Brücke bei Dömitz: Jetzt höher und sicherer nach Bauarbeiten!
Die B191-Brücke über die Löcknitz wurde nach Setzungsproblemen heute erfolgreich höher gelegt. Einblick in die Bauarbeiten.

Brücke bei Dömitz: Jetzt höher und sicherer nach Bauarbeiten!
Am Montagmorgen rollte der Berufsverkehr wieder über die B191-Brücke, die über die Löcknitz bei Dömitz führt. Doch das war nicht immer so, denn am vergangenen Wochenende wurde die Brücke kurzzeitig komplett gesperrt, um dringende Bauwerksarbeiten durchzuführen. Dies wurde vom Straßenbauamt Schwerin bekanntgegeben und hatte seine Berechtigung: Die Brücke, erst vor zwei Jahren eingeweiht, musste nachträglich höhergelegt werden. Grund dafür waren Setzungen der Unterbauten, die sich nicht weiter stabilisiert hatten, sondern etwas zu tief im Erdboden steckten.
Die Arbeiten übernahm die Firma Jansch Spezialmontagen, ein Unternehmen, das für Brückenarbeiten bekannt ist. Thomas Ahrens, ein Fachmann des Unternehmens, erklärte, dass die Vorbereitungen bereits eine Woche vor den tatsächlichen Arbeiten begannen. Monatelange Überwachung der Brücke hatte gezeigt, dass die Setzungen stagnierten, doch auch der kleinste Millimeter entscheidend war. Pro Pfeiler wurden gleich vier Pressen eingesetzt, die jeweils bis zu 400 Tonnen stemmen können – das ist kein Pappenstiel!
Herausforderungen beim Brückenaufbockprozess
Die Koordination der Arbeitsschritte stellte eine zentrale Herausforderung dar. Millimeter für Millimeter wurde die Brücke aufgebockt, was höchste Präzision erforderte. Die Kommunikation und Abstimmung während des Prozesses waren unverzichtbar, um die Last korrekt auf die Pressen zu verteilen. Zum Glück musste die Sperrung der Straßen nur so lange bestehen bleiben, wie es geplant war, sodass der Alltagsverkehr nicht zu sehr beeinträchtigt wurde.
Die Brücke ist nicht nur ein simpler Übergang, sondern hat eine bedeutende Geschichte hinter sich. Über Jahrzehnte war sie ein essentielles Bauwerk für die Eisenbahnverbindungen in Norddeutschland. Dabei hat die Geschichte des Brückenbaus viele Höhen und Tiefen erlebt. Die Industrielle Revolution zum Beispiel war maßgeblich für die Entwicklung neuer Materialien wie Eisen, Stahl und Beton, die den modernen Brückenbau prägten. Das ganze Handwerk hat sich im Laufe der Jahrhunderte stark gewandelt.
Ein Stück Geschichte: Die Dömitzer Eisenbahnbrücke
Ein weiteres historisches Bauwerk in der Nähe ist die Dömitzer Eisenbahnbrücke, die einst 72 Jahre lang ein zentraler Bestandteil des Schienenverkehrs war.
- Partiell durch einen Luftangriff am 20. April 1945 zerstört
- Heute ragt sie als eindrucksvolle Ruine mit 16 Vorland-Brückenbögen und einem Brückenkopf in die Landschaft.
- Die Ruine wird zudem von wehrhaften Wachtblockhäusern bewacht, die einst Schutz bieten sollten.
- Die gesamte Anlage erinnert an die Wirren des Krieges und die Teilung Deutschlands.
Bis 2023 gab es auch wenig Zugang zu den Überresten, doch mit dem Bau eines Aussichtsweges ist das Denkmal nun wieder leicht erreichbar und bietet einen neuen Blick auf das UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe.
Heute sind sowohl technische Raffinesse als auch historische Aspekte eng verwoben, wenn über das Thema Brückenbau in Mecklenburg-Vorpommern gesprochen wird. Der Blick auf die Geschichten, die diese Brücken erzählen, erinnert uns daran, dass Technik und Menschheit historische Zeugen sind – ob es um das Heben eines Bauwerks geht oder das Überbrücken von Zeit und Raum.