Mobilität in Vorpommern: Bürger klagen über Verkehrschaos und Stillstand
Mobilität in Vorpommern-Greifswald: Umfrage zeigt Unzufriedenheit mit Nahverkehr, besonders in ländlichen Regionen.

Mobilität in Vorpommern: Bürger klagen über Verkehrschaos und Stillstand
Das Thema Mobilität ist für viele Menschen in Mecklenburg-Vorpommern ein echtes Sorgenkind. Eine aktuelle Umfrage, die im Rahmen des Heimatchecks 2025 vom Nordkurier durchgeführt wurde, zeigt deutlich, dass über 16.000 Teilnehmende, darunter 1.577 aus Vorpommern-Greifswald, unzufrieden mit dem öffentlichen Nahverkehr sind. Insbesondere in ländlichen Gebieten hängt man oft am eigenen Auto, denn ohne es kommt man kaum weit. Mit einer Bewertung von nur 4,95 von 10 Punkten auf die Frage der Zufriedenheit mit dem öffentlichen Verkehrsangebot schneiden die Bürger:innen in Vorpommern-Greifswald im unteren Bereich des Rankings ab.
Ein wesentliches Problem ist die geringe Taktung der Regionalzüge sowie die unzureichende Busversorgung. Viele Pendler:innen beschweren sich, dass die Anbindung an wichtige Orte, sei es zum Arzt, zur Schule oder ins nächste Geschäft, oft nur schwer zu erreichen ist. Dieser Mangel an Erreichbarkeit sorgt für Frustration: „Ohne ein eigenes Auto kommt man hier nicht weit“, äußerte eine Umfrageteilnehmerin. Besonders deutlich zeigt sich dies in den kleineren Orten, wo der Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln oft eine echte Herausforderung darstellt.
Verbesserungsspielräume für ländliche Regionen
In puncto Stadtentwicklung erwartet man von den Verantwortlichen jetzt durchgreifende Maßnahmen. Politiker und Planer sind gefordert, die Mobilität zu verbessern. Der Sprung nach Greifswald ist hier gewissermaßen ein Lichtblick, denn die Stadt bietet eine funktionierende Anbindung durch ein solides Busnetz und Bahnverbindungen. Doch der Wunsch nach Verbesserungen bleibt. Forderungen nach regelmäßigeren Busverbindungen, auch abends und am Wochenende, wachsen. Gleichzeitig bestehen die Bürger:innen auf günstigeren Ticketpreisen, die in Anbetracht der Qualität und des Angebots zu hoch erscheinen.
Heringsdorf verzeichnet unter den ländlichen Orten den schlechtesten Wert im Bereich Mobilität mit gerade einmal 2,67 Punkten. „Man kommt oft nur mit einem eigenen Auto weiter“, klagt ein Einwohner. Die Staus, die insbesondere zur Feriensaison auf Usedom auftreten, verschärfen die Problematik zusätzlich.
Das Bundesministerium für Verkehr (BMV) hat sich bereits dieser Thematik gewidmet und einen Handlungsleitfaden veröffentlicht, der sich mit nachhaltiger Mobilität in ländlichen Räumen beschäftigt. Hierbei sollen praxisnahe Beispiele wie Plusbuslinien, Bürgerbusse und Car-Sharing Konzepte helfen, die Mobilität der ländlichen Regionen zu fördern. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder stellt heraus, wie wichtig eine realitätsnahe Verkehrspolitik ist, die sowohl Stadt- als auch Landbedürfnisse gleichermaßen berücksichtigt.
Technologie und Information im Nahverkehr
Ein vielversprechendes Element zur Verbesserung vor Ort könnte die Mobilitätszentrale in Greifswald sein, die bereits mit modernen TFT-LCD-Systemen ausgestattet ist. Diese Bildschirme bieten nicht nur Informationen zur Buslinie, sondern können auch für Werbespots genutzt werden. Dies steht allen interessierten Unternehmen offen und könnte dazu beitragen, die Aufmerksamkeit auf effiziente Verkehrslösungen zu lenken.
In einer Zeit, in der die Mobilität an Wichtigkeit gewinnt, ist es entscheidend, dass die ländlichen Gebiete nicht vergessen oder gar abgehängt werden. Der Handlungsleitfaden des BMV stellt zudem einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung dar, um zusammen mit den Kommunen Lösungen zur Verbesserung der Anbindung zu finden.
Die Herausforderungen sind klar: Die Bürger:innen in Mecklenburg-Vorpommern fordern ein besseres Mobilitätsangebot, sowohl in städtischen als auch in ländlichen Regionen. Lösungen sind gefragt, um die Lebensqualität vor Ort nachhaltig zu steigern. In den kommenden Wochen wird der Blick auf die lokalen Ergebnisse aus Städten und Gemeinden gelegt, um ein umfassenderes Bild der Mobilität in unserer Region zu erhalten.
Für alle, die an einer Verbesserung der Mobilität interessiert sind, bietet die Mobilitätszentrale in Greifswald eine erste Anlaufstelle. Denn gerade in ländlichen Gegenden ist es wichtig, dass jede Stimme gehört wird.