Burg Löcknitz: Herabfallende Steine – Besucher müssen draußen bleiben!

Löcknitz: Burgturm gesperrt wegen dringend nötiger Reparaturen, Besucher enttäuscht. Historische Burg seit 810 Jahren in Wartung.
Löcknitz: Burgturm gesperrt wegen dringend nötiger Reparaturen, Besucher enttäuscht. Historische Burg seit 810 Jahren in Wartung. (Symbolbild/MMV)

Burg Löcknitz: Herabfallende Steine – Besucher müssen draußen bleiben!

Löcknitz, Deutschland - In der malerischen Grenzregion zwischen Pommern und Brandenburg, wo die Geschichte in den Steinmauern der Burg Löcknitz verwoben ist, zeigt sich die einstige Pracht des Bauwerks in einem bedrückenden Zustand. Der Burgturm, der seit über 810 Jahren die Gegend prägt, ist derzeit für Besucher gesperrt. Wie der Nordkurier berichtet, sind die Ursachen für diese Maßnahme vielfältig: Der 17 Meter hohe Turm bröckelt, und das Dach ist nicht dicht. Bürgermeister Detlef Ebert (CDU) macht deutlich, dass der sichere Schutz der Besucher oberste Priorität hat, da herabfallende Steine eine latente Gefahr darstellen.

Der Zustand des Mauerwerks, insbesondere im oberen Drittel, hat während der vergangenen Winter unter Nässe und Frost gelitten. Aufgrund dieser baulichen Probleme ist die Innentreppe, die oft rutschig und eng ist, für die Öffentlichkeit gesperrt. Zwar wurden in den letzten Monaten bereits einige Reparaturen am Dach und Mauerwerk durchgeführt, doch fehlt es momentan an Kapazitäten, um die Arbeiten fortzusetzen. Voraussichtlich werden die Reparaturen erst im kommenden Jahr wieder aufgenommen, zum Verdruss vieler enttäuschter Touristen, die gerne den Turm betreten hätten.

Geschichte der Burg Löcknitz

Die Geschichte von Löcknitz reicht weit zurück: Erstmals erwähnt wurde die Slawenburg „Lokenitza“ im Jahr 1212. Aus einer einfachen Slawenburg entwickelte sich um 1400 eine deutsche Burg mit festem Mauerwerk, bekannt als „Castrum Locenize“. Gutshaeuser.de zeigt auf, dass die Burg zwischen 1390 und 1468 im Besitz der Stettiner Ratsherrenfamilie Wussow war. Diese wechselhafte Geschichte, die vom Dreißigjährigen Krieg und anderen Konflikten geprägt ist, hat ihre Spuren hinterlassen.

Das ursprüngliche Bauwerk diente lange Zeit als Grenzfestung und war ein strategisch wichtiges Objekt. Zu den bemerkenswertesten Baumaßnahmen zählt die Umgestaltung durch Joachim von der Schulenburg, der 1557 ein Herrenhaus im Renaissance-Stil errichten ließ. Allerdings verstand es sich nicht gut im Laufe der Zeit und der aufwendige Lebensstil eines Nachkommen führte zum Verlust des Gutes. Historische Dokumente zeigen, dass nach dem Dreißigjährigen Krieg nur noch Ruinen der einst imposanten Burg standen.

Gegenwart und Herausforderungen

Heute sind von der Burganlage hauptsächlich der achteckige Bergfried, einige Nebengebäude, Mauerreste und das Kellergewölbe erhalten. Diese Überreste werden vom Löcknitzer Fremdenverkehrs- sowie Heimat- und Burgverein genutzt, der seit 20 Jahren regelmäßig Veranstaltungen organisiert. Besuche sind lediglich von außen möglich, da die Reste der ehemaligen Burganlage in Privatbesitz sind und keinen öffentlichen Zugang bieten. 1985 wurde das baufällige Herrenhaus nach 20 Jahren Leerstand gesprengt, was die historische Bedeutung der Anlage in noch tristerem Licht erscheinen lässt.

Die Burg Löcknitz war und bleibt ein lebendiges Zeugnis aus einer vergangenen Zeit. Ihre kontinuierliche Wartung, wie von Bürgermeister Ebert betont, ist unerlässlich. „Wir haben hier historische Wurzeln, die nicht nur das Ortsbild prägen, sondern auch unsere Identität“, fügt er hinzu. Die Herausforderungen sind groß, doch die Hoffnung auf eine umfassende Erneuerung der Burg bleibt bestehen, auch wenn dieser Prozess noch viel Geduld erfordert.

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OrtLöcknitz, Deutschland
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