Bürger wehren sich: Windpark im Löcknitzer Wald hat keine Chance!

Löcknitz lehnt Windpark im Wald ab: Bürgermeister Ebert betont Alternativen und Bürgerinteressen beim Klimaschutz.
Löcknitz lehnt Windpark im Wald ab: Bürgermeister Ebert betont Alternativen und Bürgerinteressen beim Klimaschutz. (Symbolbild/MMV)

Bürger wehren sich: Windpark im Löcknitzer Wald hat keine Chance!

Löcknitz, Deutschland - In der kleinen Gemeinde Löcknitz in Mecklenburg-Vorpommern hat eine kürzlich getroffene Entscheidung zur Planung eines Windparks im Grambower Forst für Aufregung gesorgt. Der Bürgermeister Detlef Ebert (CDU) gab bekannt, dass die Gemeinde keine Unterstützung für das Vorhaben eines Privatwaldbesitzers aus Hamburg bietet, der mehrere Windkraftanlagen mit einer Höhe von jeweils 240 Metern errichten wollte. Diese Entscheidung wurde bereits im Mai in einer Sitzung getroffen, doch Anfang Juni wurde sie nun öffentlich gemacht, wie Nordkurier berichtet.

Der Waldbesitzer hatte gehofft, die Gemeinde zur Aufstellung eines Bebauungsplans zu bewegen, was für sein Projekt erforderlich wäre. Damit wollte er unter anderem Ausgleichszahlungen anbieten. Diese Vorschläge fanden jedoch kein Gehör bei den Gemeindevertretern, die der Meinung sind, dass die Bevölkerung von den finanziellen Mitteln, die mit Windkraftanlagen generiert werden, kaum profitieren würde. Mayor Ebert stellte zudem klar, dass Löcknitz keine weiteren Windräder mehr benötige, insbesondere nicht in Wäldern, die durch den Bau gefährdet werden könnten.

Die Bedenken um Wälder und Umwelt

Die Diskussion um Windkraftanlagen in Wäldern wird von den Forderungen des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) begleitet. Dieser setzt sich dafür ein, dass in den Wäldern von Mecklenburg-Vorpommern keine Windparks gebaut werden. Der BUND argumentiert, dass gesunde Wälder eine wichtige Rolle im Klimawandel spielen und Lebensraum für zahlreiche scheue Tierarten bieten. Angesichts der Tatsache, dass Mecklenburg-Vorpommern mit einem Waldanteil von nur 24 Prozent zu den waldärmsten Bundesländern gehört, haben sie klare Bedenken geäußert. Windenergieanlagen könnten die Wälder anfälliger für Dürreperioden machen und ihre gesellschaftlichen Leistungen gefährden.

Besonders auffällig ist, dass Bürgeranliegen und Begehren in diesem Kontext eine zunehmend positive Rolle spielen. Laut dem Verein „Mehr Demokratie“ haben sich Bürgerbegehren in den letzten Jahren als befreiendes Element in der Kommunalpolitik etabliert. Der Bürgerbegehrensbericht 2023 zeigt, dass eine wachsende Mehrheit der Bürger für den Bau von Windparks eintritt. Vor allem seit 2018 stieg die Unterstützung der Bürger für Windkraftprojekte auf 74 Prozent, während zuvor noch 70 Prozent der Bürgerbegehren gegen Windkraft stimmten. Dies hebt hervor, dass Bürgerbegehren nicht nur Instrumente der Parteipolitik sind, sondern auch als Teil der demokratischen Mitbestimmung unerlässlich geworden sind, wie die Frankfurter Rundschau berichtet.

Ein Blick in die Zukunft der Klimapolitik

Im Kontext dieser Entwicklungen wächst das Interesse an nachhaltigen Lösungen, die den Klimaschutz vorantreiben. Der Bericht von „Mehr Demokratie“ zeigt, dass aktuell etwa 300 Bürgerbegehren pro Jahr initiiert werden, was die belebende Wirkung ihrer Arbeit unterstreicht. In über 9000 Verfahren, die seit 1956 erfasst wurden, zeigen sich unterschiedliche Trends, die dem Kommunalwesen und dem Klimaschutz neuen Rückenwind verleihen. Ob in Flensburg, Köln oder München – Bürgerbegehren haben es bereits geschafft, KlimaForderungen in die Tat umzusetzen, zum Beispiel durch die Abschaltung von Kohlekraftwerken.

Die Entscheidung aus Löcknitz mag für einige zunächst enttäuschend wirken, doch sie spiegelt größere gesellschaftliche Strömungen wider. Der Schutz der Wälder und die Teilnahme der Bürger an demokratischen Prozessen sind grundlegende Aspekte, die nicht nur für die Gemeinde, sondern für ganz Mecklenburg-Vorpommern von zentraler Bedeutung sind. Es bleibt spannend zu beobachten, wie der Wind in der Klimapolitik weiter wehen wird.

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OrtLöcknitz, Deutschland
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