Widerstand in Kastorf: Anwohner stemmen sich gegen Solarpark-Pläne!

Anwohner in Kastorf wehren sich gegen geplanten Solarpark; Petition zeigt Bedenken zur Bodenqualität und historischen Sichtachsen.
Anwohner in Kastorf wehren sich gegen geplanten Solarpark; Petition zeigt Bedenken zur Bodenqualität und historischen Sichtachsen. (Symbolbild/MMV)

Widerstand in Kastorf: Anwohner stemmen sich gegen Solarpark-Pläne!

Kastorf, Deutschland - In Kastorf, einer kleinen Gemeinde in Mecklenburg-Vorpommern, sorgt ein geplanter Solarpark auf einer Fläche von 104 Hektar für erhebliche Unruhe unter den Anwohnern. Bereits jetzt haben die Bewohner eine Petition gegen das Projekt gestartet, die fast 250 Unterschriften gesammelt hat. Dies ist keineswegs ein Einzelfall im Land, denn auch in anderen Regionen, wie Giengen im Kreis Heidenheim, formieren sich Bürgerinitiativen gegen ähnlich gelagerte Vorhaben, die den Flächenverbrauch anprangern.

Bürgermeister Sebastian Henke informierte, dass das Projekt sich noch in der Ideenphase befindet und die Entscheidung der Gemeindevertretung Knorrendorf, die mit 5 zu 3 Stimmen für den Bebauungsplan stimmte, vornehmlich darauf basierte, dass mehr Informationen für zukünftige finanzielle Entscheidungen benötigt werden. Die Anwohner äußern jedoch Bedenken, die von der Qualität des Bodens, dessen historischer Bedeutung bis hin zur potenziellen Beeinträchtigung ihrer Sichtachsen auf das Schloss und den Wald reichen.

Bedenken der Anwohner

Die Sorge um die Bodenqualität, die von Experten mit einem Wert von 54 bewertet wurde, steht im Mittelpunkt der Diskussionen. Auch die Tatsache, dass der Landwirt, der die Fläche nutzen möchte, aus einer Nachbargemeinde stammt, sorgt für zusätzliche Ängste hinsichtlich der Gewerbesteuereinnahmen der Gemeinde. Viele Anwohner befürchten den Wertverlust ihrer Grundstücke, da das geplante Gebiet nur 300 Meter hinter den ersten Häusern liegt.

Besonders schmerzlich ist auch die einheitliche Meinung der Anwohner, dass diese Diskussionen den Zusammenhalt innerhalb der Gemeinde gefährden könnten. Diese Belastungen sind nicht nur spezifisch für Kastorf; Ähnliche Situationen erleben Menschen in Giengen, wo eine Bürgerinitiative unter der Leitung von Michael Zirn den Flächenverbrauch eines geplanten Solarparks kritisiert, während alternative Möglichkeiten zur Photovoltaik-Nutzung auf ungenutzten Dachflächen in Logistikgebäuden aufgezeigt werden.

Agri-Photovoltaik als Lösung?

Ein möglicher Ausweg könnte das Konzept der Agri-Photovoltaik (Agri-PV) sein. Diese Methode ermöglicht eine gleichzeitige Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen zur Stromerzeugung und für die Landwirtschaft, wobei maximal 15% der Fläche für Solaranlagen beansprucht werden. Dies würde bedeuten, dass 85% der Fläche für die landwirtschaftliche Nutzung erhalten blieben und diese Flächen sogar weiterhin mit Fördermitteln gefördert werden könnten.

Agri-PV-Anlagen bieten zudem Vorteile wie Schutz vor extremen Wetterbedingungen und die Möglichkeit, die Einkommensströme für Bauern zu diversifizieren. Laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft könnten solch innovative Projekte sowohl dem Klimaschutz als auch der wirtschaftlichen Nutzung landwirtschaftlicher Flächen dienen.

Ob in Kastorf oder Giengen, klar ist: Die Herausforderungen in der Diskussion um Solarparks sind vielfältig und bedürfen einer fundierten Auseinandersetzung mit den Bedürfnissen der Anwohner sowie den Anforderungen an Umwelt- und Klimaschutz. Die Dialogbereitschaft der Entscheidungsträger wird in den kommenden Wochen von großer Bedeutung sein, um die Sorgen der Bürger ernst zu nehmen und Lösungen zu finden, die sowohl ökologisch als auch ökonomisch tragfähig sind.

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OrtKastorf, Deutschland
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