückenprüfungen in Deutschland unterliegen strengen Regeln: Alle sechs Jahre eine Hauptprüfung, alle drei Jahre eine vereinfachte Inspektion und jährliche Sichtprüfungen. Eine Zustandsnote von 3,5 oder schlechter bedeutet dringenden Handlungsbedarf. Bedauerlicherweise zeigen die Statistiken, dass im Jahr 2018 etwa 12,5 Prozent der Fernstraßenbrücken in einem „nicht ausreichenden“ oder „ungenügenden“ Zustand waren – dieser Wert hat sich zwar 2024 auf etwa fünf Prozent verbessert, doch der Handlungsbedarf bleibt hoch. Verkehrsminister Volker Wissing hat über neun Milliarden Euro für Investitionen in Bundessstraßen und Brücken im Jahr 2025 angekündigt, doch Experten halten diese Summe für unzureichend.

Herausforderungen bei Sanierungsprojekten

Die Probleme rund um die Brückeninstandhaltung sind vielschichtig. Fachkräftemangel, knappe Finanzmittel und langwierige Genehmigungsprozesse prägen das Bild. Experten erwarten eine große Sanierungswelle über ganz Deutschland, insbesondere bei Spannbetonbauwerken, die besonders anfällig sind, wie auch die Erfahrungen bei der Harry-Wiegand-Brücke zeigen. Der Druck auf diese Bauwerke, verursacht durch den zunehmenden Schwerlastverkehr, ist enorm, wobei Lkw heute den gleichen Schaden verursachen wie 15.000 Pkw. Wie die Tagesschau hervorhebt, wird eine nachhaltige Planung und umfassende Finanzierung nötig sein, um zukünftige Unglücke zu vermeiden.

Ein Brückeninspektor, der auf die Märkische-Allee-Brücke in Berlin schaut, zeigt die Notwendigkeit regelmäßiger Kontrollen auf: kleine Risse können schnell zu großen Problemen werden. Angesichts all dieser Herausforderungen ist es kein Wunder, dass die Gemeinde in Amt Neuhaus alles daran setzt, die Brücke bei Preten wieder in einen akzeptablen Zustand zu bringen. Die Sanierung wird ein langer Prozess sein, aber die Investition in die Infrastruktur kann sich lohnen – für die Mobilität und ebenfalls für die Sicherheit der Bürger.