Anklam gestaltet Innenstadt um: Weniger Autos, mehr Lebensqualität!

Anklam gestaltet Innenstadt um: Weniger Autos, mehr Lebensqualität!

In Anklam tut sich derzeit so einiges! Am 23. Juli wird das regionale Informations- und Tourismuszentrum (RITZ) offiziell eröffnet. Die Veranstaltung wird von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig begleitet, die sich sicher auch für die neuen Möglichkeiten interessiert, die das Zentrum der Stadt bietet. Und als Sahnehäubchen gibt’s einen Tag der offenen Tür am 26. Juli, bei dem Interessierte den neuen Funktionsneubau neben der Nikolaikirche besichtigen können. Das RITZ ist ein zentraler Bestandteil des Projektes „IKAREUM – Lilienthal Flight Museum“, das die Nikolaikirche in ein modernes Flugmuseum umwandeln soll. Diese plumpe gotische Schönheit hatte seit dem Zweiten Weltkrieg an Glanz verloren und wurde mittlerweile liebevoll saniert, als erste Ausstellung zeigt sie die spannende Geschichte des Luftfahrtpioniers Otto Lilienthal.

Doch nicht nur kulturell geht es in der Stadt voran. Um die Attraktivität der Innenstadt zu erhöhen und bessere Bedingungen für Geschäfte und Gastronomie am Marktplatz zu schaffen, wird auch im Verkehr kräftig umgebaut. Bürgermeister Michael Galander kündigte an, dass die Peenstraße vor dem RITZ verengt wird, damit Fußgänger mehr Platz haben. Zudem soll die Frauenstraße zur Einbahnstraße erklärt werden, um den Verkehrsfluss zu verbessern.

Verkehrsberuhigung für die Innenstadt

Aber das ist noch nicht alles! Die Verkehrsbehörden haben in Zusammenarbeit mit der Stadt eine umfassende Verkehrsplanung auf die Beine gestellt. Hierbei wird die Peenstraße im oberen Bereich bis zum Markt als verkehrsberuhigter Bereich ausgewiesen. Diese Maßnahmen sollen in den kommenden Jahren Schritt für Schritt umgesetzt werden.

Ein besonderes Augenmerk gilt auch den Parkplätzen: Diese werden von der rechten auf die linke Straßenseite vor der Apotheke verlegt, um den Verkehrsfluss zu optimieren. Damit wird nicht nur der Straßenverkehr entschleunigt, sondern auch die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt deutlich gesteigert.

Das IKAREUM als Herzstück der Stadt

Das Highlight der städtischen Entwicklungen ist jedoch das IKAREUM, das die Geschichte von Otto Lilienthal in den Mittelpunkt rückt. Der dreigeschossige Stahlbetonbau hat bereits das Richtfest gefeiert. Das Projekt, das als größten Bauvorhaben der Hansestadt Anklam seit der Wende gilt, erfreut sich politischer Unterstützung und wird durch die IngenieurGruppe Bauen realisiert. Diese Gruppe hat bereits früher Erfahrungen in der Sanierung historischer Bauwerke gesammelt und bringt jetzt modernes Design mit historischer Substanz zusammen.

Ein bedeutendes weiteres Element des IKAREUM ist der zukünftige Turmhelm aus Holz, der eine beeindruckende Höhe von etwa 105 m erreichen wird. Das wird nicht nur die Nikolaikirche aufwerten, sondern auch als markantes Wahrzeichen für die gesamte Region fungieren.

Um die Attraktivität der Innenstadt weiter zu steigern, folgt Anklam dem Trend des Stadtumbaus, der bereits in vielen Städten in Deutschland zu sehen ist. Nach dem Abriss von alten Plattenbauten der Wohnbauserie 70 (WBS 70) wird nun auf traditionelle Architektur gesetzt. Ziel ist es, ein lebendiges Stadtzentrum zu schaffen, in dem Einzelhandel und Gastronomie blühen können. Insgesamt soll dieser Prozess den Bürgern zugutekommen, wie die Belobigung beim Deutschen Städtebaupreis 2020 zeigt. Anklam ist auf dem besten Weg, seine Vergangenheit hinter sich zu lassen und in eine blühende Zukunft zu starten.

Bleibt zu hoffen, dass die Umsetzung dieser spannenden Pläne reibungslos vorrangeht und Anklam als attraktive Stadt für Besucher und Bewohner gleichermaßen aufblüht. Derzeit sind alle Augen auf die bevorstehenden Eröffnungen gerichtet, während die Stadt sich mit viel Engagement und Leidenschaft dem Umbau widmet.