Alter Charme neu entfaltet: Anklams nostalgischer Kalender 2025
Ein neuer Kalender mit nostalgischen Bildern aus Anklam der 70er und 80er Jahre ist jetzt im Museum im Steintor erhältlich.

Alter Charme neu entfaltet: Anklams nostalgischer Kalender 2025
Es dauert nicht mehr lange bis Weihnachten, und in Anklam gibt es einen ganz besonderen Grund zur Freude: Ein neuer Kalender mit historischen Ansichten aus den 70er- und 80er-Jahren ist erschienen. Sabine Görner vom Museum im Steintor hat diesen mit viel Hingabe zusammengestellt. Der Kalender zeigt nicht nur vergängliche Momente, sondern auch prägnante Ereignisse, wie die letzte Fahrt der Mecklenburg-Pommerschen Schmalspurbahn (MPSB) und eine Kundgebung zum 1. Mai. Die bunten Bilder laden die Betrachter ein, in eine Zeit voller Geschichte und Emotionen einzutauchen.Der Nordkurier berichtet, dass der Kalender sowohl alltägliche Szenen wie Röntgen-Untersuchungen als auch nostalgische Erinnerungen etwa an das Getränkekombinat Neubrandenburg zeigt. Darunter sind beliebte Produkte wie die „Mandora“ und „Asco Cola“, wobei „Asco“ für Ascorbinsäure (Vitamin C) in der Cola steht.
Interessierte können sich den Kalender im Museum am Steintor, im Ritz und in der Buchhandlung am Steintor besorgen. Die Aufnahmen stammen überwiegend aus dem Archiv des Museums, während das Bild von der MPSB aus der Sammlung von Wolf-Dietger Machel stammt. Aber was steckt eigentlich hinter dieser Schmalspurbahn, die einen so markanten Platz in der Geschichte von Mecklenburg-Vorpommern hatte?
Die Geschichte der Mecklenburg-Pommerschen Schmalspurbahn
Die Mecklenburg-Pommersche Schmalspurbahn, die im Jahr 1892 gegründet wurde, erstreckte sich über mehr als 250 Kilometer in unserer Region. Mit einer Spurweite von 600 mm war sie große Teile Mecklenburg-Vorpommerns vernetzt. Zum ersten Mal nahm die MPSB ihren Betrieb am 1. Oktober 1892 auf—zuerst im Güterverkehr, gefolgt vom Personenverkehr im Jahr darauf. Historisch gesehen beförderte die Bahn 1935 bereits über 77.000 Personen und mehr als 390.000 Tonnen Güter.Wie der Wikipedia-Artikel beschreibt, war der Sitz der Gesellschaft in Friedland, und zu ihrer Blütezeit war sie ein unverzichtbarer Bestandteil des regionalen Verkehrs.
Die letzten Stilllegungen fanden in den 60er-Jahren statt: Den Personenverkehr stellte man endgültig am 31. Mai 1969 ein, der Güterverkehr kam bis 29. September 1969 zum Erliegen. Doch die Geschichte der MPSB ist noch lange nicht zu Ende: Seit 1999 wird die Teilstrecke zwischen Schwichtenberg und Uhlenhorst durch einen Eisenbahnverein mit Museumsbetrieb wiederbelebt, und seither erfreuen sich über 48.000 Fahrgäste an nostalgischen Fahrten.Die Dampflokomotiven, die das Bild der Bahn prägten, sind ein faszinierender Teil dieses Erbes.
Einblicke in die regionale Geschichte
Für die Geschichtsbegeisterten unter uns gibt es auch eine Auswahl an Literatur über die Region. Die „Reihe Geschichte Mecklenburg-Vorpommern“, herausgegeben von der Friedrich-Ebert-Stiftung, umfasst 14 Bände und deckt Schlüsselmomente in der Geschichte ab. Von der Entnazifizierung über die Industrialisierung bis zur jüdischen Geschichte in Mecklenburg sind zahlreiche Themen behandelt. Diese Werke verdienen es, gelesen zu werden, um ein besseres Verständnis für die Entwicklung unserer Region zu erlangen.Laut Liberarius bieten diese Schriften einen wertvollen Einblick in die kulturellen und geschichtlichen Facetten Mecklenburg-Vorpommerns.
Wenn Sie also demnächst im Museum am Steintor vorbeischauen, könnte der neue Kalender nicht nur eine schöne Bereicherung Ihres Alltags sein, sondern auch ein Fenster in die Vergangenheit, das Einblicke in die faszinierende Geschichte Anklams gibt.