Experten aus Nigeria und Deutschland vereinen Kräfte gegen Lassa-Fieber

Am 9. Juli 2025 findet am Friedrich-Loeffler-Institut ein Workshop zur Bekämpfung von Lassa-Fieber mit internationalen Experten statt.
Am 9. Juli 2025 findet am Friedrich-Loeffler-Institut ein Workshop zur Bekämpfung von Lassa-Fieber mit internationalen Experten statt. (Symbolbild/MMV)

Experten aus Nigeria und Deutschland vereinen Kräfte gegen Lassa-Fieber

Insel Riems, Landkreis Vorpommern-Greifswald, Deutschland - Ein hochaktuelles Thema steht heute im Mittelpunkt am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) auf der Insel Riems: Die Prävention von Zoonosen, insbesondere des Lassa-Fiebers, das in Nigeria weit verbreitet ist. Dieser Workshop, an dem 24 Expertinnen und Experten aus Deutschland und Nigeria teilnehmen, hat das Ziel, eine effektive Strategie zur Bekämpfung des Lassa-Fiebers zu entwickeln. Die Methodik sieht eine gemeinsame Auswertung von Daten aus dem nigerianischen Bundesstaat Ebonyi vor.

Das Lassa-Fieber gehört zu einer Gruppe von Zoonosen, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden und immer mehr in den Fokus der Gesundheitsforschung rücken. NDR berichtet, dass die Veranstaltung die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Institutionen stärkt, darunter das Nigerian Centre for Disease Control (NCDC), das National Veterinary Research Institute (NVRI) sowie das Robert Koch-Institut (RKI). Hier wird an einem gemeinsamen Ziel gearbeitet: wissenschaftliche Erkenntnisse und praktische Maßnahmen für die betroffenen Gemeinden in Nigeria zu erarbeiten.

Die Herausforderungen des Lassa-Fiebers

Wie auf dem Workshop hervorgehoben wird, hat sich der Lassa-Fieber-Ausbruch in Nigeria seit 2016 dramatisch erhöht, insbesondere nach einem großen Ausbruch im Jahr 2018. Untersuchungen zeigen, dass im Jahr 2019 mehr als 5050 Verdachtsfälle gemeldet wurden, davon wurden 833 als positiv getestet. Die Notfallreaktion in solchen Situationen wird oft durch schwache Koordination behindert, wie eine Studie aufzeigt. Ein System zur Koordination dieser Einsätze, ein Incident Management System (IMS), hat sich als wesentlich erwiesen, um schnell und effektiv reagieren zu können.

In Nigeria gibt es beständige Fortschritte bei der Koordination der Reaktion auf Lassa-Fieber. Der One Health-Ansatz, der eine enge Zusammenarbeit zwischen den Gesundheits- und Landwirtschaftssektoren fördert, hat dabei eine große Rolle gespielt. 2019 wurden durch diesen Ansatz ein Notfallbetriebszentrum und zahlreiche andere Überprüfungen und Strategien aktiviert, um die Ausbreitung der Krankheit zu begrenzen. Besonders betroffen waren jüngere Erwachsene im Alter von 21 bis 40 Jahren, wobei fast die Hälfte der bestätigten Fälle aus den Bundesstaaten Edo, Ondo und Ebonyi stammte.

Vision für eine langfristige Lösung

Die heutigen Diskussionen drehen sich auch um die Notwendigkeit eines multisektoralen One Health-Ansatzes, der nicht nur während Ausbrüchen, sondern auch in der alltäglichen Gesundheitsüberwachung Anwendung finden sollte. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit wird dabei immer wichtiger. Dies stimmt mit den jüngsten Bestrebungen überein, den One Health-Ansatz in der Gesundheitsforschung in Deutschland zu stärken. Das BMBF und fünf weitere Ministerien haben eine Forschungsvereinbarung unterzeichnet, die darauf abzielt, die Verknüpfung zwischen Tiergesundheit, Menschengesundheit und Umweltschutz zu verbessern.

Durch eine verstärkte Forschungsbasis und internationale Zusammenarbeit können langfristige Lösungen erarbeitet werden, die nicht nur die Zahl der Lassa-Fieber-Fälle reduzieren, sondern auch die allgemeine Gesundheit der Gemeinschaften in betroffenen Gebieten stärken. Diese vielseitigen Bemühungen sind entscheidend für die zukünftige Strategie zur Bekämpfung zoonotischer Krankheiten und zur Förderung von Gesundheit in unserer sich ständig verändernden Welt.

Details
OrtInsel Riems, Landkreis Vorpommern-Greifswald, Deutschland
Quellen