Moore im Fokus: Dr. Steinfurth klärt über Wiedervernässung auf!
Dr. Kristin Steinfurth spricht am 4.12.2025 in Greifswald über die Bedeutung von Moorwiedervernässung für Klimaschutz.

Moore im Fokus: Dr. Steinfurth klärt über Wiedervernässung auf!
Der Erhalt und die Wiederherstellung von Mooren stehen im Fokus eines öffentlichen Vortrags, der am 4. Dezember 2025 an der Universität Greifswald stattfindet. Dr. Kristin Steinfurth, eine Expertin für Botanik und Landschaftsökologie, wird in den Räumlichkeiten der Universität spannende Einblicke in die Akkumulation von Torf und die damit verbundene Kohlenstoffbindung in natürlichen Mooren geben. Das Event ist Teil der Vortragsreihe „WETSCAPES2.0“, die sich mit der Bedeutung von Mooren für das Klima auseinander setzt. Die Universität Greifswald berichtet über die entscheidende Rolle von entwässerten Mooren, deren Veränderungen nicht nur die lokale Flora und Fauna beeinflussen, sondern auch entscheidend für die globale Klimapolitik sind.
Dr. Steinfurth wird erklären, wie die Wiedervernässung von Mooren helfen kann, die Wassersättigung wieder herzustellen, was zu einer signifikanten Verbesserung des Kohlenstoffspeichers führen kann. Es ist wichtig zu verstehen, dass wiedervernässte Moore sich grundlegend von natürlichen, nie entwässerten Mooren unterscheiden. Die Forscherin hat in ihrer Dissertation an der Universität Rostock, zu den Themen Pflanzenernährung, Torfneubildung und Nährstoffspeicherung geforscht. Ihre aktuellen Arbeiten im Sonderforschungsbereich WETSCAPES2.0 zeigen vielversprechende Ansätze zur Identifikation und Quantifizierung von neu aufgebautem Material, bekannt als Proto-Torf.
Technologische Innovationen im Moormanagement
Ein weiterer spannender Aspekt der Moorwiedervernässung ist der Einsatz moderner Technologien. Laut einem Bericht von Fraunhofer IGD trägt der Einsatz von in situ Sensorik und KI-gesteuerten Datenanalysen dazu bei, die Überwachung der Moore und damit verbundene Emissionen effektiver zu gestalten. Durch innovative Methoden, wie die GEST-Methode, lässt sich genau messen, wie gut die Wiedervernässungsmaßnahmen wirken. Diese Fortschritte sind nicht nur für Wissenschaftler von Bedeutung, sondern auch für landwirtschaftliche Betriebe und Projektentwickler, die von einer effektiven Überwachung nachhaltig profitieren können.
Zusätzlich wird betont, dass Monitoring-Programme nicht nur der Überwachung dienen, sondern auch als Grundlage für Umweltzertifikate fungieren können. Dies könnte dazu beitragen, private Investitionen in Naturschutzprojekte zu mobilisieren und eine schnellere Wiederherstellung naturnaher Moorzustände zu fördern. Dies ist unerlässlich, um die gesetzten Klimaziele tatsächlich zu erreichen.
Die Herausforderung der Tierhaltung
Doch nicht nur technische Fortschritte erfordern Aufmerksamkeit. Ein Problem, das oft im Schatten steht, ist die Tierhaltung auf Moorflächen. Wie eine Analyse von Faba Konzepte zeigt, ist die Wiedervernässung von Mooren für die Landwirtschaft problematisch, da sie eine Reduzierung der Tierzahlen erfordert. Die derzeitige Agrarförderpolitik, die entwässerte Moore unterstützt, steht im Widerspruch zu ökologisch sinnvollen Bewirtschaftungsformen. Aktuell decken die Einnahmen aus der Paludikultur oft nicht die Kosten für die Landwirte, was die Situation zusätzlich kompliziert.
Eine Anpassung der Subventionen und politische Maßnahmen zur Reduzierung der Tierzahlen sind notwendige Schritte, um eine nachhaltige Bewirtschaftung von Mooren zu gewährleisten. Die Entwicklungen auf diesem Gebiet sind vielschichtig und komplex, erfordern jedoch dringende Aufmerksamkeit von der Politik, um Landwirte bei der Umstellung auf klimafreundlichere Praktiken zu unterstützen.
So hat die Kombination aus wissenschaftlicher Forschung, technologischen Innovationen und einer angepassten Agrarpolitik das Potenzial, die Moorlandschaften in Mecklenburg-Vorpommern nicht nur zu revitalisieren, sondern auch als wichtigen Faktor im Klimaschutz zu etablieren. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich diese Entwicklungen weiter entfalten werden.