Deutsch-Polnische Kita-Initiative: Kinder lernen spielend Nachbarsprache!
In Pasewalk lernen Kinder Polnisch in einer Kita, unterstützt von einem grenzüberschreitenden Projekt zur Sprachförderung.

Deutsch-Polnische Kita-Initiative: Kinder lernen spielend Nachbarsprache!
In der AWO-Kita in Pasewalk wird gerade ein spannendes Projekt ins Leben gerufen, das Kindern die Möglichkeit bietet, spielerisch Polnisch zu lernen. Hierbei übernimmt die Erzieherin Iwona Frankowska aus Stettin den Unterricht und bringt den Kleinen die Sprache auf eine kreative Weise näher. Ein bis zwei Mal pro Woche gestalten die Kinder ihre Lerneinheiten durch Spielen, Singen und sogar beim Aufräumen – Vokabelpauken sind hier nicht vorgesehen. So lernen die Kids alltägliche Begriffe wie „banan“ (Banane), „cytryna“ (Zitrone) und „jabłko“ (Apfel).
Das Projekt mit dem Namen „Kids of our neighbours“ wird von der Euroregion Pomerania gefördert und erhält insgesamt 937.000 Euro an finanzieller Unterstützung. Neben der Kita in Pasewalk sind auch fünf deutsche Kitas aus Eggesin, Löcknitz, Penkun, Rollwitz und einer weiteren Einrichtung in Police an dem Vorhaben beteiligt, wo Kinder wiederum Deutsch lernen. Geplant sind gemeinsame Ausflüge und regelmäßige Online-Treffen, die den Austausch fördern sollen.
Ein ganzheitlicher Ansatz
Dabei steht nicht nur der Spracherwerb im Vordergrund. Kita-Leiterin Susanne Wegner hebt hervor, wie neugierig und begeistert die Kinder auf das neue Angebot reagieren. Das Ziel ist es, dass die Kinder sich in Alltagssituationen verständigen können und dadurch die sprachlichen sowie interkulturellen Kompetenzen gefördert werden. Ein besonderes Highlight ist das Kochen von Apfelmus im Rahmen des Projekts – die Kinder singen beim Essen „Smacznego!“ (Guten Appetit!), was den Lernprozess alltagsnah gestaltet.
Das gesamte Vorhaben ist Teil eines größeren Kooperationsprogramms, das sprachliche, mentale und kulturelle Barrieren in der Euroregion Pomerania überwinden will. Laut Interreg besteht das Hauptziel in der Entwicklung von sprachlichen und interkulturellen Kompetenzen sowohl für Kinder als auch für Jugendliche. Somit wird ein systematischer Ansatz für den Nachbarspracherwerb von der Kita bis zum Schulabschluss geschaffen.
Ein Blick in die Zukunft
In den kommenden drei Jahren sollen die Kinder in der Kita insgesamt 200 Begriffe lernen. Zudem wird wert auf die Integration aller Beteiligten gelegt, inklusive der Eltern, die ebenfalls eine wichtige Rolle im Spracherwerb ihrer Kinder spielen sollen. Ein grenzüberschreitendes Konzept wird in Modellstandorten erprobt und evaluiert, um einen nachhaltigen Effekt zu erzielen.
Iwona Frankowska betont, dass das Lernen der Nachbarsprache nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch Brücken zwischen Menschen baut. Ein weiterer Schritt in Richtung einer lebendigen, gemeinsamen Zukunft in der Euroregion Pomerania!