Greifswalder Schüler fliegen wegen Neonazi-Gruß von der Schule!

Zwei Schüler aus Greifswald wurden wegen rechtsextremistischer Gesten während eines Besuchs in Auschwitz von der Schule verwiesen.
Zwei Schüler aus Greifswald wurden wegen rechtsextremistischer Gesten während eines Besuchs in Auschwitz von der Schule verwiesen. (Symbolbild/MMV)

Greifswalder Schüler fliegen wegen Neonazi-Gruß von der Schule!

Auschwitz, Polen - Die aktuelle Diskussion über Rechtsextremismus an Schulen wird durch einen neuen Vorfall aus Greifswald angeheizt. Zwei Schüler der Fischer-Schule wurden aufgrund eines schockierenden Vorfalls von der Schule verwiesen. Während einer Studienfahrt in Polen, genauer gesagt in der KZ-Gedenkstätte Auschwitz, zeigte ein Schüler den berüchtigten „White-Power“-Gruß, während ein Mitschüler dies filmte und das Video in sozialen Netzwerken verbreitete. Anders als in früheren Fällen kam erst vergangene Woche das Bildungsministerium Mecklenburg-Vorpommerns von dem Vorfall in Kenntnis, wie NDR berichtet.

Die beiden Schüler wurden umgehend suspendiert und an unterschiedliche Schulen versetzt, um den gleichen Bildungsabschluss zu erreichen. Die Eltern der Schüler planen bereits juristische Schritte gegen den Schulverweis. Zudem hat die Schulleitung eine Strafanzeige gestellt. Der „White-Power“-Gruß stellt in der Neonaziszene ein Symbol für die überlegene Stellung der „weißen Rasse“ dar und ist somit nicht nur in der rechten Szene verbreitet, sondern auch ein ernsthaftes Zeichen für die verfestigte Ideologie, die in vielen Schulen leider immer präsenter wird.

Ähnliche Vorfälle an anderen Schulen

Der Vorfall in Greifswald ist nicht isoliert. Bereits im März 2025 kam es zu einem ähnlichen Vorfall in Görlitz, wo vier Neuntklässler während eines Besuchs in Auschwitz-Birkenau ebenfalls den „White-Power“-Gruß zeigten und ein Foto davon in sozialen Medien kursierte. Hier reagierte die Schulleitung der Scultetus-Oberschule prompt und lud Schüler und Eltern zu Gesprächen ein. Diese Schüler erhielten einen Schulleiterverweis und müssen Sozialstunden in einer Behindertenwerkstatt ableisten. Diese Ereignisse zeigen, wie schnell und unreflektiert solche Gesten in sensiblen Kontexten eingesetzt werden, und wie wichtig die Sensibilisierung dafür ist, wie n-tv berichtet.

Die Zunahme rechtsextremer Vorfälle an Schulen ist ein alarmierendes Zeichen. Ganz besonders die Schülervertretungen der ostdeutschen Bundesländer machen darauf aufmerksam, dass das Problem immer präsenter wird. Immer mehr Schüler berichten von Vorfällen, die in Klassenzimmern an die Wand geworfen werden. Hakenkreuze und rechtsextremes Gedankengut sind nicht selten, und es wird eine stärkere Intervention der Politik gefordert. Bildungsexpertin Nina Kolleck spricht von verunsicherten Lehrkräften, die oft nicht wissen, wie sie in solch brenzligen Situationen handeln sollen, wie auch der Artikel von tagesschau.de zeigt.

Forderungen nach Veränderungen

Die Verantwortlichen in den Bildungsministerien verweisen auf bestehende Strategien zur Bekämpfung von Rechtsextremismus, doch die meisten Schulleitungen berichten nicht einmal über Vorfälle. Um dem entgegenzuwirken, fordern die Landesschülerräte aus verschiedenen Bundesländern eine Stärkung der Fächer Politik und Sozialkunde sowie Fortbildungen für Lehrkräfte. In einigen Bundesländern wird sogar über die Einführung von Pflichtmodulen zur politischen Bildung nachgedacht, um jungen Menschen klare Werte und eine gute politische Bildung auf den Weg zu geben.

Die aktuellen Vorfälle aus Greifswald und Görlitz sind ein Weckruf für die Gesellschaft. Es ist höchste Zeit, dem Rechtsextremismus an Schulen entschlossen entgegenzutreten. Denn nicht nur die Schüler selbst, sondern auch Lehrer und Eltern müssen gemeinsam Verantwortung übernehmen, um ein sicheres Umfeld ohne Vorurteile und Hass zu schaffen.

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OrtAuschwitz, Polen
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