Neubrandenburger Oststadt vor Wassermangel: Heißwasser-Ausfall im Juli!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Neubrandenburg plant Investitionen in die Fernwärmeversorgung. Tausende Bewohner müssen im Juli vorübergehend auf heißes Wasser verzichten.

Neubrandenburg plant Investitionen in die Fernwärmeversorgung. Tausende Bewohner müssen im Juli vorübergehend auf heißes Wasser verzichten.
Neubrandenburg plant Investitionen in die Fernwärmeversorgung. Tausende Bewohner müssen im Juli vorübergehend auf heißes Wasser verzichten.

Neubrandenburger Oststadt vor Wassermangel: Heißwasser-Ausfall im Juli!

Ein großes Projekt steht bevor: Die Stadtwerke Neubrandenburg (neu.sw) investieren kräftig in die Zukunft der Fernwärmeversorgung in der Stadt. Dabei werden Millionen in neue Leitungen gesteckt, was jedoch auch spürbare Auswirkungen auf die Bewohner der Oststadt haben wird. Wie der Nordkurier berichtet, kommt es im Juli 2025 zu einem vorübergehenden Ausfall der heißen Wasserversorgung, der etwa 13.000 Menschen betreffen soll.

Die Stadtwerke haben im Zuge dieser Maßnahmen einen wichtigen Knotenpunkt erneuert und rund 300 Meter neue Rohre abseits der Hochstraße verlegt. Diese neue Trasse unterquert das Pasewalker Bahngleis und ermöglicht eine sogenannte „Fernwärme-Kreuzung“. Um die Integration der neuen Leitungen vorzunehmen, werden hunderte Kubikmeter Wasser aus den alten Rohren abgelassen, was für eine gewisse Zeit zu Warnungen vor der Temperatur des Wassers führen könnte.

Geplante Unterbrechungen und Notfallmaßnahmen

Die Unterbrechung der Fernwärmeversorgung ist konkret für den Zeitraum vom 14. bis 23. Juli 2025 geplant. Während dieser Zeit könnte es zu Einschränkungen oder sogar zeitweise Ausfällen der Warmwasser-Versorgung in Spitzenzeiten kommen. Ein dauerhafter Ausfall ist jedoch nicht zu erwarten, da mobile Heizstationen für eine Notversorgung bereitstehen. Heißes Wasser wird weiterhin aus dem Gas- und Dampfturbinen-Heizkraftwerk (GuD-HKW) bereitgestellt.

Die neuen gedämmten Stahlrohre haben einen Durchmesser von zirka 50 Zentimetern und sind komplett unter der Erde verlegt. Die umfassende Sanierung des Süd-Ost-Strangs, der seit 2020 in Arbeit ist, umfasst insgesamt eine Trasse von etwa 3,5 Kilometern, die teilweise noch aus den 1970er Jahren stammt. Bis 2029 wird die Fertigstellung der gesamten Maßnahme erwartet, insgesamt werden dafür knapp drei Millionen Euro investiert.

Wärmwende: Erneuerbare Energien im Fokus

Doch das ist nicht das einzige, was in der Stadt vor sich geht. Im Einklang mit dem großen Konzept der Wärmewende legen die Stadtwerke neuen Wert auf nachhaltige Energiequellen. Wie neu.sw hervorhebt, wird die zukünftige Wärmeversorgung durch einen Mix aus Geothermie und Solarthermie, unter anderem über mitteltiefe Geothermieanlagen, unterstützt. Diese sollen fast die Hälfte des Wärmebedarfs in Neubrandenburg abdecken, während Solarthermieanlagen etwa 20 Prozent beisteuern sollen.

Für diese Maßnahmen haben die Stadtwerke bereits Flächen in der Nähe des Heizkraftwerks erworben, um Solarthermieanlagen zu installieren. Zusätzlich wird ein Erdbeckenspeicher eingerichtet, der überschüssige Wärme für den Winter speichert, während eine Luft-Großwärmepumpe und eine PtH-Anlage zur Flexibilisierung des Systems beitragen.

Die Zukunft der Fernwärme

Die Chancen stehen gut für die nachhaltige Erzeugung von Fernwärme; der Anteil erneuerbarer Energien in der Fernwärmeversorgung liegt derzeit bei 18,8 Prozent und soll bis 2030 auf 50 Prozent steigen, wie Schramm erklärt. Technologien wie Solarthermie, Geothermie und Biomasse sind entscheidend für die Erreichung dieser Ziele.

Die politischen Rahmenbedingungen, wie das Wärmeplanungsgesetz und das Gebäudeenergiegesetz, fördern diese Thematik zusätzlich. Ab spätestens Mitte 2028 müssen alle deutsch Kommunen eine lokale Wärmeplanung bereitstellen, um klimaneutralen Betrieb der Fernwärmenetze bis 2045 zu sichern. Hier steht Neubrandenburg also an einem spannenden Wendepunkt; die nächsten Jahre werden zeigen, wie gut dieser Übergang gelingt. Gemeinsam mit den Bürgern möchte man diese Zukunft gestalten, auch wenn es in der Übergangszeit hier und da etwas drunter und drüber gehen könnte.