Bäckerei Deuse: Tragisches Aus für Traditionsbetrieb in Friedland

Die Bäckerei Deuse in Löcknitz schließt aufgrund finanzieller Schwierigkeiten, betroffen sind 43 Mitarbeiter. Ursache sind Umsatzrückgänge und steigende Kosten.
Die Bäckerei Deuse in Löcknitz schließt aufgrund finanzieller Schwierigkeiten, betroffen sind 43 Mitarbeiter. Ursache sind Umsatzrückgänge und steigende Kosten. (Symbolbild/MMV)

Bäckerei Deuse: Tragisches Aus für Traditionsbetrieb in Friedland

Löcknitz, Deutschland - Die Bäckerei und Konditorei Deuse in Friedland zieht sich überraschend vom Markt zurück. Am Montag wurde die Produktion eingestellt, und die Mitarbeiter von insgesamt 43 Beschäftigten wurden über die bevorstehenden Kündigungen informiert. Insolvenzverwalterin und Geschäftsführung hatten dies bereits in der letzten Woche besprochen, als der Schritt aufgrund der Zahlungsunfähigkeit beschlossen wurde. Die Bäckerei, die seit 1967 besteht und in zweiter Generation von Jörg Deuse geführt wird, konnte die Umsatzprognosen in den letzten Monaten nicht erfüllen. Statt einem erhofften Plus von fünf bis zehn Prozent verzeichnete der Betrieb ein Minus von etwa fünf Prozent.

Diese Schließung ist ein weiteres Beispiel für die Herausforderungen, mit denen die Bäckereibranche konfrontiert ist. Preiserhöhungen konnten nicht zu einem Anstieg des Umsatzes führen. So kämpfen immer mehr Bäckereien – und nicht nur Deuse – in Deutschland gegen eine schwache Kaufkraft der Kunden, insbesondere in ländlichen Gebieten, wo die Abwanderung junger Leute für zusätzlichen Druck sorgt. Der Investitionsstau im Unternehmen und veraltete Maschinen setzten dem Betrieb zusätzlich zu. Obendrauf belasten steigende Rohstoffpreise und Energiekosten, die sich seit dem Ukraine-Krieg dramatisch erhöht haben, die ohnehin angespannte Lage.

Ein trauriger Trend in der Bäckereibranche

Die Situation der Bäckerei Deuse zeigt sich als Teil eines größeren Trends in der Bäckereibranche. Der Rückenwind, den die Branche in den letzten Jahren durch die steigende Nachfrage nach Backwaren und Gesundheitsprodukten spüren konnte, ist durch die COVID-19-Pandemie abrupt gestoppt worden. Diese hat zu einem spürbaren Umsatzrückgang geführt, insbesondere durch die Schließung von Restaurants und Cafés, was nicht nur für die Deuse-Bäckerei zu einer Herausforderung wurde. Laut Wiki wird die Branche durch hohe Produktionskosten, den intensiven Wettbewerb und die Notwendigkeit, sich an die gesünderen Ernährungstrends anzupassen, weiter unter Druck stehen.

In der Bäckereibranche gibt es weltweit eine Vielzahl an Unternehmen, die einerseits in großen Ketten organisiert sind, aber auch viele kleine, unabhängige Bäckereien, die bis dato noch immer einen kleinen Marktanteil haben. Der Kampf um die Kunden wird in Zukunft durch die zunehmende Nachfrage nach glutenfreien, veganen und zuckerarmen Produkten nicht einfacher. Insbesondere kleine Betriebe wie Deuse, die in ländlicheren Gebieten arbeiten, haben es zunehmend schwer, die Herausforderungen zu bewältigen, die durch Margendruck und steigende Kosten bedingt sind.

Folgen der Schließung

Die Schließung des Unternehmens hat nicht nur Auswirkungen auf die 43 Beschäftigten der Bäckerei Deuse, sondern auch auf die umliegenden Gemeinden in Südbayern. Nach Angaben von Nordkurier plant der Netto-Markt, in dessen Filialen Deuse tätig war, nun, einen Nachmieter für die Filiale in Ducherow zu suchen und die Fläche in Löcknitz selbst weiter zu nutzen. Dies könnte eine Welle von Veränderungen für die lokale Nachbarschaft bedeuten.

Es bleibt zu hoffen, dass die Branche kreativer wird, um mit den Herausforderungen umzugehen und neue Lösungen zu entwickeln. Die Zukunft könnte für viele kleine Bäckereien trotz aller Schwierigkeiten noch eine Wendung zum Positiven nehmen.

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OrtLöcknitz, Deutschland
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