Eltern in Plau am See kämpfen: Wo bleibt der Kinderarzt?

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Familie in Plau am See vermisst Kinderarzt; Herausforderungen bei der medizinischen Versorgung in der Region.

Familie in Plau am See vermisst Kinderarzt; Herausforderungen bei der medizinischen Versorgung in der Region.
Familie in Plau am See vermisst Kinderarzt; Herausforderungen bei der medizinischen Versorgung in der Region.

Eltern in Plau am See kämpfen: Wo bleibt der Kinderarzt?

Familienfreundliche Strukturen in Mecklenburg-Vorpommern? Das ist eine Frage, die viele Eltern, die nach einem Kinderarzt suchen, beschäftigt. In der Region um Plau am See wird die Notwendigkeit eines kinderärztlichen Angebots immer deutlicher. Jennifer K. lebt mit ihrer Familie seit einem halben Jahr in der Nähe und hat nach ihrem Umzug auf ein attraktives Jobangebot gehofft, sich schnell heimisch zu fühlen. Doch die Realität sieht anders aus: Es gibt keinen Kinderarzt in Plau. Die Praxis Arnold an der Quetziner Straße ist geschlossen, was dazu führt, dass Familien bis zu einer halben Stunde nach Parchim fahren müssen, um medizinische Hilfe für ihre Kinder zu bekommen, wie nordkurier.de berichtet.

Die Situation ist unhaltbar, findet Jennifer K. und fordert, dass jede Stadt mit mindestens 5000 Einwohnern einen niedergelassenen Kinderarzt haben sollte. „Es ist nicht nur frustrierend, sondern auch beunruhigend, wenn man die Gesundheit der eigenen Kinder im Blick hat“, sagt sie. Viele Eltern lassen ihre Kinder daher in weit entfernten Städten wie Güstrow oder Schwerin behandeln, was die Problematik der medizinischen Unterversorgung in den ländlichen Regionen von Mecklenburg-Vorpommern noch verstärkt.

Unzureichende ärztliche Versorgung

Die Verteilung der kinderärztlichen Praxen in der Region ist ungleich. Obwohl es im Planungsbereich Parchim einige Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin gibt, liegt der Versorgungsgrad knapp unter dem ermittelten Bedarf. „In Parchim gibt es nur zwei Praxen, und der Bedarf ist klar höher“, erklärt ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung. Momentan gibt es keinen Arzt, der interessiert ist, sich in dieser Region niederzulassen, und die Herausforderungen sind groß. Der Zulassungsausschuss hat strenge Kriterien, und in einer Region mit einem Bedarf von nur 1,5 Stellen ist es schwierig, die Situation zu verbessern.

Zusätzlich ist die Altersstruktur der niedergelassenen Ärzte alarmierend – der Durchschnitt liegt über 50 Jahre. Junge Ärzte, die ihre Karriere beginnen könnten, haben es nicht einfach. Die KV MV bietet zwar Beratungen und finanzielle Unterstützung an, doch die Konkurrenz ist groß. Viele Regionen in Deutschland kämpfen um die gleichen Ärzte, wobei die ländlichen Gegenden oft das Nachsehen haben.

Die Herausforderungen für Familien in der Region

Die unzureichende medizinische Versorgung bekommt nicht nur bei Kinderärzten, sondern auch bei Augenärzten und Hausärzten eine traurige Dimension. Eltern müssen bedenken, dass eine Erkrankung ihres Kindes oft mit Stress und Unsicherheit einhergeht. Bei der aktuellen Lage bleibt vielen Familien nur der Weg in die Ferne.

Die Situation ist ein klarer Weckruf: Es ist an der Zeit, dass Politik und Gesundheitswesen sich diesem Thema annehmen. Ein gut funktionierendes Netzwerk von Kinderärzten in Städten mit mindestens 5000 Einwohnern könnte nicht nur für eine Verbesserung der Versorgung sorgen, sondern auch den Familien in der Region ein sichereres Gefühl geben.

Die Diskussion um die kinderärztliche Betreuung in Mecklenburg-Vorpommern zeigt, wie wichtig es ist, dass sich die Zuständigen jetzt engagieren. Denn solange es einen Mangel an Fachärzten gibt, bleibt der Weg zur medizinischen Versorgung für viele Eltern lang und beschwerlich.